Nach zweiwöchiger Pause und langer Warterei geht es endlich weiter in der 3. Liga! Die Alemannia reist wieder nach Bayern, diesmal in die Münchener Vorstadt zur SpVgg Unterhaching. Wir haben den ehemaligen Bundesligisten für euch abgecheckt.
Weiter taumelnd trotz Serien-Durchbruch – die Form: Die längste Sieglos-Serie der diesjährigen Drittliga-Saison riss in einem Spiel, für das dieses Ereignis nun wirklich von den wenigsten prognostiziert worden war. Ausgerechnet gegen den Aufstiegsanwärter 1. FC Saarbrücken schaffte es die SpVgg Unterhaching Mitte Februar, die schwarze Serie von satten 19 Partien ohne dreifachen Punkterfolg zu stoppen. Das 2:0 des Tabellenletzten gegen die ambitionierten Saarländer markierte erst den dritten Saisonsieg für Haching, das auch im neuen Kalenderjahr trotz dieses Lichtblicks keine gute Figur abgibt: Die Bilanz des im Januar installierten und inzwischen schon wieder entlassenen Trainers Heiko Herrlich lässt mit einem Sieg, zwei Remis und sechs Niederlagen wenig Positives verlauten. Immerhin: Am vergangenen Wochenende gewann die Spielvereinigung dank einem Finale Furioso mit zwei Treffern in der Nachspielzeit das Halbfinale des Bayernpokals mit 3:1 beim Regionalligisten Eintracht Bamberg. In der Liga hingegen stehen die Oberbayern bereits wieder seit vier Spielen ohne Sieg da, vor der Länderspielpause ging zudem das S-Bahn-Derby bei 1860 München mit 1:2 verloren.
Wenn was geht, dann zu Hause – die Brennpunkte: So ehrlich muss man sein: Bei 16 Punkten Rückstand auf das rettende Ufer stehen die Chancen auf den Klassenerhalt in Unterhaching nicht allzu gut – auch, wenn die Spielvereinigung Stand jetzt noch ein Nachholspiel gegen Hansa Rostock in der Hinterhand hat. Die Gründe für die Tabellensituation liegen neben der bereits erwähnten langen Sieges-Durststrecke auf der Hand. Der einstige Erstligaklub kassiert zu viele Treffer, mit 54 Gegentoren verfügt Haching nach Hannover II über die zweitschlechteste Defensive der Liga. Die ist dabei dann besonders anfällig, wenn die reguläre Spielzeit schon vorüber ist – bereits acht Tore, das ist zusammen mit Erzgebirge Aue Liga-Minuswert, kassierten die Münchener Vorstädter in der Nachspielzeit. Bei aller Anfälligkeit der Hintermannschaft muss dieser jedoch zu Gute gehalten werden, dass sie sich in den jüngsten Ligapartien merklich stabilisiert hat: Lediglich acht Gegentreffer fing sich Haching in den letzten sechs Spielen.
Wenn die SpVgg übrigens ein Spiel auswärts gewinnt, dann nur im Landespokal – in der 3. Liga hat das bis jetzt noch nicht geklappt. Dafür kassierten die Oberbayern lediglich fünf ihrer 15 Saisonniederlagen im heimischen uhlsport PARK, zudem fuhren sie alle ihre bisherigen drei Ligasiege vor eigenem Publikum ein. Kurios: Bis zum achten Spieltag unterlag das Tabellenschlusslicht zu Hause in keinem einzigen Spiel – erst seit Anfang Dezember begann Haching daheim mit dem Verlieren. Dann aber so richtig, fünf der letzten sechs Heimpartien entschied die jeweilige Gastmannschaft für sich.
Startelfquote 100% – so schlagen sich die Wintertransfers: Mit den jeweils 19-jährigen Stürmern Leander Popp (Greuther Fürth) und Fabio Torsiello (Darmstadt 98) lieh die Spielvereinigung im Winter zwei Spieler aus der 2. Bundesliga bis zum Saisonende aus. Für beide hat sich der Wechsel in die 3. Liga bereits jetzt ausgezahlt, beide standen in jedem möglichen der acht bisherigen Spiele für Haching in der Startformation. Torsiello, der obendrein in allen Partien durchspielte, erzielte dabei achtbare drei Tore, Popp kommt bei weniger Einsatzzeit auf einen Treffer und eine Vorlage. Mal sehen, ob auch Interimstrainer Sven Bender, der bereits beim 1:3 im Hinspiel auf dem Tivoli an der Seitenlinie stand, auch im Rückspiel gegen die Alemannia wieder von Beginn an auf die beiden Neuen setzt…
Mehr Haching ist unmöglich – der Spieler im Fokus: Er ist Kapitän, Sportdirektor, Sohn des Vereinspräsidenten Manfred Schwabl und zeitgleich Dauerbrenner auf der Rechtsverteidigerposition: „Mr. Unterhaching“ Markus Schwabl. Der 34-jährige Vollprofi, der als einzige Person aus den ersten drei deutschen Profiligen Spieler und Funktionär eines Vereins in Personalunion ist, darf sich seit September des letzten Jahres auch zum Klub der 300er in der 3. Liga zählen. Aktuell liegt er mit 318 Einsätzen im Ranking der Drittliga-Rekordspieler auf Platz sieben – bis auf Platz vier könnte er sich in dieser Saison theoretisch noch vorarbeiten. Drei kurzzeitige Intermezzi bei 1860 München, dem VfR Aalen und Fleetwood Town in England ausgenommen, trägt Schwabl Junior das Trikot der Spielvereinigung seit 2001 und verbrachte damit nahezu seine gesamte Profikarriere in der Münchener Vorstadt. Also: Wer Unterhaching sagt, muss auch Markus Schwabl sagen...
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