Do, 17. Oktober 2024

Gegnercheck: Das ist Hansa Rostock

Und schon wieder eine Reise mit der Alemannia quer durch Deutschland: Es geht an die Ostsee zum F.C. Hansa! Wir haben die „Kogge“ unter die Lupe genommen.

Allmähliche Trendwende nach verpatztem Start? – die letzten Spiele: Als Absteiger aus der 2. Bundesliga gilt ein Verein im Normalfall zum erweiterten Favoritenkreis auf den Wiederaufstieg – der FCH allerdings erwischte einen Saisonstart zum Vergessen und erspielte sich in den ersten vier Partien nur zwei Punkte. Der erste Saisonsieg gelang erst am 7. Spieltag, beim 4:1 gegen Unterhaching schoss sich Rostock gehörig den Frust von der Seele. Doch der Trend scheint zurzeit vorsichtig nach oben zu gehen an der Ostsee: Von den letzten fünf Spielen verlor der Tabellen-14. nur eines, dazu gelang vor der Länderspielpause ein umjubelter Last-Minute-Sieg beim Topteam Erzgebirge Aue. Kürzlich im Landespokal musste der Favorit gegen den Oberligisten TSG Neustrelitz allerdings wieder mächtig zittern: Erst in der Nachspielzeit der Verlängerung fiel das erlösende und entscheidende 1:0 für den Drittligisten, der nun in den kommenden Spielen liefern muss, um Unruhe rund um das Ostseestadion zu vermeiden.

Späte Verstärkungen und Chance für junge Wilde – der Kader: Nach dem bitteren Gang in Liga drei musste man sich in Rostock sammeln und dazu eine entsprechende Vielzahl an Abgängen verkraften. Die Arbeiten am Drittligakader begannen Vorstandschef Jürgen Wehlend zufolge allerdings zu spät, wie er Anfang September in einem Interview mit der Ostsee-Zeitung einräumte. So hätten sich die Verantwortlichen zuzüglich zu Fehlabstimmungen bei der Kaderplanung zu sehr auf die Schlagkraft des Klubs verlassen, während begehrte Spieler zu anderen Vereinen wechselten. Zu Beginn der Sommervorbereitung zogen die Hanseaten stattdessen zunächst einige Jugendspieler in die noch dünn besetzte Mannschaft hoch. Hansa musste sich gegen Ende der Transferperiode dann sputen, schaffte es aber dennoch, einige namhafte Spieler unter Vertrag zu nehmen. Zu nennen sind hier Stürmer wie Antonio Jonjic, Ryan Naderi oder auch Mittelfeldmann King Manu. Der „Königstransfer“ für den drittteuersten Kader der Liga (Quelle: transfermarkt.de) wurde dann erst am Deadline-Day verpflichtet – dazu unten mehr.

Ein bitteres Heimspiel blieb in Erinnerung – die Bilanz: Zehnmal trafen die beiden Traditionsvereine vom Dreiländereck und der Ostsee bislang aufeinander, die Hälfte aller Duelle konnte die „Kogge“ dabei für sich entscheiden. Die beiden Alemannia-Siege ereigneten sich im schwarz-gelben Aufstiegsjahr 2005/06 sowie in der Saison 2009/10, als Aimen Demai nach Vorarbeit von Timo Achenbach schon in der 11. Minute das Tor des Tages zum 1:0-Endstand auf dem Tivoli erzielte. Ebenfalls im Wohnzimmer der Alemannia trug sich etwa dreieinhalb Jahre später ein äußerst bitterer Vergleich mit dem F.C. Hansa zu: Mit 3:1 hatten die Kaiserstädter bereits geführt, ehe die Gäste die Partie noch komplett drehen konnten und den Tivoli schlussendlich mit einem 4:3-Sieg im Gepäck verließen.

Meister mit Magath – der Trainer: Neustart eine Liga tiefer, dazu gehört oft ein neuer Trainer. So war es auch in Rostock, wo Bernd Hollerbach im Sommer Abstiegscoach Mersad Selimbegović beerbte und nun die „Kogge“ wieder in ruhigeres Fahrwasser steuern soll. Der 54-Jährige galt einst unter anderem beim Hamburger SV und dem FC St. Pauli als beinharter Linksverteidiger, was ihm den Spitznamen „Holleraxt“ einbrachte. In seiner Trainerlaufbahn assistierte der Pro-Lizenz-Inhaber lange Zeit Felix Magath, an dessen Seite er 2009 mit dem VfL Wolfsburg Deutscher Meister wurde. Später schaffte der gebürtige Würzburger Hollerbach mit den dort beheimateten Kickers Würzburg den Durchmarsch von der Regionalliga in die 2. Bundesliga. Es schlossen sich eine weniger von Erfolg gekrönte Anstellung beim HSV und zwei Stationen in Belgien an, ehe er nach einem Jahr Pause nun in Rostock übernahm.

Hoffnungsträger an vorderster Front – der Spieler im Fokus: Sigurd Haugen heißt der Mann, der für die Tore an der Ostsee sorgen soll. Anfang September, am letzten Tag des Transferfensters, lotste der FCH den ersten Norweger im Rostock-Trikot vom dänischen Erstligisten Aarhus GF in die Hansestadt. Der 27-jährige Mittelstürmer ist nicht nur der teuerste Spieler im Kader – sein Marktwert wird auf 700.000 Euro beziffert (Quelle: transfermarkt.de) –, sondern fügte sich auch recht ordentlich ein bislang: Vier Treffer in zwei Landespokalspielen und zwei Ligatore in fünf Partien, darunter ein sehenswerter Volley in Aue, machen den Hansa-Fans Hoffnung auf mehr.

Verwendung von Cookies

Diese Seite nutzt Cookies für Google-Analytics. Sie können Cookies akzeptieren oder ablehnen und Ihre Entscheidung jederzeit ändern.

Weitere Informationen erhalten Sie hier.

Ablehnen Akzeptieren

Einstellungen

Weitere Informationen erhalten Sie hier.

Ablehnen Akzeptieren
Cookie Einstellungen Historie

Historie

alles löschen Schließen