2. Bundesliga - Saison 2008/2009 - 31. Spieltag - Freitag 08.05.2009  - 18:00 Uhr
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„Ein hoch explosives Spiel“

Bremer Brücke, 18 Uhr, über 15.000 Zuschauer, ausverkauft. Das sind die Rahmenbedingungen, auf die sich die Alemannen am Freitagabend einstellen müssen. Eine spannungsreiche Partie scheint beim VfL Osnabrück garantiert zu sein. Denn für beide Mannschaften zählen nur drei Punkte − um den Abstand nach unten zu vergrößern oder den Anschluss nach oben nicht abreißen zu lassen „Es wird ein hoch explosives Spiel, in dem beide Mannschaften auf Sieg spielen werden“, ist sich Trainer Jürgen Seeberger sicher.

Osnabrück muss gewinnen, um sich vom drohenden Relegationsplatz zu distanzieren und nicht Gefahr zu laufen, weiter unten rein zu rutschen. „Und wir wollen die Spannung weiter halten“, erläutert Seeberger die Ausgangslage. Anders als Alemannias letzter Gegner Rot-Weiß Oberhausen, dem ein Punktgewinn genügte, zählt für das Team von Pele Wollitz also nur der maximale Punktgewinn. Der VfL versucht den Ligaerhalt zu erzwingen, und das spürt man. „Im Gegensatz zu RWO, die gelassen und fast schon unterkühlt aufgetreten sind und auf Chancen gelauert haben, ist Osnabrück mit Vehemenz und fast schon brachialer Gewalt unterwegs“, so Seeberger. Da diese Spielweise der Osnabrücker häufig ein Ungleichgewicht zwischen Offensive und Defensive hervorrufe, könnten sich gute Möglichkeiten für den Gegner ergeben. Davon konnte sich der Coach beim Spiel des VfL gegen Hansa Rostock selbst ein Bild machen.

Dass den Osnabrückern Flutlichtspiele vor heimischer Kulisse besonders zusagen, ist schon lange kein Geheimnis mehr und nur drei Heimniederlagen in der laufenden Saison sprechen zudem für die Heimstärke des VfL. Auf fremden Platz hat die Alemannia jedoch in den letzten Spielen ihre Durchschlagskraft zeigen können. Und da die Auswärtsbilanz nach geringer Punkteausbeute über weite Strecken der Saison noch aufgebessert werden will, ist die Zielvorgabe für die Tivoli-Kicker klar: drei Punkte mit nach Hause nehmen.

Für diese Mission steht nach längerer Pause Markus Daun wieder zur Verfügung. „Markus hat sehr gut trainiert und ein Teileinsatz ist sicherlich möglich“, sagt Seeberger. Da hinter dem Einsatz von Szilárd Nemeth noch ein Fragezeichen steht, stellt Daun somit eine Option für den Sturm da, wenn auch nicht über 90 Minuten. „In der Schlussphase der Saison ist Erfahrung gefragt“, erklärt Seeberger. Erfahrung, die „Dauni“ zweifelsohne mitbringt. Ebenso wie Jochen Seitz, der in den letzten Wochen mit einigen Blessuren zu kämpfen hatte, nun aber wieder voll einsatzfähig ist. Gerade bei einer hitzigen Auseinandersetzung wie sie der Trainer in Osnabrück erwartet, gut zu wissen, auf so erfahrene Leute zurückgreifen zu können. Auch der Kurzeinsatz von Patrick Milchraum beim 2:2 gegen Oberhausen stellte den Coach zufrieden: „Er hatte in den wenigen Minuten einige gefährliche Szenen.“ Generell fehlte dem Coach gegen RWO das „eine oder andere Prozent“ zur Entschlossenheit und Konsequenz der vorangegangenen Wochen. Das soll in der Osnatel-Arena wieder anders werden. Unterstützt werden die Schwarz-Gelben dabei von rund 800 Fans. Die Tickets für den Sonderbus sind ausverkauft.

