Fr, 21. Oktober 2011

Für Barcelona ist keine Zeit

Kapitän Stefan Leitl ist Dreh- und Angelpunkt im Spiel des FC Ingolstadt

Erneut musste Stefan Leitl mit seinem FC Ingolstadt 04 einen Tiefschlag verdauen. Ähnlich wie beim Spiel gegen den VfL Bochum, wurde nun auch die Führung gegen den MSV Duisburg aus der Hand gegeben. In beiden Partien wurde das Spiel nicht kontrolliert und aus der Hand gegeben. „Wir haben Duisburg beherrscht, weit weg von unserem Tor gehalten, aber in den entscheidenden Situationen waren wir nicht konsequent gegen den Mann. Die Duisburger machen drei Tore aus dem Nichts“, fasst der Kapitän zusammen.

Einen klaren Kopf behält Leitl in diesen Tagen erstaunlicherweise trotzdem. Klar ist, dass sich Unruhe bei ausbleibendem Erfolg bildet. „Wir sind zwar noch ein junger Verein, aber auch bei uns hat man sich die Saison anders vorgestellt“, erklärt Leitl. Mit seiner Mannschaft schaffte er in der letzten Saison mühevoll den Klassenerhalt. Hier war er einer der entscheidenden Spieler für das gesamte Team. Danach hatte man einen eher ruhigeren Saisonverlauf angestrebt. Heute befindet sich der FC Ingolstadt 04 auf dem vorletzten Tabellenplatz. Ein „ruhigerer Saisonverlauf“ sieht anders aus…

Ein Blick in die Statistik verrät, warum Leitl Herz und Hirn der Mannschaft ist. Mit 38 Torschussvorlagen liegt der Routinier auf Platz 3 der Liga. Fünf seiner Standards führten bereits zu Toren, ligaweit der Bestwert. Kein Spieler der Liga schoss mehr Ecken als er, 49 waren es insgesamt. Drei davon wurden zu Toren verwandelt. Ingolstadt kann diese Saison 15 geschossene Tore verzeichnen – ohne Leitl wären es deutlich weniger.

Diese Bilanzen kommen nicht von ungefähr. Der Kapitän hat schon so einiges im Profifußball erlebt. Ausgebildet wurde Stefan Leitl bei den Bayern und war Junioren-Nationalspieler. Sein Debüt in der ersten Bundesliga feiert er jedoch beim 1. FC Nürnberg. Von dort aus ging es für ihn zur Spielvereinigung Unterhaching, dann runter in die Regionalliga zu Darmstadt 98. Nach dieser Station hieß der nächste Verein: FC Ingolstadt 04. Sein Vertrag läuft hier seit 2007. Beachtlich wie lange er dort schon spielt, schließlich ist das heutige Fußballgeschäft mit unzähligen Transfers der Profis nichts Ungewöhnliches mehr.

Ungewöhnlich ist jedoch, dass sich die Ingolstädter häufig mit ihrem Gegner auf Augenhöhe befinden, und dann trotzdem das Spiel aus der Hand geben. „Wir gehen immer wieder in Führung und spielen dann nicht mehr konsequent weiter, denken wohl schon, dass wir das Spiel irgendwie über die Bühne bringen“, sagt er ernst. Trotzdem gibt es eine sehr spaßige Seite des gebürtigen Bayern. Er würde den FC Ingolstadt nur verlassen, wenn Barcelona anfragen würde. Doch für Barcelona ist im Moment wohl eher keine Zeit. Leitl konzentriert sich mit seinem Team auf das anstehende Auswärtsspiel gegen die Alemannia. Es wird das Kellerduell des Spieltags überhaupt. Ingolstadt als Vorletzter gegen Aachen als Letzter. Gleichzeitig sind die Oberbayern mit 29 Gegentoren die Abwehrschwächsten, Aachen ist mit drei Toren die offensivschwächste Mannschaft. „Es wird ein schwieriges Spiel, aber wir werden es positiv über die Bühne bringen. Ich bin überzeugt, dass wir das schaffen.“ So spricht er, der Kopf der Mannschaft. Die Alemannia wird etwas dagegen haben.

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