Sa, 21. Oktober 2006

"Eigentlich wollte ich kein Trainer werden"

Petrik Sander hat Energie Cottbus erst vor dem Abstieg gerettet und dann in die Bundesliga geführt. Momentan macht er "nebenbei" an der Kölner Sportschule seinen Fussballlehrer.

Hallo Herr Sander, erstmals Glückwunsch zum guten Start in die Bundesliga. Sind Sie selber ein wenig davon überrascht?

Wenn man als Aufsteiger in eine neue Liga kommt, ist es ganz normal, das man nicht so richtig weiß, wie gut war die Vorbereitung und ist unser Niveau ausreichend. Deshalb war es ganz wichtig, dass wir so gut zum Auftakt in Mönchengladbach aufgetreten sind. Da wusste ich, wir haben in dieser Liga eine Chance. Aber auch nur dann, wenn wir unsere Tugenden zeigen.

Cottbus und Aachen wurden vor der Saison am häufigsten genannt, wenn es um die potenziellen Absteiger ging. Aktuell strafen beide Teams die Experten Lügen. Ist das die Aufstiegs-Euphorie oder liefert die Liga in diesem Jahr die Gelegenheit, sich als Aufsteiger unerwartet weit vorn zu positionieren?

Wir sind nicht euphorisch und können uns realistisch einschätzen. Solange die Mannschaft an sich selbst glaubt und sich nicht von ihrer Marschroute abbringen lässt, werden wir Punkte holen. Ganz gleich was da um uns herum erzählt wird.

Was wäre aus Ihrer Sicht die größere Überraschung: der Aufstieg vergangene Saison oder der Klassenerhalt in diesem Jahr?

Ich mag das Wort Überraschung nicht. Es ist alles das Ergebnis von harter Arbeit. Wir sind vom Klassenerhalt überzeugt, weil wir an uns glauben. Da ist es am Ende keine Überraschung, wenn wir unser Ziel erreichen. Aber bis zu diesem Ziel müssen wir unglaublich hart arbeiten und über unser Limit gehen.

Die „kleinen“ Vereine wie Bochum, Mainz, Aachen und Cottbus haben mit wirtschaftlichen Nachteilen gegenüber dem Rest der Liga zu kämpfen. Wie will sich Energie in der Zukunft positionieren, um den Anschluss nicht zu verpassen?

Das wird für die Kleinen sehr schwer. Es liegen Welten zwischen uns und beinah jeder Mannschaft dieser Liga. Und das wird auf lange Sicht auch so bleiben. Wir haben nur eine Chance, wenn wir unsere Möglichkeiten optimal nutzen und dorthin schauen, wo andere nicht hinsehen. Auch der Nachwuchs aus dem eigenen Lager ist eine große Chance.

Energie Cottbus wird von den meisten Gegnern sicher nicht als Lieblingsgegner genannt werden. Ihre Mannschaft gilt als sehr unangenehm zu spielen. Freut Sie das oder ärgern Sie sich, wenn die fußballerische Qualität in der öffentlichen Wahrnehmung so in den Hintergrund tritt?

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