Gegnercheck: Das ist die SpVgg Unterhaching

Es geht heiter weiter im Ligabetrieb, am Mittwochabend misst sich die Alemannia zu Hause mit der SpVgg Unterhaching. Wir haben den einstigen Erstligaklub unter die Lupe genommen.

Ergebnismisere – die letzten Spiele: So richtig in den Tritt kommt die Spielvereinigung aktuell nicht, nach Abschluss des vergangenen Spieltags stand im – zugegebenermaßen sehr engen – Tableau mit zehn Punkten Platz 19 zu Buche. Gewiss nur eine Momentaufnahme, doch die letzten Ergebnisse sprechen nicht gerade für Haching, das seinen letzten Ligasieg durch ein 2:0 gegen Rot-Weiss Essen am 1. September einfuhr. Es folgten nunmehr sechs Spiele ohne einen dreifachen Punktgewinn, zwei davon verlor das Team um Kapitän Markus Schwabl. Im prestigeträchtigen „S-Bahn-Derby“ am Sonntagabend gegen 1860 München zeigten die Rot-Blauen allerdings Moral und konnten beim 2:2-Remis zwei Rückstände egalisieren.

Zuhause hui, auswärts pfui – die Brennpunkte: Die große Baustelle der Hachinger ist die Defensive: 19 Gegentore in zehn Partien sind der zweitschlechteste Wert der Liga, nur das Schlusslicht VfL Osnabrück hat noch einen Treffer mehr kassiert. Dazu läuft es für die Mannschaft von Trainer Marc Unterberger auswärts so gar nicht, alle vier Pleiten kassierte die Spielvereinigung in der Fremde. Den einzigen Auswärtspunkt bislang holte die Unterberger-Elf am 5. Spieltag beim 1:1 in Saarbrücken. Zuhause ist der Alemannia-Gegner damit noch ungeschlagen, übrigens als einziges Team neben Aufstiegsaspirant Dynamo Dresden.

Aus der 3. Liga sind noch Rechnungen offen – die Bilanz: Zuletzt trafen sich die Alemannen und die Oberbayern ebenfalls in der dritthöchsten Spielklasse, das Ganze in der bis dato einzigen Aachener Saison dort, 2012/13. Beide Duelle gingen damals an die Hachinger, die zunächst auf dem Tivoli mit 3:1 die Oberhand behielten und auch das Rückspiel im eigenen Sportpark mit 1:0 gewinnen konnten. Dennoch spricht die Bilanz insgesamt leicht für Schwarz-Gelb, das sechs von zwölf Aufeinandertreffen siegreich gestalten konnte. Fünfmal gewann die Spielvereinigung, erst ein Unentschieden gab es: Im März 2004 trennten sich die damaligen Zweitligisten in Unterhaching mit 1:1.

Momentan der Seitenlinie fern – der Trainer: SpVgg-Coach Unterberger ist mit seinem Verein so sehr verwurzelt wie wohl kaum ein Zweiter in der 3. Liga. Bereits 2010 nahm der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann erste Trainertätigkeiten in Jugendmannschaften des früheren Bundesligisten auf, bevor er auch die U17 und U19 in den jeweiligen Junioren-Bundesligen trainierte. Als Nachfolger des jetzigen DFB-Co-Trainers Sandro Wagner wurde er im letztjährigen Sommer schließlich zum Coach der Profis berufen, die gerade die Rückkehr in die 3. Liga feiern durften. Die Spielzeit 2023/24 schlossen die Spielvereinigung und Unterberger auf einem soliden Rang neun ab. Für das Auswärtsspiel auf dem Tivoli ist der Deutsch-Österreicher letztmalig gesperrt, da er nach einer Auseinandersetzung mit dem Vierten Offiziellen beim 0:0 gegen Sandhausen am 8. Spieltag zu drei Spielen Sperre sowie einer Geldstrafe von 3000 Euro verdonnert wurde. Er wird an der Seitenlinie von Ex-Profi und Co-Trainer Sven Bender vertreten.

Ein wahrer Transfercoup – der Spieler im Fokus: Johannes Geis ist wohl jedem, der die deutschen Profiligen in den letzten Jahren verfolgt hat, ein Begriff. Kurz vor dem Derby gegen die Münchener Löwen wurde bekannt, dass sich der 121-fache Bundesligaspieler erstmals für einen Wechsel in die 3. Liga entschieden hat – nach Unterhaching. Ein wahrlicher Transfercoup für die Oberbayern, die mit dem 31-Jährigen nun einen früheren Europa- und Champions-League-Profi in ihren Reihen haben, der in seiner Profikarriere schon allerhand gesehen hat: Fürth, Mainz, Schalke, Sevilla, Köln und schließlich der 1. FC Nürnberg, bei dem er seinen Vertrag im Sommer aufgrund fehlender Perspektive frühzeitig auflöste. Im Spiel gegen 1860 gab der gefürchtete Standardspezialist Geis nun am Sonntag bereits seinen Einstand im Haching-Trikot und soll das Team vor allem defensiv künftig stabilisieren.