Mo, 11. Juli 2011

„Schwarz-Gelb trage ich gerne weiter“

Stürmer Marco Stiepermann ist der einzige Deutsche Meister im Team der Alemannia

Marco Stiepermann wirkt locker und selbstbewusst. Während des Interviews kommen Mitspieler vorbei, schneiden Grimassen, laufen lachend vorbei. „So sind sie halt“, grinst der junge Stürmer und lässt sich dabei nicht aus der Ruhe bringen. Passend zu der Atmosphäre im Kabinentrakt präsentiert er sich zuversichtlich und zielstrebig.

Vor einigen Jahren lief er noch an der Hand des ehemaligen BVB-Superstars Marcio Amoroso auf den Platz des Dortmunder Westfalenstadions. Letztes Jahr durfte er selber dort agieren, erzielte sogar einen Treffer und gewann mit seinem Heimatverein die Deutsche Meisterschaft. „Da träumt jeder als kleines Kind von“, sagt der gebürtige Dortmunder. Die Ereignisse werden nun verarbeitet: „Das realisiert man erst langsam, aber nach und nach wird es immer schöner.“ Trotz des großen Erfolges ist der Wechsel zur Alemannia, wenn auch nur auf Leihbasis, „ein großer Fortschritt“. In Dortmund konkurrierte der 20-Jährige mit Barrios, Götze, Großkreutz & Co. Bei den Alemannen erhofft er sich jetzt mehr Spielpraxis. In der „kombinations- und passsicheren Mannschaft“ sollen auch die passenden Vorlagen für viele Tore kommen. „Auer/Stiepermann wäre doch ein tolles Sturmduo, es würde mich freuen, wenn das klappt.“

Die Dortmunder Ziele will er auch in Aachen verfolgen: „So weit wie möglich oben mitspielen“, setzt sich das Jungtalent, das seit der U-16 sämtliche Jugend-Nationalmannschaften des DFB durchlief, als selbstbewusstes Ziel. Wenn es in der letzten Saison noch an der Sicherheit der Abwehr fehlte, sieht diese jetzt schon „stabiler aus“, ist sich der großgewachsene Blondschopf sicher. Das niedrige Durchschnittsalter der Mannschaft sieht der Linksfuß nicht als Nachteil: „Wir sind jung und talentiert und spielen super nach vorne.“ In Dortmund hat genau das letzte Saison zur Meisterschaft geführt. Somit zeigt sich Marco optimistisch: „Potenzial genug haben wir.“

Neben den genannten Ambitionen gibt es aber auch handfeste Indizien für einen erfolgreichen Saisonverlauf. „Den Trainer kenne ich schon seit einigen Jahren, das war auch ein ausschlaggebender Punkt. Aachen ist ein toller Traditionsverein, für den möchte jeder einmal spielen“, lobt Stiepermann die Alemannia in den höchsten Tönen. In Dortmund würde er jetzt Champions-League spielen, er entschied sich gegen die Kurzeinsätze und für ein Engagement bei den Alemannen: „Ich freue mich für die Jungs und hoffe, dass sie möglichst weit kommen“, wünscht er seinen Dortmunder (Ex-)Kollegen viel Erfolg für den internationalen Wettbewerb.

Das neue Trikot gefällt ihm gut. „Ich habe 13 Jahre lang Schwarz-Gelb getragen und trage die Farben gerne weiter.“ So fühlt er sich schon nach kurzer Zeit zumindest in seiner Arbeitskleidung wohl. Aber auch das Umfeld passt, eine Wohnung in Aachen war schnell gefunden. „Ich hätte mir den Abschied schwerer vorgestellt, aber ich bin auch noch oft in Dortmund. Von daher ist alles in Ordnung.“

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