2. Bundesliga - Saison 2011/2012 - 14. Spieltag - Sonntag 06.11.2011  - 13:30 Uhr
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45 Minuten Bochum = 90 Minuten Duisburg

Funkel: Anknüpfen an gute Leistung beim VfL – Mit Fantasie nach vorne spielen

Ein paar hundert verbliebene Tickets im Gästebereich, wenige Restkarten auf der Business Tribüne – es wird pickepackevoll auf dem Tivoli. Am Sonntag empfängt die Alemannia den MSV Duisburg zum 1000. Zweitligaspiel der Vereinshistorie, und neben dem Jubiläum vor knapp 32.000 Zuschauern geht’s auch sportlich um die Wurst. „Wenn ich höre, dass der Tivoli am Sonntag so gut wie ausverkauft sein wird, dann ist das eine Verpflichtung für uns, die gute Stimmung der Leute über 90 Minuten aufrechtzuerhalten“, sagt Coach Friedhelm Funkel.

Im West-Schlager zwischen Kartoffelkäfern und Zebras empfängt diesmal der 18. den 15. der Tabelle. Funkel hat den MSV im Spiel 1 nach Milan Sasic am vergangenen Sonntag persönlich beobachtet. „Sie haben vor allen Dingen zu Beginn der zweiten Halbzeit richtig gut gespielt. Wir dürfen sie nicht nur an diesem 0:3 messen“, berichtet der Cheftrainer über die Heimniederlage der Meidericher gegen 1860 München. „Gemessen an dem, was ich dort gesehen habe, kommt eine Menge Arbeit auf uns zu“, mutmaßt der 57-Jährige. Ein Satz, der umgekehrt genauso gelten dürfte, denn auch die Schwarz-Gelben lieferten in Bochum nach der Pause eine blitzsaubere Partie ab. „Ich hoffe, dass wir an die gute Leistung in der zweiten Halbzeit in Bochum anknüpfen können. Dort waren wir sehr präsent, dort waren wir spielbestimmend aus einer sehr, sehr guten Ordnung heraus“, sagt Funkel.

Schnell, konsequent und mit Fantasie nach vorne spielen, um sich Torchancen zu erarbeiten – so umschreibt Funkel die Marschroute für Sonntag. Mit dem wichtigen Nachsatz: „Die Chancen müssen wir dann natürlich auch nutzen.“ Daran haperte es bekanntlich nicht nur in Bochum, sondern bisher im gesamten Saisonverlauf. Ob dieselbe Startelf wie in Bochum versuchen wird, die Torausbeute zu erhöhen, bleibt abzuwarten. Allzu viele Gründe zum Wechsel gebe es nicht, sagt Funkel. Einen nennt der Coach dann doch, und der trägt den Namen Manuel Junglas. „Er hat nach seiner Einwechslung dazu beigetragen, dass wir nach vorne besser Fußball gespielt haben“, lobt Funkel, der Junglas in Bochum zur Halbzeit für den gelb-rot-gefährdeten David Odonkor gebracht hatte. „Aber grundsätzlich spricht nichts gegen die Anfangsformation vom vergangenen Freitag.“

Verzichten muss der Coach auf die Reha-Patienten Florian Müller und Bilal Cubukcu. Kevin Kratz könnte nach seiner Leisten-OP kommende Woche wieder ins Training einsteigen, Anouar Hadouir arbeitet bereits mit den Physiotherapeuten daran, seinen Trainingsrückstand aufzuholen. Lennart Hartmann plagen weiterhin Rückenbeschwerden. David Hohs (Anriss des Syndesmosebandes) und Kevin Maek (Innenminiskus-OP) dürfen die verletzten Gelenke nicht belasten.

Die Partie wird geleitet von Peter Sippel. Ihm assistieren Walter Hofmann und Thomas Stein. Vierter Offizieller ist Marc Frömel.

Am Freitag (Stand 15.30 Uhr) waren für Alemannia-Fans noch 450 Tickets im Block S5 verfügbar. Stehplatzkarten zum Preis von 5 Euro (Mitglieder, Dauerkarteninhaber sowie Aboplus-Kunden des Zeitungsverlages Aachen) bzw. 6 Euro gibt es in den Alemannia-Shops im Tivoli und in der Pontstraße, über die Hotline 01805 / 018011 (14 Cent pro Minute aus dem dt. Festnetz, Mobilfunkpreis maximal 42 ct/min) und an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

Spieldaten

Aufstellung

Alemannia Aachen: Waterman – Falkenberg, Olajengbesi, Feisthammel, Achenbach – Odonkor, Sibum, Demai, Yabo (62. Stiepermann) – Auer, Radu (62. Junglas) / Trainer: Friedhelm Funkel

MSV Duisburg: Fromlowitz – Berberovic, Soares, Bajic, Kern – Sukalo, Hoffmann – Brosinski (78. Pamic), Gjasula, Wolze (88. Pliatsikas) – Domovchiyski (69. Shao) / Trainer: Oliver Reck

Tore

1:0 Radu (5.), 1:1 Domovchiyski (29.), 1:2 Hoffmann (67.), 2:2 Bajic (68.Eigentor)

Verwarnungen

  Hoffmann (18.),   Demai (84.),   Gjasula (87.)

