Erster Arbeitstag für Ralf Aussem – Michael Burlet wird sein Co-Trainer
Auf eine große Ansprache hat Ralf Aussem am Montagmorgen bei seinem ersten Arbeitstag als neuer Coach der Alemannia verzichtet. „Wir müssen die Antworten auf dem Platz geben“, lautete seine klare Ansage an das Team, das sich pünktlich um 10 Uhr auf dem Trainingsplatz versammelte, um in die Vorbereitungswoche für das Spiel in Ingolstadt am kommenden Sonntag zu starten. Weniger als 24 Stunden zuvor saß Aussem noch auf der Bank der U23, die am Sonntag knapp mit 0:1 bei den Sportfreunden Siegen unterlag. Für Aussem kein Problem, schließlich trifft der 51-jährige auf kein unbekanntes Team. Bereits vor dem achten Spieltag hatte er die Mannschaft nach der Entlassung von Peter Hyballa übergangsweise übernommen. Der Austausch zwischen ihm und Friedhelm Funkel sei zuletzt ohnehin immer sehr gut gewesen, verrät er.
Wie schon bei Alemannias Zweitvertretung wird auch bei den Profis Michael Burlet an der Seite von Ralf Aussem arbeiten. „Ich habe vollstes Vertrauen in ihn. Er weiß, was ich will und ich weiß, was er will“, betonte Aussem bei der offiziellen Vorstellung. Bevor er sich den Fragen der Presse stellte, standen die ersten knackigen 110 Minuten Training auf dem Plan. Viele Spielformen in Kleingruppen standen ebenso im Zentrum wie die Abschlüsse vor dem Tor. Zwei gegen zwei, drei gegen drei, vier gegen vier: Die Bälle flogen im Minutentakt auf die beiden Gehäuse. „Viele sagen, wir wären tot. Wer beim Training da war, hat gesehen, dass diese Truppe lebt. Bei den Jungs ist noch so viel Leben drin, jeder von ihnen hat voll mitgezogen“, zeigte sich Aussem zufrieden. Es fehlten lediglich Kevin Kratz und Anouar Hadouir. Kratz hat einen Muskelfaserriss erlitten und fällt am Sonntag definitiv aus, Hadouir hat leichte Probleme mit dem Knie.
Sechs Endspiele sind bis zum Saisonende noch zu absolvieren, beim möglichen Erreichen des Relegationsplatzes kämen bekanntlich zwei weitere hinzu. Bis zum nächsten Auftritt beim FC Ingolstadt gehe es besonders darum, der Mannschaft klar den Glauben zu vermitteln, das noch nichts entschieden sei. „Wir werden jetzt alle Kräfte bündeln. Ich bin heute früh nicht mit dem Besen und dem Zauberstab zum Training gekommen, ich bin keine Hexe und auch kein Zauberer. Ich werde die Situation auf meine Art und Weise angehen. Wir wollen auch im heimischen Stadion für die letzten Spiele wieder eine Atmosphäre schaffen, mit der sich die Leute identifizieren“, so Aussems klare Vorstellungen.
Nicht nur für Alemannias neuen Coach, auch für Erik Meijer war es ein ereignisreiches Wochenende. „Wir haben viel zusammen gesessen, viel geredet. Am Ende waren wir uns einig, dass wir handeln müssen. Ich bedanke mich bei Friedhelm Funkel und Christoph John für ihre Arbeit. Es war eine schwere, aber notwendige Entscheidung. Nur so kann man noch mal einen Ruck durch die Mannschaft gehen lassen“, so die Erklärung des Sportdirektors, der zu keiner Zeit mit dem Gedanken spielte, erneut eine externe Trainerlösung zu finden. „Ralf Aussem kennt die Mannschaft, er kennt den Verein und die gesamten Abläufe. Ich bin fest davon überzeugt, dass er das Ziel Klassenerhalt mit seiner Art und Weise und seinem Engagement erreichen kann.“
Bereits am Nachmittag stand die nächste Einheit für die Mannschaft auf dem Programm. Auch am Dienstag werden Ralf Aussem und Michael Burlet das Team sowohl morgens als auch nachmittags zum Trainingsplatz bitten. „Der Trainingsplatz wird die nächsten Tage und Wochen der wichtigste Ort sein. Nur da können wir an unserem gemeinsamen Ziel arbeiten“, so Aussem. Bei der U23 werden die Ex-Profis Reiner Plaßhenrich und Markus Daun so lange aushelfen. „Beides kann ich nicht machen“, weiß Aussem.
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