2. Bundesliga - Saison 2011/2012 - 33. Spieltag - Sonntag 29.04.2012  - 13:30 Uhr
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„Wir werden uns vehement wehren“

Am Sonntag (13.30 Uhr) muss die Alemannia gegen den Karlsruher SC gewinnen

„Unsere Situation hat sich dahingehend geändert, dass wir vor dem Frankfurt-Spiel drei Spiele gewinnen mussten, jetzt nur noch zwei.“ Ralf Aussem strahlt trotz der prekären Situation der Alemannia weiterhin Zuversicht und Optimismus aus. Die Ausgangslage der Schwarz-Gelben vor dem Heimspiel gegen den Karlsruher SC (Sonntag, 13.30 Uhr) ist auch dem Coach klar: „Am Sonntag zählt nur ein Sieg, sonst wäre das Gewissheit, was für viele eh schon seit Wochen fest steht.“

Nur mit einem Dreier könnte die Alemannia sich die Chance auf den Relegationsplatz vor dem letzten Spieltag noch bewahren. Aussem zieht auch aus der Ausgangslage etwas Positives: „Ich denke, dass wir nichts zu verlieren haben. Für viele sind wir schon abgeschrieben, doch dagegen werden wir uns vehement wehren. Wir können nur noch gewinnen, und so werden wir auch an das Spiel herangehen.“

Die ersten 45 Minuten gegen Eintracht Frankfurt seien sehr positiv gewesen, fügt der Trainer hinzu, der auf den gesperrten Albert Streit verzichten muss. „Kevin Kratz oder Sascha Marquet sind zwei Spieler, die auf dieser Position spielen könnten“, sagt Aussem, die Entscheidung fällt erst am Spieltag.

Der Karlsruher SC hat unter dem neuen Trainer Markus Kauczinksi eine gute Serie (zehn Punkte aus den letzten fünf Spielen), ist aber gleichzeitig das schwächste Auswärtsteam der Liga (nur ein Sieg in 16 Partien). Für die Badener gilt: Mit einem Sieg wäre der Relegationsplatz sicher, bei jedem anderen Ergebnis müsste auch das Team aus dem Wildpark noch zittern. Das Hinspiel gewann die Alemannia nach Treffern von Sergiu Radu und Benny Auer mit 2:0.

Die Löcher im Rasen sind geflickt, die Schäden im Stadion nach der Zerstörungswut der Frankfurter Fans behoben. Einzig in den Blöcken N3 und N4 könnten Lücken in den beschädigten Sitzreihen zurückbleiben, die betreffenden Bereiche werden gesperrt. „So lange der Glaube und die Hoffnung noch da sind, ist es einfacher eine Mannschaft unter Spannung zu halten, als wenn es um nichts mehr geht. Von daher ist es ganz einfach, die Jungs zu motivieren“, sagt der Trainer, der einen großen Kampf ums Überleben ankündigt. „Ich bin weiterhin felsenfest davon überzeugt, dass wir es schaffen können.“

Für das Heimspiel gegen den Karlsruher SC wurden bislang knapp 16.000 Karten verkauft. Wie gewohnt gibt es die Möglichkeit, Tickets in den Alemannia-Shops im Tivoli und in der Pontstraße, über die Hotline 01805 / 018011 (14 Cent pro Minute aus dem dt. Festnetz, Mobilfunkpreis maximal 42 ct/min), im Internet bis vier Stunden vor Spielbeginn unter www.alemannia-tickets.de und an allen bekannten Vorverkaufsstellen zu kaufen.


Die Partie wird geleitet von Peter Sippel. Ihm assistieren Walter Hofmann und Lothar Ostheimer. Vierter Offizieller ist Martin Thomsen.

Spieldaten

Aufstellung

Alemannia Aachen: Waterman – Casper, Olajengbesi, Feisthammel, Achenbach – Demai – Odonkor (76. Junglas), Kratz, Uludag (45. Marquet) – Auer, Stiepermann (86. Radu) / Trainer: Ralf Aussem

Karlsruher SC: Orlishausen – Schiek, Aquaro, Rada, Charalambous – Calhanoglu (46. Lavric), Staffeldt, Thioune, Krebs – Iashvili (69. Ngwat-Mahop), Terrazzino (77. Buckley) / Trainer: Markus Kauczinski

Tore

1:0 Demai (20.)

