Nach der Englischen Woche ist vor dem nächsten Heimspiel: Es geht gegen die U23 von Hannover 96! Wir haben den Nachwuchs der Niedersachsen unter die Lupe genommen.
Zwei Rückschläge nach Steigerung – die letzten Spiele: Der Aufsteiger aus der Regionalliga Nord erwischte einen schwachen Start in die erste Drittligasaison der Hannoveraner U23-Geschichte: Aus den ersten sieben Spielen konnte 96 nur vier Punkte einfahren, dazu setzte es fünf Pleiten. Es folgten drei Partien ohne Niederlage, Hannover siegte im U23-Duell mit dem VfB Stuttgart (3:1) und zudem furios bei Aufstiegsanwärter Wehen Wiesbaden (5:1). Zuletzt allerdings musste die Elf von Trainer Daniel Stendel wieder zwei Rückschläge einstecken: Dem empfindlichen 1:4 zu Hause gegen Arminia Bielefeld schloss sich am letzten Wochenende ein bitteres 1:2 bei Dynamo Dresden an, wobei der K.o. für den Tabellen-18. erst in der Nachspielzeit erfolgte.
Das Heim-Dilemma – der Brennpunkt: In der vergangenen Spielzeit verlor der spätere Meister der Regionalliga Nord im heimischen Eilenriedestadion kein einziges Spiel – 15 Siege und zwei Remis standen nach 17 Heimauftritten zu Buche. In der neuen Saison bröckelt diese Heimstärke, vielleicht auch, weil die 96er zu Beginn zunächst auf ihre geliebte Spielstätte verzichten mussten. Das kleine Stadion mit nun 5001 Plätzen musste nämlich gemäß der Drittliga-Anforderungen des DFB etwas ausgebaut werden. Die Zweite Mannschaft der Hannoveraner musste derweil mit der großen Heinz-von-Heiden-Arena Vorlieb nehmen und wird dies aufgrund der hohen Gästefanaufkommen in Liga drei auch künftig immer wieder tun müssen.
Große Kulissen sind natürlich attraktiver, nur läuft es für 96 II in der Arena so gar nicht: In fünf Spielen dort wurde nur ein mickriger Punkt eingefahren. Den einzigen Heimsieg bisher holte das Team gegen Stuttgart II dann kürzlich im wieder bezugsfertigen Eilenriedestadion – da ist also ein Muster zu erkennen. Auswärts dagegen ist die Ausbeute in Ordnung – sieben Punkte in sechs Spielen sind für den Hannover-Nachwuchs (noch) kein Grund zur Sorge, zumal 96 mit Wehen und Sandhausen zwei Spitzenteams in deren Stadion bezwang.
Hier gibt’s nicht viel zu berichten – die Bilanz: Während die Alemannia bereits 38-mal auf die Erste Mannschaft von Hannover 96 traf, fand gegen die U23 bisher weder ein Freundschafts- noch ein Meisterschaftsspiel statt. Es ist also die Premiere zwischen beiden Teams.
Wieder zurück nach Insel- und Frankreich-Ausflug – der Trainer: In Hannover ist U23-Coach Stendel wohl jedem ein Begriff. Der 50-Jährige bestritt bereits als einstiger Stürmer in sieben Jahren 199 Spiele für die niedersächsischen Landeshauptstädter, in der Bundesliga-Aufstiegssaison 2001/02 traf der jetzige Pro-Lizenz-Inhaber dabei 16-mal. Zu Beginn seiner Trainerkarriere fungierte Stendel zunächst als spielender Co-Trainer bei der U23 der Hannoveraner, bevor er in den Jugendbereich wechselte. 2016 wurde er als Feuerwehrmann des Bundesliga-Teams einberufen, konnten den Abstieg in die Zweitklassigkeit jedoch nicht mehr verhindern. Nach seiner Freistellung ein knappes Jahr später verschlug es ihn auf die Insel, zunächst zum englischen Zweitliga-Absteiger FC Barnsley, dann nach Schottland zu Heart of Midlothian. Nach einem weiteren Abstecher zum französischen AS Nancy kehrte er nach Hannover zurück und trainiert seit Sommer 2022 als Cheftrainer die U23.
Quasi ein Halb-Schweizer – der Spieler im Fokus: Aufgewachsen ist Robin Kalem im südbadischen Stühlingen, seine Fußballerkarriere trug sich aber bisher fast ausnahmslos in der benachbarten Schweiz zu. Bereits in der Jugend kickte der 22-jährige Rechtsaußen für den Grashopper Club Zürich und arbeitete sich bis in die Erste Mannschaft hoch. Später folgte eine zweijährige Leihe zum FC Schaffhausen, nach deren Ablauf er noch ein Jahr in Zürich spielte. Nun wagte Kalem im Sommer den Wechsel zurück nach Deutschland und konnte in bisher noch unbekannten Gefilden im Norden direkt mit zwei Toren und vier Vorlagen auf sich aufmerksam machen. Damit ist er aktuell Top-Scorer der 96er.
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