2. Bundesliga - Saison 2004/2005 - 24. Spieltag - Freitag 04.03.2005  - 19:00 Uhr
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Zurück in der Realität der Liga

Nach zwei freien Tagen bereiten sich die Profifußballer von Alemannia Aachen seit Mittwochnachmittag auf die Aufgabe Dynamo Dresden vor. Eigentlich hätte bereits am Vormiitag die erste echte Trainingseinheit der Woche auf dem Programm gestanden. Doch das Projekt Erholung hatte Priorität, die Spieler sollten die Erlebnisse der vergangenen Wochen aus den Köpfen bekommen. Das Ausscheiden im UEFA-Cup, die Niederlage in Köln und zum Schluss das 1:5 gegen Erzgebirge Aue - in der Addition kommt da schon einiges zusammen.

"Wir sind nach dem UEFA-Cup und dem Aufstiegsrennen jetzt wieder in der Realität angekommen. Der Zweitliga-Alltag hat uns wieder, und der ist nicht minder schwer. Wir müssen den Kampf annehmen und gemeinsam gegen den Negativtrend vorgehen", sagte Alemannia-Trainer Dieter Hecking auf der Pressekonferenz am Mittwoch. Als hätte die Alemannia es derzeit nicht schwer genug, kommen in Dresden besondere Begleitumstände dazu. Bekanntlich wurde der Verein vom DFB dazu verdonnert, 40.000 Euro Strafe zu zahlen und für das Heimspiel gegen die Alemannia nur Sitzplätze zu verkaufen. Damit rücken die Fans auf den Sitztribünen enger aneinander, Inhaber von Dresdener Stehplatz-Dauerkarten können sich ein Vorkaufsrecht sichern. Schon am Mittwoch bildeten sich lange Schlangen am Dynamo-Ticketshop.

Positiv betrachtet zieht die Alemannia also in Sachsen. Mit knapp über 9000 Zuschauern wird das Rudolf-Harbig-Stadion wohl ausverkauft sein. Aachener Fans sollten bis Donnerstagabend die Gelegenheit nutzen, sich ihre Karte im Ticketshop zu sichern. Ob am Freitag überhaupt Tageskassen öffnen, ist eher ungewiss. "Das Spiel wird nach den Vorfällen ins Karlsruhe sicher unter besonderer Beobachtung durch den DFB stehen. Wir werden es mit unangenehmen Bedingungen zu tun haben, damit meine ich sowohl die Platzverhältnisse als auch die Zuschauer", prophezeite Dieter Hecking. Auch wenn die Dynamo-Anhänger landauf, landab nicht den besten Ruf genießen, rief Hecking zur Besonnenheit auf. "Man sollte nie die Taten einzelner auf den ganzen Verein beziehen."

Personell muss Hecking weiterhin auf Florian Bruns und Laurentiu Reghecampf verzichten. Sorgen bereitet dem Trainer auch das wieder angeschwollene Knie von Abräumer Reiner Plaßhenrich. Hinter seinem Einsatz steht ein Fragezeichen. Zu früh kommt die Aufgabe in Dresden für Cristian Fiel. Nach seinem Muskelfaserriss hat Fielo noch Trainingsrückstand und könnte am Wochenende bei den Amateuren Spielpraxis sammeln. Wie immer lässt sich Coach Hecking bei der Aufstellung nicht in die Karten schauen, verrät aber zumindest: "Das Trainerteam wird jeden einzelnen Spieler bis Freitag mit Sicherheit genau beobachten. Nach einer 1:5-Heimschlappe sollte jeder auf Wiedergutmachung brennen."

Spieldaten

Aufstellung

SG Dynamo Dresden: Basic, Beuchel, Brinkmann, Csik, Hauser, Kennedy, Kresic, Kukielka, Lavric, Oppitz, Oswald / Trainer: Christoph Franke

Alemannia Aachen: Klitzpera, Meijer, Michalke, Noll, Plaßhenrich, Rolfes, Scharping, Schlaudraff, Sichone, Stehle, Straub / Trainer: Dieter Hecking

Tore

1:0 Mariusz Kukielka (40.), 2:0 Klemen Lavric (45.)

Verwarnungen

  Thomas Stehle (45.)

Ecken

3 / 8

Abseits

8 / 5

Schiedsrichter:

Albrecht Hermann, Greth Roland, Emmer

Zuschauer:

6.916 (davon ca. 100 aus Aachen)

Wetter:

bedeckt, -3°

Dresden markiert den Tiefpunkt

Am Aachener Tivoli wird es unangenehme Tage geben. Das ist nach der 0:2-Niederlage der Alemannen in Dresden Gewissheit. Denn Trainer Dieter Hecking zählt nicht zu den Menschen, die ihre Ankündigungen nicht wahr machen. So dürfen sich seine Spieler darauf gefasst machen, dass der Ton an der Krefelder Straße jetzt rauer wird. "Vergangenen Sonntag habe ich die Mannschaft nach dem 1:5 gegen Aue noch in Schutz genommen. Diese Niederlage war für uns auch erklärbar. Heute ist das anders", sagte Hecking nach der enttäuschenden Leistung im Rudolf-Harbig-Stadion.

Was Hecking so erzürnt hatte, war eine desolate Vorstellung seiner Elf. Nach einer Viertelstunde hatte der Beobachter noch den Eindruck, der zweite Aachener Auswärtssieg des Jahres 2005 könnte in der Luft liegen. Aachen war das aktivere Team, ließ den Ball gut laufen und kontrollierte das Spiel. Einzig die klaren Gelegenheiten fehlten. Hecking hatte Jan Schlaudraff für Sergio Pinto im offensiven Mittelfeld gebracht, Thomas Stehle übernahm für den verletzten Dennis Brinkmann den rechten Part in der Viererkette. Außerdem rückte Jens Scharping für Daniel Gomez in die Formation.

Auf dem gefrorenen Boden verloren die Gäste alsbald die Kontrolle über das Spielgeschehen, die Kampfkraft der Dynamos gewann mehr und mehr die Dominanz. Dennoch hätten die Aachener sich über einen Rückstand eigentlich keine Sorgen machen müssen, wäre da nicht eine Schwäche bei Standardsituationen gewesen. Freistoß Nummer 1 führte nach 40 Minuten zum Rückstand. Der agile Fußball-Oldie Ansgar Brinkmann - am Freitag eine Nummer zu dribbelstark für die Alemannen - fand am langen Pfosten Kukielka. Der Pole sagte artig Danke für den Freiraum im Fünfer und vollendete zur Führung.

Freistoß Nummer 2 resultierte aus einem gefährlichen Spiel von Thomas Stehle an der Strafraumgrenze. Lavric versenkte den Freistoß in der rechten unteren Ecke. Mit dem Pausenpfiff war das schon der Knockout für die Alemannia. Denn obwohl Hecking in der Halbzeit reagierte und mit Willi Landgraf und Sergio Pinto zwei frische Kräfte brachte, ließen die Männer vom Tivoli jegliches Aufbäumen vermissen. Nur ein einziges Mal wurde es brenzlig für die Dresdner, als Erik Meijer mit einem Kopfball nach Plaßhenrich-Flanke das Reaktionsvermögen von Kresic überprüfte. "Wir haben viele Sachen angesprochen und auf eine Reaktion gehofft. Alle Worte haben nicht gefruchtet, also werden wir jetzt Taten folgen lassen", umriss Hecking die anstehenden Maßnahmen. Was er genau damit meinte, überließ der Trainer der Phantasie seiner Zuhörer. Nur eines kündigte er an: "Meine Spieler werden es zu spüren bekommen."

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