Ecken

4 / 4

Schiedsrichter:

Peter Sippel (München) – Walter Hofmann, Thomas Stein, Marc Frömel

Zuschauer:

31.180 (davon ca. 2.200 aus Duisburg)

Wetter:

stark bewölkt, 10 Grad

Gerechtes Remis zum Jubiläum

Beim 1.000 Zweitligaspiel trennt sich die Alemannia mit 2:2 vom MSV Duisburg

Am Ende war es ein gerechtes Resultat. Beim Jubiläumsspiel der Alemannia hieß es gegen den MSV Duisburg nach 90 spannenden Minuten 2:2. Sergiu Radu sorgte in der fünften Spielminute mit seinem Treffer zum 1:0 für den perfekten Start, doch die Gäste präsentierten sich mutig und glichen durch Domovchiyski noch vor der Pause aus. Nach dem Wechsel war es weiterhin eine umkämpfte Partie, in der Duisburg nach 67 Minuten durch Hoffmann erstmals in Führung gingen. Postwendend schlug die Alemannia durch Benny Auer zurück. Beide Mannschaften wollten den Sieg, es ging hin und her, doch einen Sieger fand diese Partie nicht mehr.

Schon einige Tage vor dem historischen Spiel gegen den MSV Duisburg hatte Cheftrainer Friedhelm Funkel angekündigt, personell kaum etwas zu verändern. So verwunderte es nicht, dass Alemannias Coach die gleiche Startelf aus Bochum ins Rennen schickte. Vor Keeper Boy Waterman begann die Viererkette mit Kim Falkenberg, Seyi Olajengbesi, Tobi Feisthammel und Timo Achenbach. Im 4-4-2-System durften Bas Sibum und Aimen Demai in der Zentrale von Beginn an ran, Reinhold Yabo und David Odonkor kamen über die Außen. Im Angriff starteten wie zuletzt gewohnt Benny Auer und Sergiu Radu.

Vor dem Anpfiff ging es stimmungsvoll zu am nahezu ausverkauften Aachener Tivoli, und auch die ersten Minuten der Partie waren vielversprechend. Die Gäste aus Duisburg begannen druckvoll, Domovchiyski kam nach knapp zwei Minuten erstmals zum Torabschluss, doch Waterman war hellwach. Die Schwarz-Gelben machten es besser und schlugen mit der ersten Torchance des Spiels eiskalt zu: Nach einer Ecke von Achenbach lauerte Radu am langen Pfosten und ließ Keeper Florian Fromlowitz per Kopf keine Chance – 1:0 (5.).

Riesen Jubel auf den Rängen wie bei den Schwarz-Gelben auf dem Feld. Doch der Rückstand schien den MSV nicht sonderlich zu beeindrucken. Die Zebras blieben das etwas aktivere Team gegen eine unruhig agierende Alemannia. Wieder war es Domovchiyski, der im Strafraum zum Schuss kam, erneut war Waterman auf der Hut (19.). Für die Tivoli-Jungs wollten sich die Räume in der gegnerischen Defensive noch nicht recht ergeben, so dass meist nach ruhenden Bällen Gefahr vor dem Duisburger Kasten aufkam. Nachdem Auer es mit einem Linksschuss aus der Distanz versuchte, verpasste Torschütze Radu nach einem Demai-Freistoß nur knapp den zweiten Treffer, weil Fromlowitz eher an den Ball kam (24.).

Wenig später war Waterman zum ersten Mal richtig ernsthaft gefordert, einen Schuss von Brosinski lenkte er stark über die Latte. Nach einer knappen halben Stunde war Aachens Schlussmann allerdings machtlos: Olajengbesi patzte bei einer Rückgabe per Kopf, in seinem Rücken hatte Domovchiyski freie Bahn und traf zum 1:1 (29.).

Der Ausgleich war alles andere als unverdient, denn Duisburg investierte insgesamt mehr ins Offensivspiel. Doch die Hausherren merkten nun, dass sie mehr tun mussten. Yabo schüttelte auf links gleich zwei Gegenspieler ab, scheiterte jedoch an Fromlowitz (39.). Ein wuchtiger Distanzschuss von Falkenberg sorgte kurz vor der Pause für ein Raunen im Stadion, sein Ball streifte das Außennetz (41.). Pünktlich pfiff Schiedsrichter Peter Sippel eine hart umkämpfte und unterhaltsame Partie ab.

