Fr, 5. März 2010

Aufholjagd mit Startproblemen

Energie Cottbus hinter den Erwartungen

Es war ein Neuanfang erster Klasse. Für alle Beteiligten. Auch für Sascha Dum. Nach den verpatzten Relegationsspielen gegen Nürnberg und dem damit verbundenen Abstieg aus der Ersten Liga verpflichtete Energie Cottbus Wunschtrainer Claus-Dieter Wollitz – und mit dem neuen Mann an der Seitenlinie setzte auch ein neuer Trend in der Lausitz ein: der Deutsch-Trend. „Bei mir zählt nur die Leistung“, erklärte „Pele“ Wollitz vor dem Saisonstart, „wenn ich aber zwischen gleich starken Spielern aus Deutschland und dem Ausland wählen kann, setze ich immer auf den deutschen.“ Der Kurswechsel überraschte nicht nur die eigenen Fans: Acht Jahre zuvor war ein Aufschrei durch die Republik gegangen, als Cottbus zum ersten Mal in der Bundesliga-Geschichte ohne deutschen Spieler auflief. Doch so etwas ist spätestens seit dieser Saison unvorstellbar.

Stammspieler

In der Vorbereitung warb Claus-Dieter Wollitz um junge, deutsche Spieler – und der Lockruf des neuen FCE-Trainers kam an. Neben den ehemaligen Junioren-Nationalspielern Markus Brzenska und Marc-André Kruska ließ sich auch der Ex-Aachener Sascha Dum von einem Wechsel in die Lausitz überzeugen – und seitdem ist der 23-Jährige kaum noch aus der Cottbusser Startelf rauszudenken. Seit seiner Verpflichtung lief Dum 19-mal für Energie auf. Doch auch „Dumbo“ konnte nichts daran ändern, dass die Cottbusser ihr angestrebtes Saisonziel in der Hinrunde verfehlten: 23 Punkte, Platz 10 – eine ernüchternde Bilanz für den Erstligaabsteiger, der mit der direkten Rückkehr geliebäugelt hatte.

„Größte Aufholjagd Europas“

Das Kapitel Aufstieg wollte Wollitz aber ebenso wenig aufgeben, wie den Glauben an sein Team. „Wir wollen die größte Aufholjagd Europas starten“, erklärte der Energie-Coach in der Winterpause schmunzelnd. Die großen Worte des Energie-Trainers zeigten allerdings keine Wirkung, Cottbus blieb nicht nur im Schnee, sondern auch in den Startlöchern stecken: drei Spiele, drei Niederlagen. Der Rückstand auf Relegationsplatz 3 wuchs auf 14 Punkte an, um seinen Job musste Wollitz aber trotz der Talfahrt nicht bangen: Energie-Präsident Ulrich Lepsch gab seinem emotionalen Trainer Rückendeckung. Im „Krisengipfel“ der Erstligaabsteiger besiegten die Rot-Weißen den Karlsruher SC mit 2:0. Darauf folgten allerdings eine Niederlage gegen den SC Paderborn (1:2) und ein Unentschieden beim FSV Frankfurt (0:0). Das Wort „Aufholjagd“ nahm Wollitz im Anschluss nicht mehr in den Mund. Denn mit Prognosen ist der Energie-Coach vorsichtig geworden. Doch seinem Deutsch-Trend bleibt er treu. Davon profitierte zuletzt Nils Petersen: Der 21-Jährige spielte sich nach seiner Einwechslung gegen Koblenz (1:1) in die Startformation und sorgt seitdem für mächtig Betrieb. Das galt im bisherigen Saisonverlauf auch für Sascha Dum. Mit etwas Glück findet die Bayer-Leihgabe in Cottbus nicht nur sein zweites zu Hause, sondern auch den sportlichen Erfolg.

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