Di, 7. Oktober 2014

Alemannia vs. FC: Ein Rückblick auf packende Duelle

Testspiel am Mittwoch gegen den 1. FC Köln (Anstoß 19.30 Uhr)

Das Duell zwischen der Alemannia und dem 1. FC Köln hat eine bewegte Geschichte. 42- mal trafen beide Vereine in der Meisterschaft aufeinander; 14-mal gewann die Alemannia, 20 Partien der FC und 8 Spiele endeten mit einer Punkteteilung. Inklusive Pokal- und Testspielen sowie Spielen der Alemannia gegen die FC-Vorgänger Sülz 07 und Kölner BC gab es weit über 100 Aufeinandertreffen. Das erste gewann die Alemannia im Mai 1903 mit 2:1 beim Kölner BC, seitdem fanden viele in vielerlei Hinsicht denkwürdige Spiele statt.

Die höchsten Siege feierte die Alemannia vor über 80 Jahren. 1929 kassierte der Kölner BC eine deftige 10:4-Niederlage am Tivoli, zwei Jahre später behielt die Alemannia trotz drei verschossener Elfmeter mit 9:2 die Oberhand. Einen anderen Verlauf nahmen in dieser Zeit die Spitzenspiele im Rheinbezirk zwischen der Alemannia und Sülz 07. Nachdem die Alemannia 1929/30 das Hinspiel in Köln 3:2 gewonnen hatte, bevölkerten im Rückspiel 15.000 Zuschauer den restlos überfüllten Tivoli inklusive Werbetafeln, Bäumen und Hausdächern. Sülz setzte sich in einem hart umkämpften Spiel mit 3:2 durch. Auch in den Rheinbezirksendrunden 1932 (1:0) und 1933 (2:1 n.V.) hatten die Rot-Weißen das bessere Ende für sich. Hoch her ging es 1946 in der Kölner Radrennbahn, als Spieler der Alemannia nach ihrem 2:1-Sieg bei Sülz 07 von Zuschauern derart verprügelt wurden, dass das darauffolgende Spiel abgesagt werden musste.

1948 fusionierten Sülz 07 und Kölner BC zum 1. FC Köln, der ein Jahr später in die Oberliga aufstieg und gleich das erste Duell gegen die Alemannia mit 3:0 gewann. Im Rückspiel am letzten Spieltag hätte dem FC ein Unentschieden zur Teilnahme an der Endrunde zur Deutschen Meisterschaft gereicht, während sich die Alemannia nur noch mit einem Sieg vor dem Abstieg retten konnte. Vor 20.000 Zuschauern auf dem ausverkauften Tivoli gewann die Alemannia trotz Rückstand mit 3:2. Etwas anders waren die Vorzeichen am letzten Spieltag der Saison 1956/57. Während Köln zur Endrundenqualifikation gewinnen musste, ging es für die Alemannia um nichts mehr. Eine befreit aufspielende Alemannia erreichte ein 3:3 und wurde dafür eine Woche später beim Pokalspiel in Köln vom Kölner Publikum ausgepfiffen – die Partie endete mit drei Platzverweisen für die Alemannia und einem 1:0-Sieg für den FC. Noch dramatischer verlief die Saison 1957/58, als beide Mannschaften um die Endrundenqualifikation mitspielten. Vor 50.000 Zuschauern kassierte die Alemannia im Hinspiel in Müngersdorf ihre erste Saisonniederlage. Beim Rückspiel war der frisch ausgebaute Tivoli mit über 35.000 Zuschauern derart überfüllt, dass auf dem Aachener Wall eine Barriere zusammenbrach und hunderte Zuschauer aufs Spielfeld stürzten. Wieder behielt der FC mit 2:0 die Oberhand.

Die Rivalität erreichte 1963 ihren Höhepunkt, als die Gründungsmitglieder der Bundesliga von einer Kommission bestimmt wurden und die Alemannia außen vor blieb. Beim 2:2 im Hinspiel warf FC-Präsident Franz Kremer den Aachenern vor, entgegen der Bestimmungen ein Trainingslager abgehalten zu haben. Beim 1:0-Erfolg der Schwarz-Gelben im Rückspiel fühlten sich Kölner Spieler vom dicht am Spielfeldrand stehenden Aachener Publikum bedroht. Nachdem die Bundesligaduelle Ende der 60er-Jahre eine ausgeglichene Bilanz aufwiesen, trat der FC in den folgenden Jahrzehnten nur noch zu Freundschaftsspielen bei der finanziell klammen Alemannia an – das nach lange Zeit erste Ligaspiel gab es 1999, als sich über 10.000 Aachener unter die 40.000 im Müngersdorfer Stadion mischten.

Ganz besonders im Gedächtnis geblieben ist die Partie in der Spielzeit 2002/03. 2:0 führte der FC, als Trainer Jörg Berger erstmals den jungen Neuzugang Emmanuel Krontiris einwechselte. Mit dem 3:0 wenig später schien das Spiel bereits entschieden. Zwanzig Minuten vor Schluss schlug Krontiris das erste Mal zu. Nach roten Karten gegen den Kölner Cichon und Alemannias Verteidiger Lanzaat legte der junge Stürmer sieben Minuten vor Schluss den zweiten Treffer nach. 15 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit schließlich machte Krontiris nach Vorlage von Ivica Grlic den Hattrick und den nicht mehr für möglich gehaltenen 3:3-Endstand perfekt.

Zwei Jahre später – als die Alemannia im UEFA-Cup regelmäßiger Gast im RheinEnergie-Stadion war – gewann der FC beide hart umkämpfte Partien in der 2. Liga mit 3:2 bzw. 1:0. Stefan Blank hatte im Hinspiel Rot gesehen, im Rückspiel fälschte Lukas Podolski kurz vor Schluss einen Schuss zum Tor des Tages ab.

Die vorerst letzten Ligaspiele gab es 2007/08, dieses Mal gewann die Alemannia mit 3:2 und 1:0. Beim Hinspiel in Köln witterte FC-Trainer Christoph Daum im Fernsehinterview eine Verschwörung der Schiedsrichter. Das letzte Aufeinandertreffen gab es beim Testspiel im Juli 2012, die Alemannia gewann durch ein Tor von Marcel Heller mit 1:0.

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