Der Westschlager ruft, Alemannia gegen Arminia auf dem Tivoli! Wir haben den DFB-Pokalfinalisten und Bundesligisten-Schreck von der Alm vor seinem Gastspiel an der Krefelder Straße einmal abgecheckt.
Pokalwahnsinn und Mini-Dämpfer – die Form: Durch den sensationellen 2:1-Erfolg im DFB-Pokal-Halbfinale gegen Doublesieger Bayer Leverkusen gelang dem aktuellen Tabellenvierten der 3. Liga unter der Woche Historisches: Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte steht die Arminia im Finale in Berlin. Doch nicht nur gegen die Werkself gab der DSC eine gute Figur ab, auch im Landespokal – hier steht ebenfalls der Finaleinzug – und in der Liga gab es zuletzt viel zu bejubeln. Wettbewerbsübergreifend gewann das Team von Trainer Mitch Kniat nämlich nur zwei der letzten zehn Spiele nicht: Neben einem 1:2 im Derby beim SC Verl leistete sich die Arminia im Aufstiegskampf letzte Woche einen kleinen Patzer und kam gegen die Zweitvertretung von Hannover 96 nicht über ein 2:2-Heimremis hinaus. Ob dieses Ergebnis in dieser Woche irgendjemanden in Bielefeld im Geringsten interessierte? Wir bezweifeln das stark…
Wusstest du schon…?
- …dass Bielefeld bisher die wenigsten Auswärtsgegentreffer kassierte, nämlich 15?
- …dass Gästekeeper Jonas Kersken zu den vier Spielern in der 3. Liga gehört, die in dieser Saison noch keine einzige Minute verpasst haben? Die anderen drei sind übrigens Phillip Menzel (Saarbrücken), Elias Bethke (Cottbus) und Philipp Schulze (Verl) und damit alle ebenso Torwart von Beruf.
- …dass Bielefeld als einzige Mannschaft aller Drittligisten in dieser Spielzeit noch keinen Platzverweis hinnehmen musste?
- …dass Stürmer Daniel Sumbu im Dezember beim 1:1 in Mannheim mit 17 Jahren, sieben Monaten und 18 Tagen für die Arminia traf und damit in dieser Saison der jüngste Torschütze aller Drittligisten ist? Mittlerweile kickt der damalige U19-Spieler des DSC übrigens in Österreich bei Sturm Graz II.
- …dass die Arminia die meisten Punkte nach einem Rückstand holen konnte, nämlich 16?
- …dass unser nächster Gegner eines von vier Drittliga-Teams stellt, die nach Führung noch nie in dieser Saison verloren?
- …dass die Ostwestfalen in der Schlussviertelstunde (18) und in der Nachspielzeit (sechs) die meisten Tore aller Mannschaften schossen?
Torgefahr und Verletzungspech – so schlagen sich die Wintertransfers: Zweimal hatten die Arminen im Winter in der Offensive nachjustiert. Mit Joel Grodowski schloss sich ausgerechnet ein Stürmer vom ungeliebten Nachbarn Preußen Münster dem DSC an, beweist nun jedoch auch im blau-schwarzen Trikot, dass er weiß, wie Torgefahr geht: Drei Tore und drei Assists stehen in neun Ligaeinsätzen zu Buche. Der zweite Angreifer im Bunde ist der Lette Roberts Uldrikis, der 1,98-Meter-Hüne fand vom griechischen Erstligaklub Athens Kallithea den Weg nach Ostwestfalen. Nach fünf Partien ohne Torbeteiligung für seinen neuen Klub war der Knoten Ende Februar auswärts bei 1860 München geplatzt, Uldrikis ebnete den 3:0-Sieg mit einem Tor und einer Torvorlage. Einmal heiß gelaufen, folgte dann allerdings vier Tage später im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Bremen (2:1) der Schock: Der seit einigen Tagen 27-Jährige erlitt kurz nach seiner Einwechslung eine Knieverletzung, die sich später als Kreuzbandriss entpuppte. Uldrikis‘ Ausfallzeit wird auf sechs Monate geschätzt – äußerst bitter für den Spieler und seinen neuen Verein!
Durchstarter mit eingebautem Torriecher – der Spieler im Fokus: Zwölf Treffer in 26 Liga-Einsätzen sowie je ein Tor in Westfalen- und DFB-Pokal wanderten in dieser Spielzeit bereits auf das Konto von Julian Kania. Der Stürmer der Bielefelder war vor allem zu Beginn der Saison noch viel von der Bank gekommen, auch heute liegt seine Startelfquote lediglich bei 45 Prozent. Dennoch startet der 23-Jährige gerade im neuen Jahr mächtig durch, traf in elf Spielen 2025 sechsmal und gehört mittlerweile zu den besten Torjägern der 3. Liga. Zwar musste der Angreifer am Dienstag gegen Leverkusen 90 Minuten zuschauen, fand sich jedoch in den vergangenen Ligapartien immer öfter in der Startelf wieder. Dies dankte Kania, der vertraglich noch bis 2027 an die Arminen gebunden ist, seinem Trainer und betrieb reichlich Werbung in eigener Sache – der 1. FC Nürnberg, der den Stürmer im letzten Sommer nach Ostwestfalen ziehen ließ, wird sich angesichts dessen Torausbeute gehörig in den Allerwertesten beißen…
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