Verwarnungen

  Junglas (0.),   Uludag (35.),   Thioune (74.),   Staffeldt (90.+3)

Ecken

7 / 1

Schiedsrichter:

Peter Sippel (München) – Walter Hofmann, Lothar Ostheimer, Martin Thomsen

Zuschauer:

21.657 (davon ca. 2.200 aus Karlsruhe)

Wetter:

bedeckt, 16 Grad

Die Alemannia bleibt im Rennen

1:0-Sieg gegen den KSC – Aimen Demai mit dem Tor des Tages

Die Chance auf den Relegationsplatz ist weiterhin da. Durch einen knappen, aber verdienten 1:0-Heimsieg gegen den Karlsruher SC hat sich die Alemannia die Möglichkeit, auf Platz 16 zu springen, bewahrt. In einem kampfbetonten Spiel strahlte die Alemannia vor dem gegnerischen Gehäuse über die gesamten 90 Minuten mehr Torgefahr aus als die Gäste. Besonders bei Standards waren die Schwarz-Gelben stets brandgefährlich. Aimen Demai gelang in der 20. Minute nach einer Ecke von Kratz per Kopf der Treffer des Tages, wodurch es für das Team von Ralf Aussem in der kommenden Woche in München ein echtes Endspiel geben wird.

Ralf Aussem musste auf den gesperrten Albert Streit (5. Gelbe) und den verletzten Kim Falkenberg verzichten. Für Letztgenannten rückte Mirko Casper auf die rechte Seite der Viererkette, die Seyi Olajengbesi, Tobi Feisthammel und Timo Achenbach komplettierten. Aimen Demai und Kevin Kratz begannen vor der Abwehr, David Odonkor und Alper Uludag kamen über die Außen. Marco Stiepermann rückte für Anaour Hadouir auf die „Zehn“, Benny Auer stand dadurch als Angreifer wieder in der Startelf.

Für die Gäste aus Karlsruhe war es im Kampf um den Klassenerhalt eine ideale Ausgangslage. Wer dachte, dass der KSC daher am Tivoli zunächst abwartend beginnen würde, sah sich allerdings getäuscht. Munter spielten die Gäste nach vorne und sorgten damit in den Anfangsminuten für deutlich mehr Schwung als die Hausherren. Nach einem Ballverlust von Uludag konnte Iashvili aus gut 18 Metern zum Abschluss kommen, verzog dabei aber ebenso um ein paar Meter wie Auer kurz darauf per Kopf (3.). Deutlich knapper wurde es nach elf Minuten, als ein Freistoß von Kratz gefährlich vor das Gehäuse der Karlsruher kam und Keeper Orlishausen so gerade auf der Linie parierte. Dennoch: Wirkliche Vorteile hatte zunächst kein Team.

Es gab nur eines, was der Alemannia half: Tore! In der 20. Minute war es soweit, der Tivoli jubelte: Kratz hatte eine gute Ecke in den Strafraum gebracht, Demai erwischte das Leder per Kopf und traf zum 1:0. Die Alemannia hatte in der Video-Analyse gut aufgepasst, schließlich ist der KSC das anfälligste Team bei Standards. Dementsprechend gefährlich wurde es erneut nur neun Minuten später: Wieder war es Kratz mit einer starken Ecke, am langen Pfosten verpassten gleich mehrere Alemannen, die einschussbereit waren. Die Führung für Schwarz-Gelb war mittlerweile verdient.

Man spürte es auf den Rängen: Hier ging es um den Klassenkampf. Harte Zweikämpfe gab es im Minutentakt, Schiedsrichter Sippel hatte einiges zu tun. Mit der Führung im Rücken agierte die Alemannia kurz vor der Pause etwas defensiver und ließ den KSC anrennen. Torchancen hatten aber weiterhin die Jungs vom Tivoli. Stiepermann erkämpfte sich die Kugel bärenstark, schickte Uludag, der nach innen zog und Orlishausen zu einer Parade zwang (41.). Es war Uludags letzte Aktion. Der junge Flügelspieler war mit Gelb vorbelastet und stand kurz vor einem Platzverweis. Aussem zog die Notbremse und brachte für ihn noch vor dem Halbzeitpfiff Sascha Marquet ins Spiel. Kurz darauf war Schluss, mit der verdienten Führung ging es in die Pause.

