Erstmals nach über 25 Jahren wird am Hünting wieder das Duell 1. FC Bocholt gegen Alemannia Aachen ausgetragen. Hier gibt es alle Infos rund um den kommenden Gegner.
Lang ist es her – die Bilanz
Zuletzt standen sich Alemannia Aachen und der 1. FC Bocholt in der Saison 1996/1997 gegenüber – den jüngeren Alemannia-Fans wird der gegnerische Verein demnach kaum ein Begriff sein. In den 80er und 90er Jahren spielten Schwarz-Gelb und Schwarz-Weiß allerdings noch häufiger gegeneinander, bis die Bocholter 1997 in die vierthöchste Liga abgestiegen sind. Während der Weg der Alemannia zwischenzeitlich bis in den UEFA-Cup führte, stieg der FCB 2007/08 aus der damals viertklassigen Oberliga Niederrhein ab. Seitdem kämpfte man bis zur letzten Saison um den Aufstieg in die Regionalliga West, bevor dies in der Spielzeit 2021/22 nach 25-jähriger Abwesenheit gelang.
Von insgesamt 18 Pflichtspielen gegen Bocholt konnten neun gewonnen werden, drei endeten in einem Unentschieden und sechs Niederlagen setzte es für die Aachener. Beim letzten Aufeinandertreffen am 01.06.1997 konnte die Alemannia einen 1:0-Heimsieg feiern. Insgesamt 26 Tore zu 19 Gegentore lassen ein torreiches Spiel erwarten, wenn man der Statistik glauben mag.
Aller Anfang ist schwer – die Form
16. Platz ein Sieg, zwei Unentschieden und vier Niederlagen. Die Mannschaft aus Bocholt hat die Saison mit drei Niederlagen am Stück begonnen – 1:3 gegen Düren, 1:2 gegen Düsseldorf II und ein sattes 0:5 gegen Münster. Das hatten sich die Aufsteiger anders vorgestellt. Somit musste nach erst drei Spieltagen Trainer Jan Winking seinen Platz räumen. Marcus John – eigentlich Sportchef der Bocholter – übernahm interimsweise auch den Trainerposten. Unter ihm konnte sich die Mannschaft verbessern, es folgten jeweils 2:2-Unentschieden gegen den Wuppertaler SV und Rot Weiss Ahlen. Gegen Wattenscheid konnte dann am 6. Spieltag mit 3:2 der erste Sieg in der Regionalliga seit über 25 Jahren gefeiert werden. Auf den Sieg folgte eine 1:2-Niederlage gegen den SC Wiedenbrück. Das Spiel gegen Fortuna Köln am vergangenen Spieltag musste aufgrund eines unbespielbaren Rasens am Hünting verschoben werden.
Verletzungssorgen am Hünting – Marcel Platzek und Gino Windmüller fallen aus
Marcel Platzek, vielen Alemannia-Fans höchstwahrscheinlich aus Essener Zeiten noch ein Begriff, konnte in der vergangenen Oberliga-Saison auf stolze 39 Tore in 35 Pflichtspielen zurückblicken. Eine Quote, die dem 1. FC Bocholt auch in der Regionalliga zum Klassenerhalt verhelfen sollte. Vier Tore in den ersten sechs Partien sprachen auch dafür, dass der Knipser seinen Anteil daran haben könnte. Allerdings verletzte sich der 32-jährige Stürmer, der zuvor acht Jahre bei Rot-Weiss Essen spielte, vor zwei Wochen im Training. Mit einem Muskelbündelriss wird er Bocholt vermutlich noch bis Dezember fehlen. Für Ersatz sorgte der Verein am vergangenen Dienstag, als Stephané Mvibudulu verpflichtet wurde. Der Stürmer, der zuletzt bei Chemie Leipzig in der Regionalliga Nordost unter Vertrag stand, kann unter anderem schon auf 42 Drittliga-Spiele und neun Partien in der 2. Bundesliga zurückblicken.
Doch nicht nur in der Offensive haben die Bocholter eine schwere Verletzung zu verdauen. Auch Gino Windmüller, der die Defensive zusammenhalten sollte, wird der Mannschaft mit einem Kreuzbandriss noch monatelang fehlen. Als Ersatz für den erfahrenen 33-Jährigen wurde am Donnerstagabend, zwei Tage vor der Partie gegen die Alemannia, noch Mika Hanraths verpflichtet. Der 23-Jährige war zuvor Kapitän bei Ligakonkurrent Schalke II.
Ein erfahrener Haufen – der Kader
Trotz der beiden Langzeitverletzten kann der 1. FC Bocholt auf jede Menge erfahrene Männer im Kader zurückgreifen. Neben Platzek wird auch der Name Kevin Grund aus Zeiten bei Rot-Weiss Essen noch ein Begriff sein, für die er zwischen 2011 und 2021 326-mal auf dem Platz stand. Der 35-jährige Sechser war in dieser Spielzeit bisher in allen sieben Partien in der Startelf. Innenverteidiger Tim Winking, Bruder des freigestellten Trainers Jan Winking, kennt den Verein aus Bocholt seit 2016 und absolvierte seitdem 226 Partien im Dress des Vereins. Schlussmann Sebastian Wickl kennt die Regionalliga West schon aus seiner Zeit beim Wuppertaler SV, als er in 76 Partien das Tor der Bergischen hütete. In dieser Spielzeit musste der Keeper in sieben Spielen bereits 18-mal hinter sich greifen.
Der 1. FC Bocholt hat sich zusätzlich nach dem Aufstieg aus der Oberliga Niederrhein in diesem Sommer mit weiterer Regionalliga-Erfahrung verstärkt. So kam unter anderem Stürmer Malek Fakhro aus der Regionalliga Nord vom VfB Lübeck nach Bocholt und konnte in sechs Einsätzenn bereits drei Tore und eine Vorlage beisteuern. Außerdem wechselten Marko Stojanovic von Rot-Weiß Koblenz, Marvin Lorch vom VfB Homberg oder auch Leander Goralski vom Bonner SC und einer Erfahrung von 217 Regionalliga-Spielen an die Gigaset Arena am Hünting.
Freudiges Wiedersehen – die Ex-Alemannen
Im Kader des 1. FC Bocholt sind vier Ex-Alemannen wiederzufinden. Aus jüngerer Vergangenheit wohl der bekannteste ist Mergim Fejzullahu. Der 28-Jährige hat in seinen vier Spielzeiten (16/17-17/18 und 20/21-21/22) 97-mal das schwarz-gelbe Trikot getragen, 28 Tore geschossen und 13 Vorlagen gegeben. Dario Schumacherhat seine fußballerische Ausbildung unter anderem bei der Alemannia absolviert und es 2013 in die 1. Mannschaft geschafft, wo er in der 3. Liga zehn Partien für die Kaiserstädter bestritt. Auch Florian Abel hat eine Vergangengeit in Aachen. Zwischen 2013 und 2015 lief er 24-mal für die 1. Mannschaft und 19-mal für die 2. Mannschaft auf und schoss sechs Tore. Den Sprung in die 1. Mannschaft hat Marc Beckert in seiner Zeit bei der Alemannia nicht geschafft. Allerdings stand er in den Saisons 2011/12 und 2012/13 17 Partien für die 2. Mannschaft auf dem Platz.
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