Spieldaten

Aufstellung

VfL Osnabrück: Berbig – Engel, Cichon, Omodiagbe, Schäfer – Peitz, de Wit – Thomik (90+1. Touré), Frommer (74. Sykora), Grieneisen – Reichenberger (84. Braun) / Trainer: Claus-Dieter Wollitz

Alemannia Aachen: Stuckmann – Müller (66. Milchraum), Casper, Olajengbesi, Achenbach – Brinkmann (46. Polenz), Lehmann, Fiel, Holtby – Auer, Oussalé (23. Szukala) / Trainer: Jürgen Seeberger

Tore

1:0 Frommer (18.), 2:0 Peitz (78.), 2:1 Holtby (90.)

Verwarnungen

  Olajengbesi (21.),   Müller (34.),   Thomik (48.),   Fiel (80.),   Grieneisen (83.)

Schiedsrichter:

Florian Steuer (Menden) – Dominik Nowak, Marc Frömel

Zuschauer:

15.300 (davon ca. 900 aus Aachen)

Wetter:

wechselhaft, 15 Grad

1:2-Niederlage an der Bremer Brücke

Frommer und Peitz treffen für Osnabrück, Holtby verkürzt in der Schlussminute. Die Alemannia musste sich dem VfL Osnabrück nach einer schwachen Vorstellung mit 1:2 geschlagen geben. In der ausverkauften Osnatel-Arena schoss Nico Frommer die Niedersachsen in Führung (18.), Dominic Peitz erhöhte nach dem Seitenwechsel (78.). Die dezimierten Aachener - Seyi Olajengbesi sah in der 21. Minute die Rote Karte - kamen in der Schlussminute durch Lewis Holtby nur noch zum Anschlusstreffer. Die Flutlichtserie des VfL wollte Jürgen Seeberger mit einem taktischen Wechsel stoppen: Florian Müller erhielt den Vorzug gegenüber Jèrôme Polenz. Der neue Rechtsverteidiger bildete zusammen mit Mirko Casper, Seyi Olajengbesi und Timo Achenbach die Viererkette. Davor teilten sich Cristian Fiel und Matthias Lehmann das zentrale Mittelfeld, die Außenpositionen besetzten Daniel Brinkmann und Lewis Holtby. Das Angriffsduo bildeten erneut Hervé Oussalé und Benny Auer. Markus Daun nahm nach seiner schweren Verletzung erstmals auf der Bank Platz. Dass es ein heißer Abend in der ausverkauften Osnatel-Arena werden sollte, bekamen die Schwarz-Gelben schon in den ersten Sekunden der Partie zu spüren: Eine Freistoßflanke von Pierre De Wit landete im Aachener Sechzehner, wo Nico Frommer lauerte. Der Mittelfeldmann kam aber einen Tick zu spät, Thorsten Stuckmann konnte den Ball zur Ecke klären. Voller Tatendrang gestalteten die Osnabrücker auch die weiteren Minuten, den Kopfball von Dominic Peitz konnte Lewis Holtby erst auf der Linie bereinigen (11.). In der 18. Minute wurde der Offensivdrang der Hausherren jedoch belohnt: Nach einer schnell ausgeführten Ecke landete der Ball auf dem Fuß von Frommer, der ihn mit der Picke in den linken Winkel beförderte. Nur zwei Minuten nach dem Gegentreffer folgte der nächste Schock: Schiedsrichter Florian Steuer zeigte Seyi Olajengbesi die Rote Karte, der Thomas Reichenberger bei eigenem Abstoß unglücklich zu Fall gebracht hatte - eine sehr fragwürdige Entscheidung des Unparteiischen. Jürgen Seeberger reagierte umgehend auf den Ausfall seines Abwehrchefs und brachte Lukasz Szukala für Hervé Oussalé. Doch auch der erste Wechsel der Partie änderte nichts am bisherigen Spielverlauf: Osnabrück drückte, die Alemannen hatten eine Menge Probleme dagegen zu halten. Und das wäre in der 33. Minute beinahe bestraft worden: Konstantin Engel kam auf dem rechten Flügel unbedrängt zum Flanken. Da Frommer das Leder nicht entscheidend platzieren konnte, sollte es aber beim 0:1 bleiben. Mit etwas Glück wären die Alemannen in der 38. Minute sogar zum Ausgleich gekommen: Nach einer Ecke köpfte Szukala den Ball auf den Osnabrücker Kasten. Auf der Linie konnte Reichenberger für seinen geschlagenen Keeper klären. Die letzte Szene in Halbzeit 1 gehörte erneut dem VfL: Nach einer Ecke kam Frommer frei zum Kopfball, den Stuckmann und Holtby jedoch im Verbund klären konnten. Mit einem Paukenschlag kamen die Schwarz-Gelben aus der Kabine: Osnabrücks Keeper Tino Berbig rutschte der Ball über die Fäuste, der etwas überraschte Holtby lauerte in seinem Rücken. Im Fallen drückte Aachens Jüngster das Leder über das leere Osnabrücker Gehäuse (47.). Ein erstes kleines Zeichen der Schwarz-Gelben, die zu Beginn der zweiten Hälfte deutlich besser in die Zweikämpfe kamen. In der Folgezeit standen beide Mannschaften sicher in der Defensive, so dass gute Chancen ausblieben. Erst in der 61. Minute musste Stuckmann noch einmal eingreifen: Henning Grieneisen fuhr einen Konter und flankte in die Mitte zum frei stehenden Paul Thomik. Dessen Versuch den Ball zu stoppen landete genau in den Armen unseres Keepers. Auch in der Schlussviertelstunde blieben die Alemannen bemüht, gegen das Osnabrücker Bollwerk fanden sie aber nur selten eine Lücke. Stattdessen konterte die Wollitz-Elf weiter: Der eingewechselte Fiete Sykora setzte sich auf dem linken Flügel durch, zog in den Gefahrenbereich und legte dann auf Reichenberger ab. Der Toptorschütze des VfL jagte den Ball aber über die Latte und verpasste damit die Vorentscheidung. Für die sorgte zwei Minuten später Dominic Peitz: Grieneisen tankte sich auf der linken Seite durch und passte dann das Leder quer. Mit seinem ersten Schuss scheiterte Peitz noch an Stuckmann, im Nachsetzen brachte er das Leder im Aachener Kasten unter. Das 0:2 blieb aber nicht der letzte Treffer der Partie: Auf der linken Außenbahn setzte sich Timo Achenbach durch und flankte in die Mitte zu Holtby, der aus 14 Metern mit einem platzierten Schuss noch einmal verkürzen konnte. Das war jedoch die letzte nennenswerte Aktion, so dass die Aachener zum ersten Mal seit sechs Spielen den Platz als Verlierer verlassen mussten.

