I. Bezirk A-Klasse - Saison 1908/1909 - 2. Spieltag - Sonntag 11.10.1908
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Spieldaten

Aufstellung

Kölner BC 1901: A. Levy – Nießen, Worringen – Hörn, Scholten, Reinartz – Schiesser, Lieven, Hense, Beer, Rother

Alemannia Aachen: Laumen – M. Breuer, Emunds – J. Boeven, Roolf, Essers – Wolff, Leussler, Sowden, J. Wesché, Rex

Tore

0:1, 1:1 Rother, 2:1 Hense, 3:1 Hense, 4:1 Beer (70.)

Verwarnungen

  Hörn (80.)

Schiedsrichter:

Kentenich (Bonn)

11.10.1908: Cölner BC 1901 - Alemannia Aachen 4:1

Während unsere II. und III. Mannschaft ihr Wettspiel gegen K.B.C. als ein ehrenvolles und angemessenes Resultat verzeichnen können, musste sich Sonntag unsere I. in Köln mit obenstehender Torzahl besiegt erklären. Dem Schiedsrichter Kentenich von B.F.V. stellte sich folgende Mannschaft: [...]

Köln eröffnet das Spiel, verliert gleich den Ball, A. kombiniert den Ball sehr schön bis vor das feindliche Tor, dort Schuss – haushoch über das Tor findet der Ball seinen Weg in das benachbarte Gelände. Während der nächsten 10 Minuten ist das Spiel verteilt, bis A. wieder drängt und verwandeln kann. War das Spiel bis jetzt zu den schönsten Hoffnungen berechtigt, so sollte man doch bald eines Anderen belehrt werden. K. tritt an, bringt den Ball nach vorne, schiesst aus 35 Meter Entfernung, Laumen springt zu niedrig, der Ball gleitet über die Handspitzen hinweg und findet seinen Weg ins Netz. Von nun ab wurde ich Zeuge eines derartig zerfahrenen Spieles, wie ich es von A. noch nie gesehen habe und hoffentlich nicht mehr sehen werde. Bis Halbzeit konnte K.B.C. noch einen Erfolg buchen. In der zweiten Hälfte schien sich A. zuerst wieder aufzuraffen, flaute aber wieder ab und Köln konnte noch zweimal einsenden. Das Spiel war durchschnittlich offen und sehr interessant in der ersten Hälfte fair, während in der zweiten Hälfte, K. durch Rempeln und laut zurufenden Bemerkungen unangenehm auffiel, was ihnen aber nur den Erfolg einbrachte, dass einer ihrer Mannschaft vom Schiedsrichter ausgewiesen wurde. Wie wohltuend hob sich dagegen die unerschütterliche Ruhe unserer Mannschaft ab, es war uns eine freudige Genugtuung, als mir dies nachher einige Kölner Herren unumwunden zuerkannten. Gut waren Breuer, Essers, Roolf und Leussler (letzterer wohl am besten.) Laumen ist noch sehr aufgeregt und wenn es darauf ankommt nicht energisch genug, zwei Bälle musste er mindestens halten. Sonst hat er gute Veranlagung und kann es nochmal zu etwas bringen. Wolff rappelte sich in den letzten 15 Minuten auf und zeigte sein brillantes Können, brachte den Ball zweimal vor das feindliche Tor, schoss aber einmal zu hoch und das zweite mal zu schwach. Sowden hatte auch einmal Gelegenheit zum Schuss, fasste aber den Ball nicht recht und derselbe rollte dem Torwächter gemütlich in die Hände. Von dem Gegner waren Ada (Tor) und die Verteidigung wohl am besten. Was mir auffiel war, dass die K. Verteidigung sich niemals so weit vorwagte, wie die unsrige, was ich entschieden für besser halte. Dann noch eins: Ist es nötig, dass man einen Freistoss ais dreissig Meter Entfernung direkt auf das Tor schiesst, besonders wenn ein Ada da steht und Wolff und Leussler ziemlich ungedeckt sind? Nachher soll's ja im Kronprinzen ganz nett gewesen sein, besondere Überraschungen soll Jupp Essers durch seine Dirigentenkünste bereitet haben, ich war leider anderweitig verpflichtet, jedoch trafen wir uns nachher im Zug wieder und wie Breuer und Wesché im improvisierten Schlafwagen fuhren, das lässt man sich am besten von ihnen selbst erzählen.

(Nachrichtenblatt d. F.C. Alemannia, No. 21 / 1. November 1908)

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