Gewitter sorgt für Stromausfall im Hotel – Kevin Kratz reist am Donnerstag an
Da staunten die Hotelgäste am hauseigenen Swimmingpool nicht schlecht, als am Mittwochmittag eine Horde verschwitzter, schwarz-gelb gekleideter Fußballspieler auf das Becken zustürmte. Trikots ausziehen, kurz unter die Dusche und ab ins kühle Nass – die Alemannen hatten sich die Abkühlung redlich verdient.
Es war der bisher härteste Trainingstag am Walchsee, und das trotz der hohen Belastung mit dem Testspiel gegen Salzburg am Vorabend. Die „aktive Regeneration“ am Vormittag dauerte bereits über zwei Stunden, und das bei drückender Hitze. Während Hans Spillmann die vier Torhüter mit immer neuen Übungen drangsalierte, hieß es für die Feldspieler: Pässe, Pässe, Pässe. In verschiedenen Variationen wurde immer wieder am Anspielen des Mitspielers gearbeitet. „Hohe Passqualität“ dürfte zu einem der meist gebrauchten Ausdrücke der Woche in Österreich werden.
Besonders warm wurde den Zuschauern beim Anblick der Torhüter, die in ihren schwarzen Shirts durch die Gegend flogen, dass es eine wahre Wonne war. „Die Qualität des Trainings hier ist mit dem, was ich aus den Niederlanden gewohnt bin, nicht zu vergleichen“, lobt Neuzugang Boy Waterman, der nach dem Mittagessen noch einen Interviewtermin absolvierte und dabei den gesunden Konkurrenzkampf zwischen den Pfosten beschrieb: „Jeder will spielen, das ist doch klar. Aber wir verstehen uns gut, David und ich liegen ja auch auf einem Zimmer“, sagt der Niederländer, der sich bereits sehr gut eingelebt hat.
Weil nach dem Training die Socken qualmten, entschied sich ein Großteil des Kaders wie erwähnt für den Sprung in den Pool. Nachmittags wartete ein Spiel auf vier Tore auf das Team. „Umschalten, Umschalten“, rief Peter Hyballa immer wieder auf den Platz. „Drecksarbeit“ wollte der Coach sehen: „Wer mit müden Beinen noch gute Pässe spielt, kommt in die Erste Liga“, spornte er seine Schützlinge lautstark an und zollte am Ende des Tages – zum Abschluss hieß es „Elf gegen Elf“ – ein Lob: „Die Jungs haben heute gut gearbeitet.“
Kim Falkenberg blieb auch am Mittwoch unter der Obhut der Physios, bei Shervin Radjabali-Fardi geht es nach seinem Hexenschuss stetig aufwärts. Jonas Strifler setzte nach seinem bärenstarken Auftritt gegen Salzburg am Nachmittag wegen leichter muskulärer Probleme mit dem Training aus. Erfreuliches gibt es von Kevin Kratz zu vermelden. Seine Reha nach der Leistenoperation verlief deutlich besser als erwartet. Daher reist der Mittelfeldspieler ins Trainingslager nach und wird am Donnerstag im Teamquartier erwartet.
Am Abend fegte ein heftiges Gewitter mit Sturmböen durch den Kaiserwinkl. Mitten in der abendlichen Besprechung des Teams fiel der Strom im Hotel aus, die Theorie-Stunde wurde kurzerhand im Dunkeln beendet. Betroffen waren neben Walchsee auch die benachbarten Ortschaften. Nach anderthalb Stunden, die bei Kerzenschein verbracht wurden, lief die Stromversorgung dann kurz nach 22 Uhr wieder.
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