Begegnung mit Geschichte

Am Freitag, 10. Dezember 2010, steigt das traditionsreiche Duell Alemannia gegen Fortuna in der Meisterschaft zum 46. Mal. Von 23 bisherigen Begegnungen auf dem Tivoli gewann die Alemannia zwölf, die Fortuna acht. Das letzte Aufeinandertreffen in Aachen  in der letzten Spielzeit konnten die Düsseldorfer im März vor 27.031 Zuschauern (davon rund 5.000 aus Düsseldorf) mit 1:0 für sich entscheiden.

Da der Kreis Aachen erst 1936 vom Niederrhein zum Mittelrheinverband wechselte, war die Fortuna bereits am 28. Januar 1934 in der Gauliga Niederrhein in Aachen zu Gast. Dank einer aufopfernden Leistung der Abwehr um Reinhold Münzenberg und Torwart Fritz Neußl gewann die Alemannia mit 2:1 gegen den Deutschen Meister Fortuna. Zu heißen Duellen zwischen beiden Vereinen kam es nach dem Krieg regelmäßig in der Oberliga West. Am 1. März 1959 gelang der Fortuna mit 5:1 ihr höchster Sieg in Aachen. Zweifacher Torschütze war der frühere Aachener und spätere Bundestrainer Jupp Derwall. Nachdem die klassenhöhere Fortuna zwischen 1971 und 1987 nur zu Freundschaftsspielen Gast auf dem Tivoli war, gelang der Alemannia beim 4:0 am 20. Mai 1988 ihr höchster Sieg gegen die Rot-Weißen. Torwart Jörg Schmadtke, Alemannias späterer Sportdirektor, musste bei Treffern von Jupp Zschau, Günter Delzepich, Erik Wagner und Mario Krohm gleich viermal hinter sich greifen. Beim Oberliga-Spitzenspiel am 19. Februar 1994 gastierte die Fortuna vor dem Wiederaufstieg in Liga Zwei zur Saison 2009/2010 zum letzten Mal am Tivoli. Nicht ganz einig war man sich auf Aachener Seite, wie die eigene Spielweise beim bitteren 0:1 einzuordnen war. „Immer, wenn es drauf ankommt, sind wir eine Mädchentruppe“, kommentierte Abwehrspieler Ralf Albarus, während Präsident Heinz-Gregor Johnen keinen Vergleich zum Damenfußball ziehen wollte: „Die haben gespielt wie alte Opas.“ Die Fortuna stieg am Saisonende in die Zweite Liga auf und spielte durch beiderseitige Auf- und Abstiege bedingt 16 Jahre nicht mehr in einer Liga mit der Alemannia.