Fr, 27. September 2024

Gegnercheck: Das ist Dynamo Dresden

Auf nach „Elbflorenz“, auf zum Tabellenführer – doch wer erwartet uns da am Sonntag eigentlich? Wir haben Ligaprimus Dynamo Dresden unter die Lupe genommen.

Die Form – ausgerechnet das Sachsen-Derby: Der Aufstiegsanwärter aus dem Osten der Republik steht mit fünf Siegen und 16 Punkten aus sieben Spielen komplett im Soll und konnte seine Favoritenrolle in der 3. Liga somit bislang unterstreichen. Auch im DFB-Pokal sorgte die Sportgemeinschaft für Furore und kegelte das Zweitliga-Topteam von Fortuna Düsseldorf mit 2:0 aus dem Wettbewerb. Einen großen Schönheitsfehler in der diesjährigen Dynamo-Vita stellt allerdings das prestigeträchtige Derby bei Erzgebirge Aue dar – das verloren die Schwarz-Gelben nämlich Ende August mit 0:2 und mussten den Veilchen somit zumindest vorübergehend den Titel „Nummer Eins in Sachsen“ überlassen. Auch ihren zweiten Punktverlust musste die SGD gegen ein Verein aus dem Fußball-Osten hinnehmen: Daheim gegen Hansa Rostock reichte es kürzlich nur zu einem 1:1. Unter der Woche gab dann es wieder einen 3:0-Sieg in Verl.

Der Kader – Prunkstück Offensive: Mit 15 Treffern aus sieben Partien schoss Dynamo bis dato gut zwei Tore pro Spiel – die Ausbeute einer Topmannschaft. Nur Energie Cottbus war mit 18 Toren noch erfolgreicher. Grund für die zuverlässige sächsische Tormaschinerie ist die qualitativ hochwertig besetzte Abteilung Attacke des achtmaligen DDR-Oberligameisters, angeführt vom 35-jährigen Routinier und Kapitän Stefan Kutschke. Zu nennen ist da etwa Top-Torschütze Christoph Daferner, der auf 100 Zweitligaspiele für Aue, Dresden, Nürnberg und Düsseldorf zurückblicken kann. Der Mittelstürmer war bislang fünfmal für die SGD erfolgreich. Auch Oliver Batista Meier muss man stets auf dem Zettel haben – der trickreiche Zehner der Dresdener ist wie Daferner ein Rückkehrer und wurde in der Bayern-Jugend ausgebildet. Selbstredend sind aber ebenso alle anderen Mannschaftsteile wichtig für den Erfolg – auch das Mittelfeld zum Beispiel gibt mit Ex-Essener Vinko Sapina oder Dauerbrenner Niklas Hauptmann viel Erfahrung und Spielverständnis her.

Die vergangenen Duelle – Dedic nickt Alemannia an den Rand des Abgrunds: Sechsmal erst standen sich beide Klubs bei drei Aachener und zwei Dresdener Siegen in einem Meisterschaftsspiel gegenüber, alle Duelle fanden in der 2. Bundesliga statt. Im Bundesliga-Aufstiegsjahr 2005/2006 konnten die Tivoli-Kicker mit 2:0 und 3:1 zwei Siege gegen die SGD landen – finsterer sah es für die Alemannia dann ein paar Jahre später aus: Das bisher letzte Pflichtspiel gegen Dynamo fand am 30. März 2012 an der Krefelder Straße statt, die Alemannia musste gewinnen, um die Chance auf einen Nicht-Abstieg in Liga drei zumindest etwas zu wahren. Jedoch ging das Unterfangen schief, ein gewisser Zlatko Dedic – die etwas Älteren werden den Slowenen noch kennen – köpfte das entscheidende Tor des Tages zum 0:1 aus Aachener Sicht und fügte den Kaiserstädtern damit eine weitere empfindliche Niederlage zu. Am Ende der Saison 2011/12 musste sich die Alemannia dann bekanntlich aus der 2. Bundesliga verabschieden.

Der Trainer – ein Schweizer soll den Aufstieg bringen: Nach Platz sechs 2022/23 und Platz vier in der Vorsaison soll der heiß ersehnte Aufstieg für die Sportgemeinschaft nun im dritten Anlauf mit einem zu Beginn der Spielzeit neu verpflichteten Trainer gelingen: Thomas Stamm heißt der Hoffnungsträger, der zuvor neun Jahre für den SC Freiburg gearbeitet hatte. Im Breisgau coachte der 41-jährige gebürtige Züricher zunächst die U19, bevor er in den letzten drei Jahren die Geschicke der U23 lenkte. Auch als Jugendtrainer für den schweizerischen Fußballverband arbeitete Stamm bereits und trainierte dort die U15 und U16. Als Spieler – der Dynamo-Trainer kickte im Mittelfeld – absolvierte er die meisten Partien für den heutigen schweizerischen Erstligisten FC Winterthur.

Der Spieler im Fokus – ein Eigengewächs startet durch: Welcher Verein träumt nicht davon, dass ein Spieler aus der eigenen Jugend sich bis in die Profimannschaft durchkämpft und dort dann auch noch abliefert? Dynamo Dresden verfügt über einen solchen Mann in seinen Reihen, es handelt sich um Tony Menzel. Der 19-jährige Shootingstar der SGD ist gebürtiger Dresdener, hat bisher für keinen anderen Verein gespielt und erarbeitete sich im letzten Jahr einen Kaderplatz in der Drittligamannschaft. Unter Stamm ist der Mittelfeldmann gesetzt und trumpft mit vier Toren und einer Vorlage in sieben Spielen regelrecht auf. „Seine Leistungen machen viel Spaß“, musste auch Kapitän Kutschke jüngst im MDR-Interview anerkennen. Auf Menzel werden die Sachsen also wohl sehr gut aufpassen müssen in Zukunft…

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