Gegnercheck – Teil 2: Die 3. Liga 2025/26
Im zweiten Teil unseres Gegnerchecks werfen wir einen Blick auf die letztjährigen Tabellenplätze 7 bis 13. Darunter die Mannschaft, die im letzten Jahr mutmaßlich den attraktivsten Fußball der Liga gespielt hat, der Dino der Liga, der Verein, der den FC Bayern im DFB-Pokal empfängt, sowie einige mehr.
SC Verl
Platzierung im Vorjahr: 7. / Trainer: Tobias Strobl / Stadion: Sportclub Arena
57 Punkte standen nach dem 38. Spieltag auf dem Konto des SC Verl. Für den Verein aus Ostwestfalen sind es die meisten Punkte, die sie jemals in der 3. Liga geholt haben. Generell liegt hinter dem Club eine Rekordsaison: Keine Mannschaft hatte mehr Ballbesitz als Verl (58 Prozent) und keine Mannschaft hatte eine bessere Passquote (86 Prozent). Viele Experten und auch Verantwortliche der Liga waren sich einig: Der schönste Fußball der Liga wird beim Sportclub gespielt. Wie viele andere Vereine auch, steht der SC Verl nun aber ebenfalls vor einem Umbruch. Trainer Alexander Ende hat sich nach zwei erfolgreichen Jahren dem Zweitligisten Preußen Münster angeschlossen. Mit Lars Lokotsch und Marcel Benger sind ihm bereits zwei Spieler gefolgt. Zudem wird darüber spekuliert, ob die vakante Stelle des Sportdirektors beim SC Paderborn durch Sebastian Lange vom SC Verl besetzt werden könnte. Es bleibt abzuwarten, was beim Sportclub in den nächsten Wochen noch passiert.
Rot-Weiss Essen
Platzierung im Vorjahr: 8. / Trainer: Uwe Koschinat / Stadion: Stadion an der Hafenstraße
Die Fans von Rot-Weiss Essen mussten in der vergangenen Hinrunde viel durchmachen. Seitdem haben sie allerdings kaum noch einen Grund zur Klage, denn die Rückrunde der Saison 2024/25 verlief beeindruckend. Zwölf Siege, drei Unentschieden und nur vier Niederlagen machten RWE im Jahr 2025 zum zweitbesten Team der 3. Liga, direkt hinter Aufsteiger Arminia Bielefeld. Auch im Niederrheinpokal lief es erfolgreich: Mit einem Sieg gegen den MSV Duisburg sicherte sich der Verein die Teilnahme am DFB-Pokal. Dort trifft Rot-Weiss Essen in der ersten Runde auf Borussia Dortmund. Dieses Duell ist nicht nur sportlich attraktiv, sondern auch aus Fansicht etwas Besonderes, denn die Anhänger beider Klubs pflegen seit Jahren ein freundschaftliches Verhältnis. Bevor die neue Saison beginnt, steht für die Essener noch eine Auslandsreise an. Am Mittwoch, den 9. Juli, treten sie beim schottischen Erstligisten Hibernian FC an. Anlass ist das 70-jährige Jubiläum der ersten Europapokalpartie der Vereinsgeschichte. Und auch auf dem Transfermarkt gibt es Grund zur Freude. Marvin Obuz, der Top-Scorer der Spielzeit 2023/24, kehrt zurück an die Hafenstraße. Damals überzeugte er mit sieben Treffern und 14 Vorlagen.
SV Wehen Wiesbaden
Platzierung im Vorjahr: 9. / Trainer: Nils Döring / Stadion: Brita-Arena
Abstiege aus der 2. Bundesliga in die 3. Liga bringen für viele Vereine große Herausforderungen mit sich – nicht selten folgt der direkte Durchmarsch in die Regionalliga. Auch der SV Wehen Wiesbaden tat sich zunächst schwer, den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. Doch zum Saisonende gelang den Hessen ein starker Schlussspurt: Wettbewerbsübergreifend fünf Siege in Serie brachten den SVWW auf Rang 9 der Abschlusstabelle. Herausragend präsentierte sich dabei Fatih Kaya, der mit 20 Treffern die Torjägerkanone der 3. Liga gewann. Gekrönt wurde die Spielzeit durch den Triumph im Hessenpokal, der erneut zur Teilnahme am DFB-Pokal berechtigt. Und dort zog Wiesbaden das große Los: den FC Bayern München. Das Duell mit dem Rekordmeister verspricht ein ausverkauftes Stadion, enorme mediale Präsenz und zusätzliche Einnahmen. Auch abseits des Platzes gab es Grund zur Freude: Auf der anderen Rheinseite schloss sich Ex-Wiesbadener Benedict Hollerbach dem FSV Mainz 05 an. Dank einer ausgehandelten Weiterverkaufsklausel profitiert der SVWW vom Transfer und darf sich wohl über eine hohe sechsstellige Summe freuen.
