Erik Meijer und Reiner Plaßhenrich besuchen die JVA Heinsberg
Vieles hat sich in der JVA Heinsberg verändert, seit Erik Meijer und Reiner Plaßhenrich im vergangenen Jahr zu Besuch waren. Der Ausbau ist in vollem Gange, in den nächsten Monaten wird sich die Kapazität der JVA auf 573 Haftplätze verdoppeln und Heinsberg wird damit die größte Jugendstrafanstalt in Nordrhein Westfalen.
Am vergangenen Mittwoch machten sich die beiden Alemannen bereits zum zweiten Mal für das Projekt „Anstoß für ein neues Leben“ auf den Weg nach zum Jugendgefängnis, um mit den Jugendlichen zu trainieren. Das Projekt wurde 2008 von der Sepp-Herberger Stiftung ins Leben gerufen und soll jugendlichen Strafgefangenen nach ihrer Entlassung die Rückkehr in ein geregeltes Leben erleichtern. Im Zuge des Projektes trainieren die Teams einmal in der Woche zusammen. In Heinsberg können die Strafgefangenen dank einer Kooperation mit SV Ophoven während ihres Ausgangs und auch nach ihrer Zeit in der JVA in Ophoven trainieren. Regelmäßig stehen für die Teilnehmer des Projektes Freundschaftsspiele gegen andere Vollzugsanstalten auf dem Programm. Außerdem engagiert sich die Stiftung dafür, die Jugendlichen, die währen ihrer Haftzeit einen Beruf erlernen können, noch während ihrer Haft in Arbeitsstellen zu vermitteln.
„Es ist ja fast schon Tradition, dass wir hierher kommen. Es hat mir im letzten Jahr sehr viel Spaß gemacht und ich freue mich, wieder hier zu sein“, so Meijer bei der Begrüßung. „Ich weiß aber noch nicht ganz, ob ich mich auch darüber freuen soll, dass einige bekannte Gesichter aus dem letzten Jahr wieder dabei sind“, sagte Alemannias Sportdirektor weiter. Insgesamt zwölf Jugendliche waren in die Sporthalle der Haftanstalt gekommen. Noch drei weitere Jugendlichen gehören dem Projekt an, die am Dienstag aber aufgrund von anderen Terminen fehlten.
Nach der Begrüßung erfuhren die Jugendlichen in einer kleinen Fragerunde vieles über die Karriere der beiden Gäste aus Aachen. Meijer ließ dabei seine Zeit in England Revue passieren und Plaßhenrich berichtete über seinen Kampf, nach seinem Knorpelschaden wieder professionell Fußball spielen zu können. Nach der Plauderei ging es dann aufs Spielfeld. Meijer scheuchte die zwölf Jugendlichen, die allesamt in grünen Trikots der Sepp Herberger-Stifung aufliefen, zum Aufwärmen erst einmal einige Bahnen durch die Sporthalle. Es folgten Dehn- und Kraftübungen, bei denen der Niederländer die Strafgefangenen immer wieder anspornte: „Wenn ich das mit 41 Jahren noch schaffe, dann kriegt ihr das auch hin.“ Weiter ging es mit Übungen mit dem Ball, bei denen die Kicker zeigen konnten, wie sicher sie mit dem runden Leder sind. Unter der Anleitung von Plaßhenrich, der den Trainerposten bei Alemannias U19 bekleidet, standen Passübungen und Koordination auf dem Programm, ehe zum Abschluss die Jugendlichen in zwei Vierer-Teams gegeneinander antraten – unter ihnen auch die beiden Ex-Profis, die zeigten, dass sie das Kicken noch nicht ganz verlernt haben. Zum Schluss verteilten die beiden Gäste noch fleißig die mitgebrachten Souvenirs und Autogramme und versprachen, auch im nächsten Jahr wiederzukommen. Vielleicht kann das Training dann schon auf einem nageneuen Kunstrasenplatz, der im Zuge des Ausbaus angelegt wird, stattfinden.
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