Die „Jungen Wilden“ aus dem Schwabenland sind am Tivoli zu Gast! Wir haben die U21 des VfB Stuttgart unter die Lupe genommen.
Aufwärtstrend nach schwarzer Serie – die Form: Der Mitaufsteiger aus der Regionalliga Südwest hat sich gerade von einer längeren Durststrecke erholt. Zwischen Ende September und Mitte November musste der VfB-Nachwuchs sechs Spiele lang auf einen Sieg warten, dabei setzte es fünf Niederlagen und ein Remis. Seit kurzem läuft der Laden aber wieder besser bei den Schwaben: In den letzten drei Partien holte Stuttgart sieben Punkte und schlug zuletzt Waldhof Mannheim in der heimischen WIRmachenDRUCK Arena in Großaspach mit 2:0. Aktuell steht für die Mannschaft von Trainer Markus Fiedler bei fünf Saisonsiegen und 19 Zählern – einer weniger als die Alemannia – Platz 16 in der Tabelle zu Buche.
Auswärts sieglos, aber nach Anpfiff hellwach – die Brennprunkte: Alle besagten fünf Siege verbuchte die U21 des VfB im eigenen Stadion nordöstlich von Stuttgart, womit in der Heimtabelle Platz vier hinter Cottbus, Bielefeld und dem BVB II herausspringt. Auswärts dagegen sieht es für die baden-württembergischen Landeshauptstädter düster aus: Erst drei mickrige Punkte durch drei Unentschieden holte Stuttgart in der Fremde, fünfmal gingen die „Jungen Wilden“ in des Gegners Heimspielstätte leer aus. Zudem hat der VfB mit erst fünf Treffern die wenigsten Auswärtstore aller Teams erzielt. Der Tabellen-18. des Auswärtstableaus präsentierte sich damit bisher zumeist als braver Gast, ist aber aufgrund einer ganz anderen Statistik dennoch mit großer Vorsicht zu genießen: Sieben ihrer insgesamt 23 Tore erzielten die Stuttgarter in den ersten 15 Spielminuten, womit sie nach Erzgebirge Aue (acht Tore) die zweitgefährlichste Mannschaft in der Anfangsphase sind. Also: Von Beginn an aufmerksam sein, Alemannen!
Ein Sieg zum Abschied – die Bilanz: Genau zwei Vergleiche gab es mit dem VfB II bis dato, und zwar in der Drittligasaison 2012/13. Das damalige Schicksal der Alemannia ist hinlänglich bekannt, nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga wurden die Schwarz-Gelben im Zuge der ersten Insolvenz in Liga drei Letzter – und hatten beim letzten Heimspiel am 37. Spieltag den Stuttgarter Nachwuchs zu Gast. Dieser hatte das Hinspiel im GAZi-Stadion auf der Waldau mit 2:1 für sich entscheiden können, zog aber beim Wiedersehen auf dem Tivoli den Kürzeren: 4:2 für die Kaiserstädter hieß es im Abschiedsheimspiel nach Toren von Robert Leipertz (2), Norikazu Murakami und Oguzhan Kefkir. Das 4:2 durch Leipertz bereitete übrigens Sasa Strujic vor – es sollte der letzte Sieg in der 3. Liga für eine lange Zeit sein.
Historisches erreicht und prompt aufgestiegen – der Trainer: VfB-Coach Markus Fiedler hat mit seinem jetzigen Klub schon so einiges erreicht. Nach dem Wechsel aus der U17 der TSG 1899 Hoffenheim zum Verein mit dem Brustring arbeitete der 38-Jährige neben seinem Studium des Realschullehramtes erst einmal nebenberuflich in Stuttgart. 2018 übernahm er parallel zum erfolgreich bestandenen ersten Staatsexamen in den Fächern Englisch, Politik und Geschichte die U15, die er ein Jahr später zum süddeutschen Meistertitel führte. Es ging weiter zur U17, mit der Fiedler eine historische Marke setzen konnte: 2021/22 schaffte es sein Team als erste Mannschaft überhaupt, in einer regulären Spielzeit der damaligen B-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest ungeschlagen zu bleiben. Drei Jahren bei der U17 folgte im Sommer 2023 die Übernahme der U21, die er unverzüglich zur Meisterschaft in der Regionalliga Südwest und damit zur Rückkehr in die 3. Liga führte.
Bei den Profis aussortiert, bei der Zweiten bester Torjäger – der Spieler im Fokus: 2021 wechselte Wahid Faghir als vielversprechendes Sturmtalent für 3,5 Millionen Euro Ablöse vom dänischen Erstligisten Velje BK zum VfB Stuttgart. Bei den Profis konnte sich der heute 21-Jährige allerdings nicht behaupten, es folgten Leihen nach Nordsjeaelland und Elversberg, bevor Faghir im Sommer wieder nach Schwaben zurückkehrte. Unter Profi-Trainer Sebastian Hoeneß spielt der Angreifer jedoch keine Rolle, weshalb die Abstellung zur Zweiten Mannschaft folgte. Doch hier stellt der Däne seine Trefferqualitäten unter Beweis und trifft mit vier Toren aus zehn Partien in fast jedem zweiten Spiel, womit er gemeinsam mit Benjamin Boakye bester Torschütze seines Teams ist. Dazu bereitete er einen Treffer vor – insgesamt eine gute Empfehlung für zukünftige neue Aufgaben.
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