Fr, 29. September 2006

Das richtige System ist nicht der zwingende Faktor

Mit Marcel Koller steht beim VfL Bochum ein Schweizer Trainer an der Seitenlinie. Er hat beste Erinnerungen an den Tivoli und sieht den Fußballer in seiner Heimat im Aufwind.

Wir haben einen wichtigen Sieg in einer sehr wichtigen Partie errungen. Daraus, dass wir uns nach dem Rückstand zurück in die Partie gekämpft haben, können wir sicherlich Selbstvertrauen schöpfen.

Mit dem Griechen Theofanis Gekas haben Sie Ihren Kader im Angriff noch einmal verstärkt. In Nürnberg hat der neue Mann gleich getroffen. Was ist er für ein Spielertyp und welche Hoffnungen setzen Sie in ihn?

Fani hat einen echten Torriecher und bewegt sich gut. Außerdem arbeitet er für die Mannschaft und ist sich für keinen Meter zu schade. Er harmoniert gut mit seinen Mitspielern und hat sich prima integriert.

Einige Neuzugänge plagen sich mit gesundheitlichen Problemen. Oliver Schröder, Benni Auer, Christoph Dabrowski und auch Benjamin Lense konnten zuletzt nicht oder nur eingeschränkt trainieren. Ist das nicht gerade zu Beginn der Saison, wo sich eine Mannschaft eigentlich finden soll, eine unangenehme Situation?

Verletzte Spieler sind immer unerfreulich, aber das gehört zum Fußball dazu und es ist sinnlos, darüber zu lamentieren. Ich muss mit den Spielern arbeiten, die zur Verfügung stehen und unsere medizinische Abteilung sorgt dafür, dass die verletzten Spieler so schnell wie möglich wieder zur Verfügung stehen.

Fast schon unvermeidlich scheint die Diskussion ums System. Sie stellten zuletzt vom 4-2-3-1 wieder auf 4-4-2 um. Täuscht der Eindruck, oder wird seit der WM besonders intensiv auf die taktische Ausrichtung geachtet?

Vielleicht in der Öffentlichkeit, aber als Trainer ist dies unumgänglich. Zudem ist die Diskussion über das richtige System auch ein wenig überbewertet, denn es ist nicht der zwingende Faktor, der ein erfolgreiches Spiel ausmacht. Grundsätzlich ist es das Spielermaterial, welches das System besonders beeinflusst und sicher keine Entwicklung der vergangenen Weltmeisterschaft.

Bei Ihrem letzten Auftritt hier in Aachen feierte der VfL gemeinsam mit der Alemannia den Aufstieg. Welche Erinnerungen haben Sie an diesen Abend?

Nur positive. Wir haben zusammen einen erfolgreichen Saisonabschluss gefeiert und außerdem haben wir das Spiel vorher gewonnen. Zumindest diesen Teil möchten wir wiederholen.

Wo ordnen Sie den Aufstieg mit dem VfL in Ihrer Karriere ein? Immerhin sind Sie schon mit zwei Schweizer Vereinen – dem FC St. Gallen und den Grasshoppers Zürich – Schweizer Meister geworden.

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