Testspiele - Saison 1913/1914 - 10. Spieltag - Sonntag 08.03.1914  - 15:30 Uhr
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Spieldaten

Aufstellung

Alemannia Aachen: u.a. Hennes (Tor) – Schroeder, J. Wesché, Meyers, H. Wollgarten, Löhr, Altenkamp, Cl. Baurmann

Tore

1:0, 2:0, 3:0 Hennes (Eigentor), 3:1 Baurmann, 4:1, 4:2 Altenkamp

Schiedsrichter:

Limbach

Zuschauer:

(im Weidenpescher Park)

8.3.1914: Cölner FC 1899 - Alemannia Aachen 4:2

Grosse Erwartungen hegten wir nicht, als wir in Merheim anlangten und den sonst guten Platz des K.F.C. in einer durch die Regenperiode bedingten trostlosen Verfassung fanden. Wohl die meisten unserer Leute, soweit sie nicht Anhänger der Methode eines bekannten Lehmpastors sind oder beim Militär durch Felddienstübungen bei hierfür besonders geeignetem Wetter abgehärtet worden waren, konnten sich bei dem Gedanken an die Aussicht stehenden Schlammbäder eines Fröstelns nicht erwehren. Trotzdem wurde das Anerbieten des Herrn Lange, um den Platz zu schonen die Spieldauer auf 2 mal 30 Minuten zu beschränken, von Joe unbegreiflicherweise nicht angenommen. Die Kölner hatten zuerst die richtige Methode erkannt. Da der Ball in der Mitte nur schwer nach vorne zu bringen war, beschäftigten sie vorwiegend die Aussenstürmer und waren zu Anfang überlegen. Namentlich die linke Seite ist sehr gut und das erzielte erste Tor deren direktes Verdienst. Obwohl auch wir verschiedentlich vor dem Tore unserer Gastgeber Gelegenheit haben, Treffer anzubringen, wird doch in der Aufregung alles verpudelt, einmal von Löhr freistehend vor dem Tore in bekannter Manier haushoch drüber, das andere Mal von Altenkamp dem Torhüter, der ihn oder den Ball wohl magnetisierend angesehen haben muss, aus weniger Entfernung in die Hände geschossen. Unsere Verteidiger im Verein mit Hennes erledigen ihre Arbeit zur Zufriedenheit, namentlich Schwimm machte einmal einen schön in die Ecke plazierten Schuss in prächtiger Manier unschädlich. Pause 1:0 für Köln.

Man rechnete allgemein auf einen Sieg unserer Leute, namentlich als Wollgarten seinen gewohnten Posten annahm und es vorne jetzt besser klappte, jedoch brachte ein verfehlter Angriff und ein Selbsttor von Schwimm den 99ern kurz hintereinander 2 weitere Erfolge, worauf wir unsere Siegeshoffnungen allmählich zu Grabe trugen. Clemens verwandelte zwar schön noch einen Elfmeter, doch brachte Köln den Abstand durch ein viertes Tor wieder in das frühere Verhältnis. Kurz vor Schluss landete endlich einer der früheren schönen Schüsse von Altenkamp, die man in letzter Zeit leider sehr vermisst hat, noch im Netz des Gegners, womit wir uns mussten zufrieden geben.

Unser Stürmerspiel war heute ebenso zaghaft wie in den letzten Spielen, wenn auch der nasse Boden allenfalls als magere Entschuldigung vorgebracht werden kann. Das schon so häufig anempfohlene "Nachsetzen dem Ball" scheinen fast alle entweder für nutzlos oder gefahrbringend zu halten. Die linke Seite verstand sich heute besser als die rechte, der Mittelstürmer mit keinem von beiden Teilen. Er muss unbedingt mehr und eher schiessen, nicht bis vors Tor dribbeln wollen und auch lernen, Flanken aus der Luft zu verwandeln, sonst wird er nie in den Ruf eines guten Stürmers kommen. Wesche und Schröder waren gut, Meyers fand sich erst in der 2. Hälfte zurecht. Der Verteidigung habe ich vorher ein Lob gespendet, das allerdings durch die 3 Tore gegen nach der Pause etwas verblasst. Wie immer gegen diesen Gegner war der Spielverlauf interessant und die Spielweise fair und wenn auch Herr Limbach, der für den ausgebliebenen Schiedsrichter einsprang, manchmal etwas unsicher schien, so bemühte er sich doch, jedem Teile gerecht zu werden.

(Nachrichtenblatt des F.C. Alemannia, Aachen e.V. / No. 4; April 1914)

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