Do, 23. Juni 2011

„Echt stark“ – auch im strömenden Regen

Fabian Bäcker freut sich, dass er endlich schmerzfrei mit der Mannschaft arbeiten kann

Wenn viele Menschen sich auf engem Raum treffen, kann es schon mal zu ungewünschtem Körperkontakt kommen. Bei den Alemannen waren diese Kontakte, die im Fußball Zweikämpfe heißen, am Donnerstag durchaus gewünscht. Sechs gegen Sechs wurde gespielt, die Spielfeldgröße war überschaubar – und der Untergrund pitschenass.

„Männer, das war ein echt starkes Training!“ Zum Abschluss rief Peter Hyballa das Team am kleinen Materialhäuschen noch einmal zusammen, um seine Einschätzung der Einheit abzugeben. Für Aachener Verhältnisse kurz, aber dafür unheimlich intensiv ging es zur Sache. Der Boden tat sein Übriges, dem Sturm am Vorabend waren ergiebige Regengüsse gefolgt. „Das sind die Einheiten, die uns Fußballern Spaß machen“, sagt Fabian Bäcker, dessen Vorbereitung unglücklich begann. Das Knie reagierte gereizt, die Physiotherapeuten bauten den Neuzugang von Borussia Mönchengladbach in den ersten zweieinhalb Wochen kontinuierlich auf.

Jetzt rackert der schnelle Stürmer problemlos durch den Matsch. „Ich bin zunächst einmal froh, dass ich schmerzfrei durch den Tag komme – vom Muskelkater abgesehen. Aber das sind Schmerzen, die ich gerne in Kauf nehme“, sagt Bäcker. Einen gewissen Rückstand macht er selbst noch aus, was durchaus normal ist. Jeder Trainingstag verkleinert aber die Lücke zu den Kollegen. Was Bäcker bereits geschafft hat, rückt auch bei Kevin Kratz näher. Rekordverdächtige sieben Tage nach seiner Leisten-Operation traf der Mittelfeldspieler am Donnerstag am Walchsee ein und trainierte mit den leicht angeschlagenen Shervin Radjabali-Fardi und Jonas Strifler.

„Wir haben ab heute einen Gastspieler von Bayer Leverkusen II dabei“, führte Peter Hyballa den „Neuen“ beim Mittagessen ein. Kratz machte den Spaß mit und stellte sich artig vor: „Hallo, ich bin der Kevin.“ Danach gab’s ein Ständchen für Keeper Jared Jorzig, der am Donnerstag 21 wurde. Gute Stimmung trotz hoher Belastung lautet das Motto. Viel Spaß haben auch die mitgereisten Anhänger, die einen Fanabend organisiert hatten. Nach dem Essen machten sich Bas Sibum, Jonas Strifler und Lennart Hartmann in einen nahegelegenen Gasthof auf, um den treuen Fans einen Besuch abzustatten. Und auch die sportliche Leitung hatte einen Termin: Mit den knapp 50 Sponsoren stand der traditionelle Kaminabend auf dem Programm.

Alle gemeinsam freuen sich bereits auf das Testspiel am Freitag (18 Uhr) gegen Dynamo Kiew. Auf einen Champions-League-Qualifikanten trifft man schließlich nicht alle Tage. „Wir betrachten die Testspiele als Trainingseinheiten, nehmen in der Planung keine große Rücksicht darauf“, sagt Hyballa. Wenn eine ähnlich gute Leistung dabei herauskommt wie am Dienstag gegen Salzburg, ist das auch gar nicht notwendig.

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