Tabellennachbar hat an Sieglos-Serie zu knabbern
Der nächste Showdown am unteren Tabellenende naht: Gegen den direkten Nachbarn Bonner SC kann die Alemannia am Samstag im Regionalliga-Tableau weiter Boden gut machen. Die Rheinlöwen im Check.
Schock in letzter Sekunde – das Hinspiel: Die vorangegangene Zwischenüberschrift könnte ohne Probleme auch für einige andere Spiele der Alemannia in der Hinrunde verwendet werden – die Partien in Münster und Essen wären da perfekt passende Praxisbeispiele. Doch auch das Duell mit dem Bonner SC am 8. Spieltag im Sportpark Nord hätte für Schwarz-Gelb bitterer nicht verlaufen können. Lange stand es in einem höhepunktarmen Spiel 0:0-remis, ehe Dustin Zahnen die mitgereisten Öcher Anhänger durch einen sehenswerten Schlenzer vergleichsweise spät – 81 Minuten waren gespielt – in Ekstase versetzte und sein Team zugleich in Front schoss. Doch ein Spiel ist erst aus, wenn der Schiedsrichter es abpfeift – weiß auch Ex-Alemanne Matti Fiedler, der vor 744 zahlenden Zuschauern mit der letzten Aktion der Partie per Ping-Pong-Treffer den 1:1-Ausgleich für die Gastgeber erzielte (90.+4). Viel schlimmer geht es nicht…
Ein Weilchen ist es her – die Form: Warm ums Herz wird es dem gewöhnlichen Beobachter beim Blick auf die Formkurve des BSC nicht gerade – die vergangenen neun Spiele konnten die Rheinlöwen, die mit 46 Gegentoren die zweitschlechteste Defensive der Liga stellen, allesamt nicht gewinnen, wobei vier Unentschieden und fünf Niederlagen zu Buche stehen. Innerhalb der letzten fünf Spiele gab es nach einer 1:6-Pleite bei Rot-Weiss Essen drei Punkteteilungen, zuletzt setzte es aber wieder eine Niederlage: Mit 1:3 musste sich der Tabellensechzehnte, der seine Heimspiele für den Rest der Saison im Ausweichstadion Pennefeld austrägt, bei seinem jüngsten Auftritt vor zwei Wochen der U21 des 1. FC Köln geschlagen geben. Der letzte Sieg ist schon ein Weilchen her und datiert vom 7. November 2021, als die Elf aus der ehemaligen Bundeshauptstadt die U23 des FC Schalke 04 mit 4:3 besiegen konnte. Es war die bislang beste Saisonphase des Sportclubs, der in dieser Zeit vier Siege aus fünf Spielen einfuhr.
Ein Torwart und ein Stürmer – die Winterzugänge: Während Offensivmann Mohamed Loum (TuS Koblenz), Abwehrspieler Isidor Akpeko (BSG Chemie Leipzig) sowie Torhüter und Ex-Aachener Mark Depta (VFC Plauen) den Sportpark Nord verließen, konnten die Bonner sich zunächst mit Keeper Ron Meyer vom Mittelrheinligisten FC Pesch verstärken. Der zweite Neuzugang, Stürmer Albert Bunjaku, wechselte kurz vor Ablauf der Deadline nach Bonn und wird in der nächsten Kategorie näher beleuchtet.
119 Spiele im Ober- und Unterhaus – der Spieler im Fokus: Die Bezeichnung „Transferhammer“ fiel in der Berichterstattung über den Wechsel Bunjakus zum BSC des Öfteren – angesichts seiner Vita wohl zurecht. Der Mittelstürmer, der aus der 3. Liga von Viktoria Köln zum Regionalliga-Sechzehnten überlief, hat bereits 48 Bundesligaspiele (13 Tore, ein Assist) für den 1. FC Nürnberg sowie 71 Zweitligaeinsätze (16 Treffer, drei Vorlagen) für den SC Paderborn, Nürnberg, den 1. FC Kaiserslautern und Erzgebirge Aue auf dem Buckel. Hinzu kommen 81 Drittligapartien für Rot-Weiß Erfurt und Viktoria Köln, in denen er ganze 32-mal netzte und zwölf Tore vorbereitete. Für die Viktoria lief er auch schon in der Regionalliga West auf, seine beste Saison legte er aber 2019/20 in der Drittklassigkeit hin, als er 20 Buden in 36 Spielen erzielte. Bei seinem neuen Arbeitgeber durfte er auch schon ran: Beim 1:3 gegen den FC-Nachwuchs wurde er für 26 Minuten eingewechselt.
Noch ein Ex-Alemanne – der Trainer: Wie Fiedler, Linksverteidiger Robin Afamefuna und Mittelfeldmann Justin Klein hat auch Bonns neuer Trainer Markus von Ahlen eine Vergangenheit am Tivoli: Die Alemannia, für die er zwischen 1999 und 2002 kickte, war die letzte Station seiner aktiven Karriere. Auch für den KFC Uerdingen, den SV Meppen, den VfL Bochum und Bayer Leverkusen war der ehemalige Mittelfeldspieler am Ball. Als Trainer begann er seine Laufbahn im Leverkusener Jugendbereich, auch vor seinem Wechsel zum BSC – von Ahlen beerbte Anfang des Jahres Björn Joppe – war der 51-Jährige im Bayer-Nachwuchs tätig. Zwischenzeitlich coachte er unter anderem die Ersten Mannschaften von Arminia Bielefeld und 1860 München.
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