Mitgliederversammlung auf dem Aachener Tivoli
Nach fünfeinhalb Stunden Jahreshauptversammlung verabschiedete der neue Präsident des ATSV Alemannia e.V., Ralf Hochscherff, die etwas mehr als 300 anwesenden Alemannia-Mitglieder auf dem Tivoli. „Ich möchte mich bei allen bedanken, die uns, als Team, gewählt haben. An all diejenigen, die uns nicht gewählt haben, bitte geben Sie uns die Gelegenheit, Sie in den nächsten vier Jahren von uns und unserer Arbeit zu überzeugen“, richtete Hochscherff die abschließenden Worte an die Mitglieder. Zuvor hatte er die Wahl zum Präsidenten mit 229 von 327 Stimmen und einem 70-prozentigen Votum für sich entschieden. Thomas Gronen, der ebenfalls als Präsidentschaftskandidat zur Wahl stand, entfielen 94 Stimmen. „Ich möchte mich auch beim Team Gronen für einen fairen Wahlkampf bedanken. Wir stehen zu unserem Wort, wir nehmen jeden mit, der für die Alemannia etwas tun möchte.“
Um kurz nach 10 Uhr begrüßte der bisherige Vereinspräsident Dr. Martin Fröhlich die Mitglieder und die Mannschaft von Alemannia Aachen, die zu Beginn die Jahreshauptversammlung mitverfolgte, ehe sie ein Training auf dem Rasenplatz hinter dem Parkhaus absolvierte. Nach den Totenehrungen berichtete Dr. Martin Fröhlich über die vergangenen Geschäftsjahre. „Als Not-Präsidium gestartet, ist es uns gelungen, den Spielbetrieb aus der Insolvenz zu holen. Seitdem haben wir durch seriöse Arbeit eine wirtschaftliche Substanz aufbauen können. Der TSV ist finanziell gesund und hat für die Jahre 2019 und 2020 einen Überschuss generiert." Insbesondere in der Corona-Pandemie mit ausbleibenden Zuschauereinnahmen habe der Verein, auch dank des großen Rückhalts im Sponsoring und unter den Fans, solide gewirtschaftet. Die Unterstützung durch das Land NRW sei auch auf die Arbeit des Präsidiums um Dr. Martin Fröhlich zurückzuführen. Mit Blick auf die derzeitige, sportliche Situation stärkte Fröhlich die sportliche Leitung des Vereins: „Auch wenn es die aktuelle Tabellensituation momentan nicht hergibt, bin ich fest davon überzeugt, dass wir mit Martin Bader und Patrick Helmes ein richtiges, gutes, hochprofessionelles Duo für den Sport an den Tivoli geholt haben. Wenn beide weiter in Ruhe an ihrem Plan weiterarbeiten können, werden wir noch viel Spaß und Erfolg haben.“ Abschließend dankte der Familienvater unter Applaus seiner Familie und den Mitgliedern für das Vertrauen in seiner Amtszeit als Präsident. „Die letzten vier Jahre waren eine schöne, aber anstrengende Zeit. Ich kann festhalten, es war eine Freude und Ehre der Alemannia als Präsident dienen zu dürfen, mein Herz ist und bleibt schwarz-gelb.“
Weitere Berichte von Karl-Heinz Schmid zum Verwaltungsrat und von Rüdiger Coerdt zum Wahlausschuss folgten, ehe Björn Jansen als Schatzmeister die finanzielle Situation in den vergangenen beiden Jahren vorstellte. „Im Jahr 2019 haben wir einen Überschuss von 60.000 Euro erwirtschaftet, im darauffolgenden Jahr konnten wir ein Plus von 85.000 Euro erzielen. Der Verein steht auf soliden Beinen, darauf können wir stolz sein“, resümierte Jansen.
Nach den Entlastungen aller Gremien, folgten mehrere Gänge zur Wahlurne. Während die Wahlen zum Präsidium, Ehrenrat und Aufsichtsrat an diesem Tage stattfinden sollten, wurde die Wahl des Verwaltungsrates auf die nächste Jahreshauptversammlung verschoben. Da zu wenige Mitglieder zur Wahl standen und damit die Gefahr besteht, dass der Rat nicht handlungsfähig ist, wurde per Abstimmung entschieden, die Wahl des Verwaltungsrates nachzuholen. Der bisherige Verwaltungsrat erklärte sich bereit, bis zur nächsten Wahl weiter zur Verfügung zu stehen.
Dem Präsidenten Hochscherff sollten an diesem Tag Andreas Görtges (252 ja, 49 nein, 11 enthalten) als Vizepräsident, Tobias Fischer (258 ja, 45 nein, 10 enthalten) als Schatzmeister und Heiko Platz (256 ja, 44 nein, 13 enthalten) als Beisitzer folgen. Für den Aufsichtrat wurden Marcel Moberz (235 ja) und Osama Momen (233 ja) gewählt. Im Ehrenrat sind Werner Krause (166 ja), Heinz Maubach (172 ja), Jens Dautzenberg (207 ja), Manfred Reinders (217 ja), Jo Montanes (259 ja) und Jupp Martinelli (271 ja).
Während der Stimmauszählungen zum Aufsichts- und Ehrenrat berichtete Martin Bader als Geschäftsführer über die Situation der TSV Alemannia Aachen GmbH. Zunächst richtete Bader einen Blick auf seinen Start am Tivoli zum 1.3.2021 und seinen bisherigen, beruflichen Werdegang. Im Anschluss räumte der Geschäftsführer ein, „mit den aktuellen Ergebnissen und dem Tabellenstand absolut nicht zufrieden zu sein“ und „jede Kritik an dem bisher Erreichten verstehen kann. Wir sind alle sehr frustriert.“ Jeder könne sich allerdings sicher sein, dass man sich der Verantwortung bewusst sei und alle Beteiligten intensiv an einer Verbesserung der sportlichen Situation arbeiten. Zur finanziellen Situation bekräftige Bader seinen Dank bei allen Unterstützern:„Uns ist gelungen, Sponsoren wieder an Bord zu bekommen und viele Dauerkarten zu verkaufen – dafür ein großer Dank. Mit allen Anstrengungen ist es uns gelungen, ein Fundament zu legen. Die oberste Prämisse ist die wirtschaftliche Solidität. Wir geben nur das aus, was wir einnehmen. Wir wollen sportliche und wirtschaftliche Nachhaltigkeit.“ Dafür haben man „eine junge Mannschaft zusammengestellt, die längerfristige Verträge haben, um etwas aufzubauen.“ Passend dazu habe Bader einen „leidenschaftlichen, akribischen und professionellen Trainer“ gefunden, der „für die nächsten Jahre genau der richtige Trainer ist.“ Mit Blick auf die kommenden, sportlichen Aufgaben, versprach Martin Bader „alles, um den Bock umzustoßen und gemeinsam die Wende zu schaffen.“
Weitere Berichte aus den Abteilungen des Frauenfußballs, Handballs, der Leichtathletik und des eSports wurden im Laufe der Jahreshauptversammlung mit Präsentationen bzw. Videos vorgestellt.
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