Alte Neue Liebe: Josef „Jupp“ Martinelli

141-mal netzte Josef, genannt „Jupp“, Martinelli in 466 Meisterschaftsspielen für die Aachener Alemannia ein. Keinem Spieler gelangen bis heute mehr Tore. Dabei war Martinelli nicht ausschließlich als Stürmer unterwegs, er bezeichnete sich früher selbst als Allrounder. Auf der Jahreshauptversammlung im vergangenen Jahr wurde „Mister Alemannia“ zum Ehrenmitglied des TSV ernannt.

Jupp Martinelli, Jahrgang 1936, wechselte ´51 vom Kohlscheider BC an den Tivoli. Damals fuhr Martinelli noch zweigleisig. Neben dem Fußball war er begeisterter Leichtathlet, wurde sogar deutscher Vizemeister. Mit gerade einmal 18 Jahren debütierte der spätere Torjäger in der Oberliga West gegen Schalke 04. Gleich bei seinem ersten Spiel gelang dem heute 79-Jährigen sein erster Torerfolg. Alemannia war in den Folgezeiten eine feste Größe in der Oberliga, Martinelli einer ihrer besten Kicker. Bei der Gründung der Bundesliga hatte Alemannia 1963 das Nachsehen. „Bei der Einführung wurden wir übergangen“, sagte Marinelli erzürnt. Preußen Münster hatte den Vorzug bekommen, Aachen stieg erst ´67 unter Michel Pfeiffer auf.

„Der Jupp war unheimlich ehrgeizig, auch wenn er es manchmal übertreiben hat, wovon andere ein Liedchen singen konnten. Er liebte den Fußball. Als ich als Trainer zum Tivoli zurückgekehrt bin, war Jupp mein verlängerter Arm auf dem Spielfeld. Er war mein Kapitän und Kopf der Mannschaft, konnte die anderen mitreißen und die haben auf ihn gehört“, beschreibt ihn sein früherer Mitspieler und späterer Trainer Michel Pfeiffer.

Kurz nach dem Bundesligaabstieg verließ Martinelli 1970 den Tivoli. Roda JC Kerkrade verpflichtete den Allrounder für eine Saison. In den achtziger Jahren war Martinelli als Jugend- und kurzzeitig als Interimstrainer tätig. Die sportliche Leitung hatte der Kohlscheider, der heute im Ehrenrat des Vereins sitzt, in der Saison 1988/89 am Tivoli inne.