Die Führung war knapp, schon deswegen war es ein Spiel auf Messers Schneide. Der KSC benötige lediglich einen Treffer, um alle Aachener Hoffnungen auf den Relegationsplatz zunichte zu machen. Da verwunderte es kaum, dass die Gäste nun aktiver wurden. Die erste Torchance gehörte dennoch der Alemannia: Nach einem Freistoß von Kratz kam Feisthammel am Elfmeterpunkt zum Kopfball, zielte aber nicht genau genug (53.). Auf der Gegenseite machte sich die Einwechslung von Klemen Lavric bemerkbar, sein Kopfball ging nur knapp am Aachener Gehäuse vorbei (57.). Die Partie lebte weiterhin von ihrer Spannung.

Karlsruhe wollte den Ausgleich, das war zu spüren. Terrazzino war über die linke Seite vorgedrungen, an seine Hereingabe kam Feisthammel im letzten Moment noch mit der Fußspitze ran (64.). Es war keine drückende Überlegenheit der Gäste, doch die Alemannia war jetzt deutlich öfter in der Defensive beschäftigt. Gefährlich war das Team von Ralf Aussem weiterhin besonders bei Standards. Orlishausen flog bei einer Kratz-Ecke am Ball vorbei, Feisthammel war am zweiten Pfosten etwas überrascht und verfehlte das Leder freistehend (71.).

Als die Uhr in der Schlussphase herunter tickte, ging es nur noch darum, diese knappe Führung mit Mann und Maus zu verteidigen. Die Sitzschalen auf der Tribüne waren überflüssig, es hielt niemanden mehr auf den Rängen. Die Bälle wurden nur noch lang und weit herausgeschlagen, das übliche Spiel mit der Zeit. Am Ende grenzenloser Jubel! Eine spielerisch und kämpferisch gute Leistung wurde mit drei immens wichtigen Punkten im Kampf um den Klassenerhalt belohnt. Gewinnt die Alemannia kommenden Sonntag bei 1860 München und Karlsruhe schafft parallel keinen Dreier gegen Eintracht Frankfurt, hat die Aussem-Elf den Relegationsplatz tatsächlich noch erreicht.

Zum Spiel

Tobias Feisthammel: Der Druck heute war schon sehr groß. Aber wir haben intern alle noch daran geglaubt. Wir glauben auch weiterhin fest daran, den Relegationsplatz zu erreichen. Durch den Sieg heute haben wir nun die Möglichkeit, in München nachzulegen. Und dann müssen wir schauen, was Karlsruhe macht. Ausschlaggebend war heute unsere Gefahr bei den Standards. Nahezu alle Ecken und Freistöße von Kevin Kratz waren brandgefährlich. Die Stimmung in der Kabine ist jetzt nach dem Erfolg natürlich besser. Wir fahren mit Selbstvertrauen nach München.

Ralf Aussem: Man hat heute ein Spiel gesehen, in dem man gut erkennen konnte, dass es für beide Mannschaften um die Existenz geht. Auch wenn wir aus dem Spiel nicht viele Torchancen erspielen konnten, wir haben alles gegeben und durch einen schönen Kopfball nach einer Ecke den Treffer erzielt. Natürlich haben wir es durch diesen Sieg jetzt nicht in der eigenen Hand. Was wir aber in der eigenen Hand haben ist, unsere Hausaufgaben zu machen. Wenn wir in München mit dem gleichen Engagement zu Werke gehen wie heute, werden wir auch da bestehen. Und dann müssen wir halt schauen, was auf dem anderen Platz passiert. Wir werden alles dafür geben, dieses Endspiel nun erfolgreich zu bestreiten.

Aimen Demai: Ich denke, dass man in der Anfangsphase gespürt hat, wie groß der Druck heute war. Einige waren natürlich nervös. Aber ich finde das ist nur menschlich in einer solchen Situation. Für viele Leute waren wir schon abgestiegen, aber wir haben gezeigt, dass die Mannschaft noch lebt und dass wir an dieses Wunder glauben. Jetzt müssen wir unseren Job in München erledigen und hoffen, dass die Eintracht das gleiche gegen Karlsruhe macht.

Benny Auer: Wir haben kompakt gestanden und nur wenige Chancen zugelassen. Aber das Wichtigste war heute, dass wir als Mannschaft aufgetreten sind. Das ist manchmal wichtiger als die besten Individualisten im Team zu haben. Vor dem Spiel hat keiner mit uns gerechnet, aber wir haben uns mit dem Sieg noch ein Endspiel in München beschert. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir in die Relegation kommen, wenn wir es schaffen die Münchener zu schlagen.

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