Es war auch nach der Pause weiterhin eine umkämpfte Begegnung, einzig vor den Toren passierte zunächst recht wenig. Nach einer scharfen Hereingabe von Wolze verpassten gleich zwei MSV-Angreifer nur knapp die Kugel, viel mehr war nicht zu sehen. Funkel nahm wenig später zwei Wechsel vor: Für Radu und Yabo kamen Manuel Junglas und Marco Stiepermann in die Partie. Die personellen Änderungen zeigten ihre Wirkung: Weil die Hintermannschaft der Gäste den Ball nicht konsequent klärte, nahm Junglas die Kugel volley, doch das Leder kam zu zentral auf Fromlowitz (64.). Drei Minuten später dann der Schock für die Alemannia: Nach einer Flanke von der linken Seite hatte André Hoffmann plötzlich viel zu viel Platz, den er nutze und per Kopf traf – 1:2 (67.).

Schwarz-Gelb hatte die Führung unnötig aus der Hand gegeben, hängende Köpfe waren bei den Alemannen allerdings nicht zu sehen – ganz im Gegenteil: Nach schönem Pass von Junglas hatte Auer freie Bahn. Fromlowitz klärte die Kugel zunächst, doch das Leder rollte von Bajic aus ins Gehäuse – 2:2 (68.).

Alles war wieder offen. Die Zuschauer sahen jetzt eine Partie, in der beide Teams mehr als nur den einen Punkt wollten. Nach feinem Solo von Odonkor legte Stiepermann auf Junglas ab, dessen Schuss so gerade noch geblockt werden konnte. Keine 30 Sekunden später versuchte es der schnelle Flügelmann selber, verzog aber um wenige Meter (82.).

Die Schlussphase brach an, und es war richtig spannend. Die Zuschauer peitschten die Alemannia nochmals nach vorne, doch klare Torchancen ergaben sich nicht mehr. Wie schon beim ersten Zweitligaspiel der Alemannia stand auch bei der 1.000 Begegnung unter dem Strich eine Punkteteilung.

Zum Spiel

Sergiu Radu: Die frühe Führung war heute natürlich gut für uns. Wir hatten uns vor der Partie vorgenommen, konsequent nach vorne zu spielen. Wir der Führung und den tollen Fans im Rücken lief zunächst alles gut, aber Duisburg hat sehr viel Druck gemacht. Sie haben einige erfahrene Spieler in ihren Reihen, und das hat man gemerkt. Inwieweit dieser eine Punkt uns am Ende helfen wird, bleibt abzuwarten. Fakt ist, dass jeder Zähler im Abstiegskampf äußerst wichtig ist.

Bas Sibum: Eigentlich ist dieser Punkt heute vor dem eigenen Publikum zu wenig, aber man muss schon sagen, dass dieses Ergebnis am Ende gerecht ist. Normalerweise muss so eine frühe Führung mehr Sicherheit geben, ärgerlich, dass wir dann nach so einem Fehler in der Defensive den Ausgleich kassieren. Zum Glück haben wir nach dem Rückstand sofort den Ausgleich erzielt, das war sehr wichtig. Es war richtig geil, heute vor so vielen Zuschauern zu spielen. Ich hoffe, dass wir das noch öfter genießen dürfen.

Benny Auer: Es wäre heute wichtig gewesen, gegen einen Mitkonkurrenten dreifach zu punkten. Deswegen bin ich persönlich auch nicht zufrieden mit dem Remis. Allerdings muss man sich auch eingestehen, dass heute nicht viel mehr drin war, das Remis geht in Ordnung. Wir waren heute insgesamt sehr unruhig, hatten viele individuelle Fehler und viele Fehlpässe. Durch das fast ausverkaufte Haus wollten wir in der einen oder anderen Situation vielleicht zu viel, zu schnell nach vorne spielen. Da wäre doch ab und zu ein bisschen mehr Ruhe nötig gewesen. Wir müssen jetzt weiter arbeiten und zusehen, dass wir in den kommenden Partien mal ordentlich Punkte am Stück einfahren.

Friedhelm Funkel: Insgesamt bin ich mit dem Spiel nicht zufrieden. Wir haben heute die Ordnung vermissen lassen, die uns in den letzten Partien ausgezeichnet hat. Wir sind nicht so in die Zweikämpfe gekommen, wie ich mir das vorgestellt habe. Das lag allerdings auch am Gegner, der das gut gemacht hat. Es nützt alles nichts, wir nehmen diesen Punkt jetzt mit und wissen, dass es noch ein harter Weg für uns wird – genauso, wie es für unsere Mitkonkurrenten noch ein weiter Weg ist. Ein Zähler ist besser als keiner. Wir haben in dieser Saison auch schon vor heimischen Publikum gegen die Konkurrenz verloren. Wir werden die 14 Tage jetzt nutzen, um uns intensiv auf die zwei Auswärtsspiele vorzubereiten. Die letzen Auftritte in der Fremde waren besser, ich denke da an Dresden und Bochum.

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