Do, 23. Februar 2012

Der Eifeler Tivoli Bus rollt weiter

Finanzierung dank Engagement des Simmerather Unternehmers Jochen Scherf gesichert

„Als Spieler bekommt man normalerweise gar nicht mit, welche weiten Wege die Fans zurücklegen, um ins Stadion zu kommen. Wir können stolz sein, dass die Leute aus der Eifel diesen Weg auf sich nehmen, um die Alemannia zu sehen. Der Eifeler Tivoli Bus ist deshalb eine tolle Einrichtung.“ Kim Falkenberg bringt es auf den Punkt. Der Abwehrspieler der Alemannia steht in Simmerath, genauer gesagt im beeindruckenden Verkaufsraum der Firma Holz Scherf. Gemeinsam mit Sportdirektor Erik Meijer ist er in die Eifel gefahren, um Geschäftsführer Jochen Scherf für sein tolles Engagement zu danken.

Hintergrund der Aktion: Seit 2009 bringt der Eifeler Tivoli Bus die Fans aus dem Süden der Städteregion zu den Heimspielen der Alemannia. In diesem Jahr war die Finanzierung des beispiellosen Projektes lange Zeit nicht gesichert. Bis Jochen Scherf einsprang und den Betrieb des Busses mit seinem Engagement sicherte. „Zum einen sind wir seit vielen Jahren Partner der Alemannia, zum anderen sind wir als Eifeler Unternehmen den Menschen der Region verpflichtet“, erklärt Scherf die Motive für seine Hilfsbereitschaft.

Nach Simmerath sind auch Rainer Braun und Manfred Strang gekommen. Ihrer Initiative ist es zu verdanken, dass zu den Heimspielen der Alemannia überhaupt ein Busverbindung geschaffen wurde. Fünf, sechs Jahre sei es her, dass er sich nach einem Heimspiel wieder mal darüber geärgert habe, dass kein Linienbus mehr zurück in die Eifel fuhr, berichtet Strang. Einige Zeit später startete er mit seinem Bruder das Projekt Eifeler Tivoli Bus und fand in Karlheinz Huppertz von der Regionalverkehr Euregio Maas-Rhein GmbH (RVE) einen Mitstreiter. „Unser Traum war, aus Simmerath und Monschau jeweils mit einem Gelenkbus zum Tivoli zu fahren. Und das hat nach wenigen Wochen geklappt“, erinnert sich Strang.

Rund 200 Anhänger der Schwarz-Gelben sind pro Heimspiel mit an Bord. Der Simmerather Bus startet mittlerweile in Steckenborn, der Monschauer in Rohren „Somit sind alle Ortschaften irgendwie angebunden“, berichtet Strang. Kosten fallen für die Mitfahrer nicht an, der Fahrpreis ist im Preis der Eintrittskarte enthalten. Allerdings sind damit nicht alle Kosten abgedeckt. „Wir haben als RVE in den vergangenen Jahren die nicht gedeckten Kosten selbst übernommen, das haben wir als Startunterstützung angesehen“, erklärt Huppertz, Leiter des RegioCenters bei der RVE. Weil die Finanzierungslücke in dieser Saison die Existenz des Projektes gefährdete, wurde ein „Bus-Retter“ gesucht und in Jochen Scherf auch gefunden. „Ich hoffe, dass wir damit gewährleisten können, dass der Tivoli Bus langfristig erhalten bleibt. Der Bus wird sehr gut angenommen, besondern von Kindern und Jugendlichen“, sagt Strang. Berechtigte Hoffnung darauf gibt es, wie Huppertz erläutert: „Unser Ziel ist es, die Finanzierung ab der kommenden Saison über das Kombi-Ticket abzudecken, damit wären wir nicht mehr auf Sponsoren angewiesen.“

Für Erik Meijer belegt die Geschichte des Eifeler Tivoli Busses vor allem eins: Wenn engagierte Menschen zusammenkommen, kann etwas Besonderes entstehen. „Als Verein können wir da nur Danke sagen. Wer einen solchen Weg ins Stadion auf sich nimmt, der kommt mit Herzblut. Und dieses Herzblut ist dann auch auf dem Tivoli von der Mannschaft zu spüren“, so der Geschäftsführer Sport, der für Jochen Scherf ein individuelles, signiertes Trikot als Dankeschön im Gepäck hatte. „Jochen ist mit seiner Firma schon jahrelang Sponsor der Alemannia. Als wir ihn gefragt haben, hat sich spontan entschieden, den Eifeler Tivoli Bus zu unterstützen. Darüber freuen wir uns natürlich sehr.“

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