Mo, 26. September 2011

Abriss des alten Tivoli eingeläutet

Bagger beenden eine Ära – Bebauungsplan soll 2012 umgesetzt werden

Für viele Fans der Alemannia kein schöner Termin: Am Montagnachmittag begann die Stadt Aachen offiziell mit dem Abriss des alten Tivoli. Seit 1928 hatte das Stadion der Alemannia an dieser Stelle gestanden und diente bis 2009 als Hauptspielstätte des Vereins. An der Stelle, an der alleine die erste Mannschaft der Alemannia rund 1900 mal zum Wettkampf angetreten war, sollen neue Flächen für Wohn- und Geschäftsbebauung entstehen.

Bereits vor zehn Tagen hatten Bagger die ersten Kassenhäuschen am Aachener Wall dem Erdboden gleichgemacht und eine Zufahrtsschneise durch den Aachener Wall geebnet. In den nächsten Wochen soll der „Hochbau-Abriss“ insbesondere der beiden Tribünendächer abgeschlossen werden. Im Winter wollen die von der Stadt beauftragten Firmen mit dem Abtragen der Wälle beginnen. Diese Arbeiten sollen bis ungefähr April nächsten Jahres abgeschlossen sein, so dass im Sommer Straßen und Kanäle angelegt und im Herbst 2012 die ersten Häuser gebaut werden können.

Heike Ohlmann vom Planungsamt stellte zusammen mit Oberbürgermeister Marcel Philipp für die Stadt Aachen das Konzept für die Folgebebauung vor. Neue Wohnhäuser sollen entlang von Straßen errichtet werden, deren Verlauf sich an den Umrissen des Spielfeldes inklusive Mittellinie orientiert. Einzelne Reliquien sollen innerhalb von Grünflächen erhalten bleiben. Kleinere Einzelteile wird die Alemannia in den Museumsbereichen des neuen Tivoli ausstellen, andere Stücke wurden bereits zugunsten der Hilfsaktion "Menschen helfen Menschen" versteigert. Bestehen bleiben soll der Würselener Wall zum Bau von Terrassenhäusern in Hanglage. An der Krefelder Straße sollen neben Grünflächen ein Hotel (Ecke Merowinger Straße) und ein Supermarkt (Bereich alte VIP-Zelte) entstehen.

Auch Alemannia-Legende Jo Montanes war noch einmal gekommen, um in Erinnerungen zu schwelgen. Alleine 542 Meisterschaftsspiele hatte der Rekordspieler des Vereins bestritten, davon rund die Hälfte auf dem Tivoli. Montanes, der auch beim allerletzten Spiel der Traditionself im Mai 2011 auf dem Rasen des alten Tivoli gestanden hatte, erinnerte an große Spiele wie etwa die Pokalschlacht gegen Werder Bremen 1986.

Angesichts dieser und vieler weiterer schöner Erinnerungen blutet vielen Alemannen beim Anblick der Bagger das Herz. Der Umgang mit dem Verlust ist unterschiedlich, viele machen lieber einen großen Bogen um die Baustelle. Dementsprechend ist auch die Ansicht der Bildergalerie angesichts der zum Teil traurigen Bilder nicht jedem zu empfehlen.

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