Fr, 29. November 2024

Gegnercheck: Das ist der VfL Osnabrück

Der „Mythos Bremer Brücke“ – die Alemannia wird ihn am Sonntag zu spüren bekommen. Es geht zum Tabellenschlusslicht VfL Osnabrück, das wir wie immer unter die Lupe genommen haben.

Ernüchterung pur – die letzten Spiele: Die Sehnsucht nach einem Erfolgserlebnis in der 3. Liga, sie könnte ausgerechnet im Jahr des 125-jährigen Jubiläums größer nicht sein bei den Lila-Weißen. Zwei Siege – beide zu Hause – gab es für den VfL in der laufenden Saison erst, der letzte ist schon knapp zwei Monate her und datiert vom 6. Oktober. Damals wurde der VfB Stuttgart II mit 1:0 geschlagen. Zwar erreichte der Zweitliga-Absteiger jüngst durch einen 2:1-Sieg bei Regionalligist Emden das Finale des Landespokals, Auftrieb gab das aber nicht wirklich: Die anschließenden beiden Drittligapartien wurden mit 0:3 gegen Dresden und zuletzt 2:4 in Ingolstadt torreich verloren. Überhaupt stand Osnabrück in den letzten zehn Spielen ganze siebenmal nach Abpfiff mit leeren Händen da – die Stimmung ist gedrückt an der Bremer Brücke.

Hinten raus besonders anfällig – die Brennpunkte: Sorge macht beim Tabellenletzten nicht nur die Punktausbeute der letzten Begegnungen, sondern zuletzt auch immer wieder die Art und Weise: Zu anfällig präsentiert sich das Team von Pit Reimers in der Defensive, zu viele Fehler und Ungenauigkeiten unterlaufen den Osnabrückern, zu harmlos ist die Mannschaft vor dem gegnerischen Tor. Der gegen die Alemannia gesperrte Mittelfeldmann Dave Gnaase brachte es nach dem Ingolstadt-Spiel im Interview mit MagentaSport auf den Punkt: „Wir spielen so mutlos Fußball, das ist Wahnsinn.“ Besonders zeigt sich diese Mutlosigkeit momentan in der Schlussviertelstunde plus Nachspielzeit – mit zwölf Gegentreffern ist kein Team so anfällig auf den letzten Metern wie der VfL. Die 32 bisher kassierten Gegentore der Niedersachsen sind gleichzeitig Negativwert der Liga.

Es wird Zeit für die Revanche – die Bilanz: Der VfL Osnabrück war der letzte Klub, gegen den die Alemannia vor der diesjährigen Rückkehr im Profifußball aufgelaufen war. Am finalen Spieltag der Drittliga-Saison 2012/13 verloren die Schwarz-Gelben zum Abschied mit 0:4 an der Bremer Brücke, bevor elf Spielzeiten in der Regionalliga West folgen sollten. Auch das Hinspiel gegen die Lila-Weißen in der bisher einzigen schwarz-gelben Drittligaspielzeit ging am Tivoli mit 0:1 verloren. Zeit also für unsere Jungs, sich dafür zu revanchieren! Über diese beiden Partien hinaus war das Duell Alemannia gegen VfL jahrelang zweitklassig, erstmals trafen sich die Klubs in der Saison 1974/75. Insgesamt hat in der Bilanz die Tivoli-Elf die Nase vorn, die 20 von 42 Aufeinandertreffen gewinnen konnte. 13 Spiele gingen an die Osnabrücker, neunmal wurden die Punkte geteilt.

Einmal HSV, immer HSV? Nein! – der Trainer: Bei seiner Vorstellung an der Bremer Brücke Ende September sprach der neue VfL-Coach Pit Reimers auf der vereinseigenen Homepage von einem „Wunsch nach Veränderung“, den er mit dem Wechsel zum Traditionsklub aus der viertgrößten Stadt Niedersachsens verwirklichte. Ganze 17 Jahre lang hatte der 41-Jährige nämlich zuvor dem Hamburger SV angehört, für den er die meiste Zeit als Jugendtrainer arbeitete. Der gebürtige Hamburger und einstige Spieler des Stadtteil-Klubs SV Blankenese betreute nach der U12, U15 und U17 zuletzt die Zweitvertretung des HSV in der Regionalliga Nord, mit der er 2023 dank einer historischen Punktzahl von 75 Zählern Vizemeister wurde. Nun folgte für den Pro-Lizenz-Inhaber mit dem Dienstantritt in Osnabrück der erste Cheftrainer-Posten im Profifußball. Reimers beerbte Uwe Koschinat, an dem nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga noch festgehalten wurde – nach nur fünf Punkten aus den ersten sechs Spielen musste er aber seinen Hut nehmen.

Einst in der Alemannia-Jugend – der Spieler im Fokus: An der Hälfte aller VfL-Tore war er direkt beteiligt – mit sieben Toren und zwei Vorlagen ist Ba-Muaka Simakala bester Torschütze und Scorer der Lila-Weißen, dazu immerhin viertbester Torjäger der Liga. Gebürtig stammt der 27-jährige Linksaußen aus Eschweiler und lernte das Kicken in der Alemannia-Jugend, bevor er in den Nachwuchs von Borussia Mönchengladbach wechselte. Mittlerweile kann er unter anderem 81 Dritt- und 18 Zweitligaspiele für sich verbuchen, auch in der niederländischen Zweiten Liga bei Roda Kerkrade kickte Simakala schon. Am Sonntag nun trifft er auf seinen alten Ausbildungsverein – sicherlich immer ein Grund, besonders ambitioniert in die Partie zu gehen…

 

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