Eine Brise Spitzenteamluft umweht den Tivoli, der SC Fortuna Köln stattet der Alemannia am Samstag im Rahmen des 17. Spieltags der Regionalliga West einen Besuch ab. Die Mannschaft von Trainer Alexander Ende im Check.
Ein Top-Team im Flow – die Form: Nur einer vollbrachte bis dato das Kunststück, die Fortuna niederzuringen – Tabellenführer Rot-Weiss Essen behielt am vierten Spieltag zu Hause mit 2:1 die Überhand. Darüber hinaus sammelten die Kölner in der laufenden Serie neun Siege und fünf Unentschieden. Mit 32 Punkten aus 15 Partien rangieren sie damit auf Platz vier, haben aber im Vergleich zur Konkurrenz aus der Spitzengruppe noch ein Spiel in der Hinterhand. Sowohl RWE als auch Preußen Münster und der Wuppertaler SV befinden sich damit für die seit elf Spielen ungeschlagenen Fortunen mehr als in Schlagdistanz. Wettbewerbsübergreifend konnte die Ende-Elf, die nebenbei die drittbeste Defensive der Liga stellt, gar die letzten fünf Spiele gewinnen, im jüngsten Regionalliga-Duell vor zwei Wochen gab es ein 1:0-Sieg beim SC Wiedenbrück.
Wiedersehen macht Freude: Gleich vier Akteure aus dem Kader der Südstädter können eine Alemannia-Vergangenheit vorweisen. Während der zuletzt angeschlagene Kapitän Jannik Löhden von 2015 bis 2017 am Tivoli spielte, kickte Stipe Batarilo insgesamt drei Jahre – von 2018 bis zu diesem Sommer – im schwarz-gelben Dress. Auch Goalgetter Sascha Marquet hat eine Vergangenheit an der Krefelder Straße, er lief von 2011 bis 2014 sowohl für die Zweite Mannschaft als auch im Aachener Drittliga- und später Regionalligateam auf. Insgesamt gelangen ihm dabei 27 Treffer in 110 Einsätzen. Nur eine Spielzeit, aber dafür äußerst erfolgreich, ging Dimitry Imbongo für die Kaiserstädter auf Torejagd. In 27 Pflichtspielen netzte der damalige Publikumsliebling starke 14-mal.
Mit Blick auf den Kader der Alemannia finden sich wiederum zwei Spieler, die einst das Trikot der Fortuna überstreiften. Hamdi Dahmani, der auf ganze 332 Pflichtspiele im Kölner Jersey kommt und in diesen 71 Tore und 35 Assists beisteuern konnte, führte das Team aus der Domstadt in den Spielzeiten 2017/18 und 2018/19 als Kapitän auf das Feld. Der Angreifer verbrachte – unterbrochen von einem Intermezzo beim Stadtrivalen Viktoria Köln – insgesamt neuneinhalb Jahre bei den Südstädtern. Nicht ganz so lange, dafür aber ebenfalls als Kapitän, brachte Franko Uzelac bei der Fortuna zu. Zwischen Sommer 2019 und Januar 2021 stand der Verteidiger 38-mal im Kölner Trikot auf dem Platz und erzielte dabei immerhin sechs Tore.
Auch ligaweit unangefochten – der Spieler im Fokus: Mit bislang sechs Treffern und zehn Vorlagen ist Suheyel Najar nicht nur mannschaftsintern bester Scorer, auch in der gesamten Liga belegt der Deutsch-Tunesier, der im Januar 2020 von der Kölner Viktoria zur Fortuna wechselte, in dieser Statistik den ersten Platz. 16 Scorerpunkte in 15 Einsätzen – macht mehr als eine Torbeteiligung pro Spiel. Mit dieser Bilanz hat der Offensivmann seine letztjährige Ausbeute von drei Toren und acht Torvorlagen in 22 Partien längst überboten. Najar, der zuvor unter anderem auch für den SV Bergisch Gladbach, den TV Herkenrath und den Bonner SC auflief, absolvierte bisher jedes Spiel von Beginn an und hatte bei knapp zwei Drittel aller Fortuna-Treffer seine Füße im Spiel.
Ein Erfolgsgarant – der Trainer: Nach einer durchwachsenen Spielzeit 2019/20 unter Thomas Stratos, bei deren Abbruch der damalige Drittliga-Absteiger auf Platz zwölf stand, übernahm Alexander Ende im Sommer letzten Jahres die Geschicke im Südstadion. Unter seiner Leitung reifte die Fortuna zum Spitzenteam, blieb lange oben dabei und belegte am Saisonende schließlich mit 66 Punkten Platz vier. In dieser Spielzeit scheint der ganz große Wurf möglich – Ende, der auch als Spieler vier Jahre im Kölner Süden aktiv war und zuvor in der Jugendabteilung von Borussia Mönchengladbach verschiedene Posten bekleidete, kann diese Aufgabe auch dank seines Punkteschnittes von 1,79 selbstbewusst angehen.
Diese Seite nutzt Cookies für Google-Analytics. Sie können Cookies akzeptieren oder ablehnen und Ihre Entscheidung jederzeit ändern.