Fr, 25. April 2025

Gegnercheck: Das ist der VfL Osnabrück

Schlüsselspiel im Kampf um den Klassenerhalt: Am Sonntagnachmittag gastiert mit dem VfL Osnabrück das drittbeste Rückrundenteam auf dem Tivoli. Wir haben die Lila-Weißen abgecheckt.

Raus aus dem Schlamassel – die Form: Ähnlich wie bei Rot-Weiss Essen oder den Münchener Löwen sorgte auch beim VfL ein Trainerwechsel zur richtigen Zeit für einen Raketen-Effekt. Marco Antwerpen, der noch im September in Mannheim entlassen worden war, hatte den Posten an der Seitenlinie bei den Osnabrückern Mitte Dezember von Pit Reimers übernommen. Damals stand der Zweitliga-Absteiger mit nur elf Zählern nach 17 Partien auf dem letzten Tabellenplatz der 3. Liga, geradewegs auf die direkte Durchreiche in die Regionalliga zusteuernd. Was jedoch seit der Amtsübernahme Antwerpens folgte, war eine Aufholjagd sondergleichen: Die Lila-Weißen blieben zwischenzeitlich neun Spiele in Folge ungeschlagen, verloren bis zum jetzigen Zeitpunkt nur noch drei Partien und sammelten im Schnitt zwei Punkte pro Begegnung. Das Ergebnis: Der souveräne Sprung raus aus der Abstiegszone. Mit 45 Zählern auf dem Konto – einem mehr als die Alemannia – hat Osnabrück vier Spieltage vor Schluss komfortabel wirkende sechs Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Zwei Siege in Folge gab es zuletzt, wodurch die drittstärkste Rückrundenmannschaft also mit breiter Brust in das richtungsweisende Spiel auf dem Tivoli geht.

Wusstest du…

-          …dass der VfL unter Antwerpen und damit in der Rückrunde noch ohne Auswärtsniederlage ist? Die letzte Partie, die Osnabrück in der Fremde verlor, ereignete sich am 8. Dezember 2024 im Kölner Sportpark Höhenberg. Gegen die dort heimische Viktoria verlor Pit Reimers sein letztes Spiel als VfL-Trainer mit 0:2.

-          …dass die Elf von der Bremer Brücke unter die Minimalisten gegangen ist? In den letzten sechs Spielen mit VfL-Beteiligung fielen nie mehr als zwei Tore, in fünf Fällen sogar nur eines.

-          …dass Osnabrück seine letzten fünf Siege lediglich mit jeweils einem Tor Unterschied feierte? Das gleiche gilt übrigens für die einzigen drei Pleiten unter Antwerpen – die Niedersachsen verloren stets mit 0:1, das Ganze jedes Mal im eigenen Stadion.

-          …dass die Lila-Weißen mit Viktoria Köln das einzige Team sind, das auswärts bei Spitzenreiter Dynamo Dresden dreifach punkten konnte? Dieses Kunststück gelang dem VfL vor zwei Wochen beim 1:0-Erfolg im Rudolf-Harbig-Stadion.

Messbare Verstärkungen – so schlagen sich die Wintertransfers: Gemeinsam mit der Alemannia waren die Osnabrücker in der Winterpause der transferfreudigste Klub der 3. Liga: Jeweils sieben Zu- und Abgänge wurden an der Bremer Brücke verzeichnet, auf der Zugangsseite vermeldete der VfL damit die meisten Spieler ligaweit. Und dies zahlte sich aus: Neben dem Trainerwechsel zum in der letzten Woche gelbgesperrten Antwerpen sind es vor allem die Neuen, die stellvertretend für den 180-Grad-Turnaround bei den Niedersachsen stehen. Besonders hervorzuheben sind hier Innenverteidiger Jannik Müller und Mittelfeldmann Niklas Kölle. Beide standen seit ihrer Verpflichtung zu Jahresbeginn in jedem Spiel in der Startelf, beide gaben der verunsicherten Osnabrücker Mannschaft sichtbar Stabilität. Insbesondere im Falle vom 31-jährigen Müller, der das Team in den letzten beiden Spielen als Kapitän auf das Feld führte, schlägt sich diese Erkenntnis auch in Zahlen nieder: Mit nur zwölf Gegentoren verfügen die Lila-Weißen über die beste Rückrunden-Defensive der 3. Liga. Mit Ablauf der Hinrunde hatte Osnabrück noch die zweitschlechteste Abwehr gestellt. Hauptverantwortlicher für die neue Sicherheit im Abwehrverbund ist also der 134-malige Zweitligaspieler Müller. Daher ist es für den VfL besonders bitter, dass sie auf die Dienste von Müller im Verlauf der restlichen Saison verzichten müssen. Im Spiel gegen den FC Ingolstadt verletzte sich der Abwehrspieler nämlich schwer am Sprunggelenk und musste bereits nach 17. Minuten den Platz verlassen.  

Positionswechsel mit Folgen – der Spieler im Fokus: Ein weiterer Gewinner unter dem aktuellen Coach ist Lars Kehl. Der 23-Jährige ist mit sechs Toren und fünf Vorlagen bester Scorer des VfL. Seine Sternstunde schlug dabei mit dem Trainerwechsel: Vor Beginn der Amtszeit Antwerpens trug Kehl zu lediglich zwei Treffern bei, seit dem Anbruch der Rückrunde sind es nun neun Torbeteiligungen in 15 Spielen. Ein Mitgrund für den persönlichen Aufschwung des gebürtigen Hofstetteners liegt sicherlich der Taktik Antwerpens zugrunde: In den jüngst aufgebotenen 3-4-1-2- und 3-1-4-2-Systemen spielt Kehl stets eine Position weiter vorne als unter Antwerpens Vorgängern im Doppelsturm und befindet sich daher häufiger in gefährlichen Situationen vor des Gegners Tor. Der Vertrag des Rechtsfußes, der im Sommer 2023 vom SC Freiburg an die Bremer Brücke gewechselt war, läuft laut dem Portal „transfermarkt.de“ erst im Sommer 2026 aus. Doch Verträge schützen im Fußball meist vor vorzeitigen Wechseln nicht – bleibt also abzuwarten, ob Kehl auch im kommenden Jahr für den VfL auf Torejagd geht.

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