Positives Fazit des Trainingslagers – Meijer will noch einen Stürmer
Am Donnerstag schnürte Erik Meijer noch einmal selbst die Schuhe, um mit dem Team zu trainieren. Am letzten Trainingstag im spanischen Oliva Nova nahm der Manager dann wieder die angestammte Beobachterrolle ein und fand die Zeit, für das Alemannia TV ein ausführliches Fazit der Woche in der Sonne zu ziehen. Hoch zufrieden zeigte sich der Manager mit den Bedingungen an der Costa Blanca. „Das Wetter und die Trainingsbedingungen waren prima. Negativ war, das Aimen Demai ab dem ersten Tag nicht dabei war. Der Rest hat gut gearbeitet“, resümiert der Manager.
Wie gewohnt nutzte das Trainerteam jede Minute voll aus. Die Nachbarn von der Düsseldorfer Fortuna waren regelmäßige Zaungäste, wenn die eigenen Einheiten längst beendet waren. „Für die Integration der beiden Neuen war das hervorragend“, findet Meijer, und Bilal Cubukcu und Shervin Radjabali-Fardi zeigten gleich, dass sie echte Verstärkungen werden können. Konkurrenzkampf beflügelt eben doch, auch wenn in der internen Bewertung die üblichen Verdächtigen die Rangliste anführen. Timo Achenbach, Marco Höger, Benny Auer und auch Manuel Junglas versah der Coach zum Abschluss mit Sonderlob, das Niveau der Stammspieler war nach der Pause schon wieder extrem hoch. „Sie könnten auch morgen schon gegen Union Berlin spielen“, sagt Hyballa.
Nichts geändert hat sich an der Erkenntnis, dass vor allem in der Offensive eine große Lücke zwischen Stammpersonal und Ergänzungsspielern klafft. „Die Jungs, die hinter Benny Auer lauern, haben sich nicht aufgedrängt. Daran hat sich leider nichts geändert“, stellt Meijer nüchtern fest. Nichts geändert hat sich auch am Wunsch, einen Stürmer zu verpflichten. „Ich möchte noch jemanden haben, der Klasse hat. Wir brauchen da vorn noch jemanden“, sagt der Sportdirektor. Extrem verärgert waren die Verantwortlichen über Gastspieler Andras Simon, der nach gutem Eindruck aus dem Probetraining im vergangenen Jahr völlig unfit in Spanien aufkreuzte.
„Wir haben unsere Listen mit Spielern, von denen wir denken, dass sie zu Alemannia Aachen passen“, umreißt Meijer die Vorgehensweise. Vereine und Spieler wurden kontaktiert, bis zum 31. Januar ist das Transferfenster offen. „Es ist nicht leicht, in der Winterperiode zu justieren. Das ist im Sommer einfacher“, sagt Meijer, der eine Ausleihe in Erwägung zieht. Dem vorhandenen Personal wird indes unverblümt mitgeteilt, dass da mehr kommen muss. Meijer nimmt das Testspiel gegen Düsseldorf als Maßstab, als nach der Auswechslung von Auer und Zoltan Stieber offensiv nichts mehr gelang. „Das war in der zweiten Hälfte schon ein ganzes Stück weniger. Und da ist es auch nicht verkehrt, die Jungs das auch mal spüren zu lassen“, sagt der ehemalige Stürmer.
Von einer „Zweiklassen-Gesellschaft“ im Kader spricht der Trainer, die Lücke gelte es zu schließen. Cubukcu und Radjabali-Fardi können ihren Beitrag dazu leisten, das hat sich in Oliva Nova gezeigt. Der Trainer will mehr Siege und weniger Unentschieden, der Manager fordert mehr Effektivität. Und mit einem Auge schielt die sportliche Leitung schon in die kommende Saison. Die beiden Winter-Transfers (beide Vertrag bis 2012) waren erste Fingerzeige. Weitere Weichenstellungen hat Meijer in Spanien eingeleitet. Mit „Eckpfeilern“ der Mannschaft gab es lockere Gespräche, daraus macht der Holländer kein Geheimnis. „Kratz, Achenbach und Stehle haben eine hervorragende Hinrunde gespielt. Ihre Verträge laufen aus. Ich möchte sie gerne behalten, daran werde ich alles setzen“, stellt er klar.
Bei allem Ehrgeiz, in „die nächste Phase“ zu kommen, wie Hyballa es ausdrückt, bleibt der Manager realistisch. „Oft vergisst man, dass unser Weg erst ein halbes Jahr geht. Um Top-Fußball zu spielen, der auch noch effektiv ist, braucht es Zeit“, sagt er.
Nach den beiden letzten Einheiten am Freitag macht sich das Team am Samstagmorgen auf den einstündigen Weg nach Alicante, wo um 9.25 Uhr der Flieger in Richtung Düsseldorf startet. Am Sonntag ist trainingsfrei, die finale Vorbereitung auf den Rückrunden-Auftakt beginnt am Montag, wenn um 10 und 15 Uhr am Tivoli trainiert wird.
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