Die Alemannia trauert um Manfred Lorenz

Vor ein paar Wochen war Manfred Lorenz noch beim Heimspiel am Tivoli. Die Krankheit hatte ihn schon gezeichnet, aber seine Alemannia wollte er nicht allein lassen. "Ich bin ein Alemanne durch und durch", hat er immer gesagt.

Am Donnerstagmorgen ist der langjährige Vorsitzende des Verwaltungsrats gestorben. Er wurde nur 68 Jahre alt.

Lorenz war ein Eiferer für die Sache, er konnte durchaus ungeduldig sein, wenn ihm das Tempo der Entwicklung zu langsam erschien. Als der Verein im letzten Herbst in die Insolvenz schlitterte, blieb er an Bord, als andere eilig von der Kommandobrücke gingen. "Die Frage stellt sich nicht", hat er damals gesagt. Lorenz war ein Macher, jemand der nicht nur redete, sondern auch anpackte. Als sein Verein existenziell bedroht war, organisierte er die dringend notwendige Kollekte. Er nutzte sein Netzwerk, half selbst immer wieder großzügig finanziell aus, ohne das an die große Glocke zu hängen. „Es geht um alles, wir müssen dem Verein helfen“, hat er gesagt - und umgesetzt.

Erst im Sommer war er nach 36 Jahren Tätigkeit für die Allianz Versicherung in den Ruhestand verabschiedet worden. In dieser Zeit war er aufgestiegen zu einem der erfolgreichsten Generalvertreter des Konzerns. Er führte 29 Jahre seine Agentur, die schnell auf einen zweistelligen Mitarbeiterstamm anwuchs. Zu seinem Abschied war auch der Vorstandsvorsitzende der Allianz, Markus Rieß, nach Würselen gereist - als Zeichen der Anerkennung.

Die Alemannia verliert einen Freund und großen Förderer. Der Verein, Vorstand, Verwaltungsrat und Ehrenrat trauern wenige Monate nach dem Abschied von Leo Führen erneut um einen Menschen, der sich seit Jahrzehnten für den Klub stark gemacht hat.