FC Ingolstadt 04
Platzierung im Vorjahr: 10. / Trainerin: Sabrina Wittmann / Stadion: Audi-Sportpark
Die Fans der Schwarz-Gelben werden sich gerne an das Gastspiel am 28. Spieltag beim FC Ingolstadt zurückerinnern. Der dortige 3:0-Sieg beendete eine Serie von sieben Spielen ohne Sieg für die Alemannia. Es war der Startschuss für ein erfolgreiches letztes Saisondrittel. Anders sah es bei den Schanzern aus. Für die Mannschaft von Trainerin Sabrina Wittmann war die Niederlage die zu diesem Zeitpunkt erst zweite im heimischen Audi-Sportpark. Aus den folgenden zehn Partien sprangen jedoch nur noch drei Siege heraus. Dies führte dazu, dass die Ingolstädter den Kontakt zu den oberen Tabellenplätzen verloren – dabei hatte man sich vor der Saison eigentlich in dieser Tabellenregion gesehen. Inzwischen bereitet sich der FC Ingolstadt auf seine vierte Drittliga-Saison in Folge vor und das unter finanziell engeren Bedingungen. Auch wenn künftig mit Augenmaß gewirtschaftet wird, sieht Sport-Geschäftsführer Dieter Beiersdorfer den FCI gut aufgestellt: Auch im kommenden Jahr werde man eine schlagkräftige Mannschaft stellen. Dann allerdings ohne mehrere Stammkräfte wie David Kopacz, Mladen Cvjetinovic, Ryan Malone und Pascal Testroet, die den Verein verlassen haben.
TSV 1860 München
Platzierung im Vorjahr: 11. / Trainer: Patrick Glöckner / Stadion: Städt. Stadion an der Grünwalder Straße
Kommen wir zum Dino der Liga: Der TSV 1860 München geht in seine achte Spielzeit in der 3. Liga und ist damit der Verein mit der längsten durchgehenden Ligazugehörigkeit – lange hatte der Hallesche FC diesen Titel inne. Die Münchner Löwen arbeiten aktuell jedoch hart daran, dass kein weiteres Jahr hinzukommt. Denn der TSV hat sich auf dem Transfermarkt sowohl eindrucksvoll als auch prominent verstärkt: Kevin Volland, Florian Niederlechner, Thomas Dähne und Manuel Pfeifer sind nur einige der Neuzugänge, die nun ihre Zelte in Giesing aufgeschlagen haben. Ermöglicht wurde das durch eine Etat-Erhöhung von zunächst 4,5 auf 5 und schließlich auf 6 Millionen Euro. Ein offizielles Saisonziel wurde in Giesing zwar noch nicht ausgerufen – angesichts der Qualität der Neuzugänge dürfte jedoch klar sein, dass die Löwen oben angreifen wollen.
Erzgebirge Aue
Platzierung im Vorjahr: 13. / Trainer: Jens Härtel / Stadion: Erzgebirgsstadion
Kommen wir zum FC Erzgebirge Aue. Die Lila-Weißen schlossen die abgelaufene Spielzeit einen Tabellenplatz hinter der Alemannia ab. Für die Mannschaft aus dem Erzgebirge war die letzte Saison vor allem durch schwere Verletzungen und in einem Fall durch eine schwere Erkrankung geprägt. Rechtsverteidiger Maxim Burkhardt zog sich einen Kreuzbandriss im linken Knie zu, Can Özkan muss aufgrund der gleichen Verletzung pausieren, Offensivmann Maximilian Schmid erlitt einen Syndesmoseriss und Marcel Bär riss sich im Spiel beim FC Hansa Rostock die Achillessehne. Verzichten muss der FCE zudem auch weiterhin auf Ricky Bornschein, der sich nach einer Krebserkrankung noch in der Reha befindet. Wir möchten an dieser Stelle auch die Gelegenheit nutzen, um allen Spielern eine schnelle und gute Genesung zu wünschen. Ein Ziel für die kommende Saison hat Erzgebirge Aue noch nicht festgelegt. Trainer Jens Härtel gab aber an, dass man maximal ambitioniert in die Spielzeit gehen werde. Dann hoffentlich auch mit weniger Verletzungspech.
Den ersten Teil unseres Gegnerchecks findet ihr hier. Am Montag, dem 14. Juli, veröffentlichen wir den letzten Teil des Gegnerchecks.
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