Mi, 1. März 2006

Für Thomas Hengen ist endgültig Schluss

 Wegen einer so genannten „Cox-Arthrose“ in der Hüfte bestreitet der Abwehrspieler schon seit Monaten nur Reha-Training. Wegen seiner Verletzung hat er in seiner Zeit bei der Alemannia seit Sommer 2004 kein einziges Pflichtspiel für die Schwarz-Gelben bestreiten können. „Ich hätte schon gerne wenigstens einen Einsatz gehabt“, sagt der 31-Jährige schon ein wenig wehmütig. „Hier in Aachen steht der Fußball noch im Mittelpunkt, Verein und Fans sind lebendig. Das sollte sich die Alemannia auch erhalten, selbst wenn der Aufstieg kommt und die Entwicklung weitergeht. Dieser Klub sollte versuchen, seine Identität zu bewahren.“

Im Jahr 1996 holte der in Landau geborene Hengen mit dem 1. FC Kaiserslautern den Pokalsieg im Endspiel gegen den Karlsruher SC. „Das war das größte Erlebnis meiner Karriere. Damals sind wir noch die Treppen auf die Tribüne hoch geklettert, um uns den Pokal abzuholen“, erinnert er sich. 1994 und 2003 holte er mit den Roten Teufeln außerdem die Deutsche Vize-Meisterschaft.

Bei den Pfälzern begann er in der Saison 1992/1993 seine Bundesliga-Karriere. Nach vier Jahren am Betzenberg wechselte Hengen im Sommer 1996 zum Karlsruher SC. Für die Badener bestritt er in zwei Spielzeiten 60 Partien. Seine nächste Station war Borussia Dortmund, von wo aus er zu Besiktas Istanbul ausgeliehen wurde. Es folgten zwei Jahre beim VfL Wolfsburg, ehe Thomas Hengen in die Pfalz zurückkehrte und in der Saison 2001/2002 nur ein einziges Meisterschaftsspiel verpasste. Vor gut zwei Jahren suchte „Hähnchen“ dann noch einmal eine neue Herausforderung und wechselte an den Tivoli, wo er aber von Anfang an nicht richtig in Schuss kam.

Nach der lange ausgebliebenen endgültigen Diagnose kämpfte der Allrounder, der sowohl in der Viererkette als auch im Mittelfeld eingesetzt werden kann, lange um ein Comeback. In Stuttgart und Aachen wurde er behandelt, ehe Hengen jetzt den Antrag auf Sportinvalidität bei der Berufsgenossenschaft und der Krankenversicherung stellte.

„Ich werde dem Fußball auf jeden Fall erhalten bleiben“, sagt der 31-Jährige, der weiter in Aachen wohnen bleiben wird. Seinen B-Schein hat er schon in der Tasche, im Sommer soll die A-Lizenz folgen. Und so schnell wie möglich will Thomas Hengen sich dann auch Fußball-Lehrer nennen.

Erste Erfahrungen auf der „anderen Seite“ hat Thomas Hengen schon gemacht. Neben seiner Reha hat er bereits einige Spiele für die Alemannia gescoutet, war in den Stadien der Republik unterwegs. „Thomas hat uns schon gute Dienste geleistet“, sagt Sportdirektor Jörg Schmadtke. Vielleicht nimmt die Sache mit Thomas Hengen und der Alemannia ja doch noch ein Happy End. Denn einen guten Trainer, der noch jung ist und trotzdem reichlich Bundesliga-Erfahrung mitbringt, kann wohl jeder Verein gut gebrauchen.

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