Zum Spiel


„Das war eine hoch verdiente Niederlage. Heute hat kaum jemand Normalform erreicht“, fand Coach Jürgen Seeberger nach dem Spiel deutliche Worte. „Jeder wusste, was uns hier erwartet - und die Mannschaft hat nichts dagegen getan“, ärgerte sich der Trainer. „Wenn du hier aufläufst, dann musst du komplett anders auftreten. Jeder weiß, was hier los ist“, meinte Cristian Fiel, der die 5. Gelbe Karte sah und gegen Lautern am Dienstag fehlen wird. „Ich bin sehr enttäuscht. Das hat nicht gereicht“, zeigte sich auch Torschütze Lewis Holtby sehr selbstkritisch. Noch deutlicher wurde Keeper Thorsten Stuckmann. „Ich weiß gar nicht, was wir in der ersten Halbzeit gemacht haben. Wir hatten die Hosen voll“, so der 28-Jährige, der die Szene zur Roten Karte unmittelbar neben sich gar nicht mitbekommen hat. „Der Schiedsrichter hat gepfiffen, weil Reichenberger mich behindert hat. Danach sehe ich, wie er Ola die Rote Karte zeigt“, so der Torhüter. „Vielleicht hätte es Gelb auch getan“, fand Seeberger, „aber es war natürlich eine überflüssige Aktion von Seyi.“

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