Gegner im Visier: Eintracht Frankfurt
Und auch danach verloren die Mannen um Coach Friedhelm Funkel nur noch zwei Spiele, 3:0 zuhause gegen Arminia Bielefeld und ein Spieltag später, 4:3 in Bochum. Wer jetzt aber denkt, bei nur drei Niederlagen in 14 Spielen, die Mannen um den verletzten Kapitän Jermaine Jones spielen eine herausragende Saison, der täuscht. Nach 14 Spieltagen rangiert die Funkel-Truppe auf Tabellenplatz elf mit 17 erzielte Punkte. Grund für diese geringe Anzahl an Punkten sind acht Unentschieden. Die Hessen sind zusammen mit den Nürnbergern (9x) die Unentschieden-Könige der Liga. Ernüchternd, für das hohe Maß an Aufwand, den die Mannschaft in jedem Spiel betreibt.
Erschwerend dazu kommt in dieser Saison auch die Doppelbelastung durch den UEFA-Cup. Bröndby Kopenhagen wurde geschlagen und die Gruppenphase erreicht. Hier steht man Mannschaften wie Palermo, Fenerbahce Istanbul, Celta de Vigo und Newcastle United gegenüber. Zuhause gegen Palermo wurde verloren, in Vigo erreichte man ein Unentschieden und gestern trennt man sich nach einer großartigen kämpferischen wie auch spielerischen Leistung, wie soll es auch anders sein, 0:0-Unentschieden von Newcastle. Chancen hatten die „Eintrachtler“ im Dutzend, der Ball wollte aber einfach nicht ins gegnerische Gehäuse. Nun braucht man im letzten Gruppenspiel bei Fenerbahce Istanbul einen Sieg, will man die nächste Runde im UEFA-Cup erreichen. Man ist zusammen mit den Bayern die deutsche Mannschaft, die noch in allen drei Wettbewerben vertreten ist.
Mit 21 Spielen in knapp vier Monaten hat die Funkel-Elf ein Mammutprogramm hinter sich, körperlich klein zu kriegen sind die Hessen aber nicht. „Wir haben das Rotationsprinzip eingeführt. In Aachen werden jetzt wieder vier frische Leute in die erste Elf rücken. Ich bin glücklich über so einen super Kader zu verfügen“, gibt sich der Übungsleiter mit der Zusammenstellung seines Kaders zufrieden. Die Frankfurter Personalpolitik ist lobenswert. Deutsche Spieler werden gefördert, an ihrer Seite spielen ausländische Nationalspieler wie Ioannis Amanatidis, Benjamin Huggel oder auch Naohiro Takahara. Sie sollen helfen, die jungen Spieler in ihrer Entwicklung weiter zu bringen. „Wir hatten noch kein Spiel, wo wir körperlich eingebrochen sind, dass wird uns auch Sonntag nicht passieren“, so Funkel der bei so vielen Spielen großen Wert auf Regeneration und gute Ernährung legt. Wo die Frankfurter Reise hingeht bleibt abzuwarten, Spaß macht es auf jeden Fall der Eintracht zu zuschauen.
Verzichten müssen die Main-Städter in Aachen auf die Langzeitverletzten Jermaine Jones (Trainingsrückstand nach Schienbein-OP) und Christoph Preuß (Trainingsrückstand nach Meniskus-OP). Michael Thurk zog sich vor zwei Wochen einen Muskelfaserriss im Training zu und wird auch noch in Aachen pausieren. Seit Thurk von Mainz nah Frankfurt wechselte will sich bei dem technisch starken Stürmer das bei seinem Ex-Club gezeigten Niveau nicht so recht einstellen. Bis auf seine Sternstunde im UEFA-Cup, wo er mit drei Toren beim 4:0-Erfolg gegen Bröndby Kopenhagen die Frankfurter fast alleine in die nächste Runde schoss, bleibt er hinter den Erwartungen zurück. In zwölf gespielten Bundesligapartien schoss Thurk nur ein Tor für seinen neuen Arbeitgeber. Aleksandar Vasoski ist nach seiner Roten Karte aus dem Spiel gegen den VfL Bochum für zwei Ligaspiele gesperrt worden und fehlt damit auch noch in Aachen. Für den Mazedonier war es bereits die dritte Rote Karte der laufenden Spielzeit. Am dritten Spieltag in Mainz sah der 27-Jährige Innenverteidiger die erste Rote Karte, am neunten Spieltag in München sah er Gelb-Rot und vor zwei Wochen, am 13. Spieltag gegen Bochum wieder glatt Rot. Er hat damit einen neuen Rekord in der Bundesliga aufgestellt, allerdings einen Negativ-Rekord. Der Brasilianer Chris zog sich nach seiner überstandenen Bandscheiben-Verletzung eine Rippenprellung zu, steht Coach Funkel aber heute und morgen im Training wieder zur Verfügung. Ob er in den Kader rückt, ist allerdings noch fraglich. Amanatidis verletzte sich gegen Newcastle und wird der Elf in Aachen wohl nicht helfen können.
Zugänge / Abgänge
Vor der Saison kamen neu an den Main Michael Fink von Arminia Bielefeld. Der 24-Jährige soll in Frankfurt das defensive Mittelfeld verstärken. Von den Glasgow Rangers kam der 1,93m-Hühne Sotirios Kyrgiakos. Er soll die Innenverteidigung verstärken und die jungen Spieler mit seiner Erfahrung lenken. Albert Streit wurde vom Absteiger 1. FC Köln verpflichtet. Der 26-Jährige ist im offensiven Mittelfeld zuhause und einer der Kandidaten für die Euro 2008. Für den Sturm verpflichteten die Frankfurter Takahara und während der laufenden Vorbereitung noch Michael Thurk. Der Japaner kam vom HSV und kostete 750.000 Euro Ablösesumme. Thurk wurde nach langem Tauziehen mit Mainz 05 für 1,5 Millionen Euro transferiert. „Ein Traum geht für mich in Erfüllung für die Stadt zu spielen, in der ich auch geboren wurde“ sagte der 30-Jährige erleichtert.
Den Verein verließen Du-Ri Cha (Mainz 05), Stefan Lexa (1. FC Kaiserslautern) und Francisco Copado (TSG Hoffenheim). Zudem beendete der langjährige Eintracht-Kapitan Alexander Schur nach langer Verletzungspause seine Profilaufbahn.
Statistik
Die Statistik gegen Eintracht Frankfurt ist viel versprechend. Bei bisher zwölf gespielten Partien gewannen die Aachener sechs, verloren nur zwei und spielten viermal Unentschieden. Auf dem heimischen Tivoli liest sich die Statistik noch besser. Sechsmal standen sich beide Vereine gegenüber, fünfmal gewannen die Schwarz-Gelben, nur einmal trennte man sich Unentschieden. Das letzte Aufeinandertreffen der beiden Traditionsvereine endete vor 19.000 Zuschauern am 9. August 2004 auf dem Tivoli mit 1:1-Unentschieden. Alexander Meier hatte die Hessen in Führung geschossen, Reiner Plaßhenrich im seinem ersten Spiel für den neuen Verein ausgeglichen.
Diese Seite nutzt Cookies für Google-Analytics. Sie können Cookies akzeptieren oder ablehnen und Ihre Entscheidung jederzeit ändern.