Harte Arbeit auch neben dem Platz

Wenn morgens um kurz nach 7 Uhr bei der Mannschaft der Wecker geht, sind zwei Männer schon längst aktiv: Mohammed Hadidi und Michael Förster sortieren bereits in den Morgenstunden fleißig die Trainingsklamotten der Mannschaft. Vor der ersten Einheit des Tages ist im Materialraum der Alemannia alles bestens sortiert. „Die Spieler brauchen vor dem Lauf am Morgen nur ihre Sachen wegnehmen. Da muss niemand sein Trainings-Shirt großartig suchen“, erzählt Hadidi.

Sei 2005 ist „Mo“ bereits im Dienste der Alemannia. Sein Kollege Michael Förster blickt sogar auf eine noch längere Zeit zurück. „1991 war mein erstes Trainingslager. In diesem Jahr bin ich das neunte Mal in Bitburg“, verrät Förster. Eine lange Zeit, in der man so einiges erlebt. Förster könnte den ganzen Tag interessante Geschichten rund um das Vereinsleben der letzten 20 Jahre erzählen. Sich Jahr für Jahr auf neue Gesichter im Team einstellen zu müssen, sei nach solch einer langen Zeit kein Problem. „Wenn man diesen Job so viele Jahre macht, braucht man keine Eingewöhnungsphase mit den neuen Spielern“, sagt er.

Drei Einheiten stehen derzeit für das Team von Ralf Aussem täglich auf dem Plan. Viel Arbeit für die Spieler, aber eben auch mächtig Aufwand für die Zeugwarte. Wasserflaschen, Pylonen, Stangen oder Trainingsleibchen: Der Wagen der Zeugwarte ist prall gefüllt und muss mehrmals am Tag ein- und ausgeräumt werden. Ist für die Kicker am Abend Bettruhe angesagt, schmeißen Hadidi und Förster die Waschmaschinen an – schließlich soll am nächsten Tag alles wieder sauber sein.

Gleiches Bild ein Raum weiter. Im Wellness-Bereich haben Alemannias Physiotherapeuten von morgens bis abends alle Hände voll zu tun. Während des Trainings stehen sie aufmerksam am Spielfeldrand. Deutet ein Spieler auch nur ansatzweise an, dass er Probleme hat, sind die Physios sofort zur Stelle. „Von einem guten Tag kann man dann sprechen, wenn man uns nicht braucht“, sagt Thomas Lange, zuvor zuständig für die U23 und seit Mai Physio der Profis.

Doch momentan ist das dreiköpfige Team gefragter denn je. Von morgens 8 Uhr bis abends 23 Uhr sind Thomas Lange, Andreas Oedekoven und Stefan Kniat im Dauereinsatz. Massieren, Bandagieren oder die Muskulatur auflockern: Die Physios sind ganz nah dran an den Kickern, die sich regelmäßig in die Listen von Lange, Oedekoven und Kniat eintragen, um behandelt zu werden. „Momentan hat man bei der hohen Trainingsbelastung natürlich besonders viel zu tun. Da sind die Beine der Jungs schwer“, sagt Kniat. „Es ist sehr anstrengend, aber wir haben mächtig Spaß.“

Dass sie sich überwiegend im Hintergrund aufhalten und nicht besonders im Fokus stehen, stört die Physiotherapeuten nicht. „Ganz im Gegenteil: Wir wollen nicht im Fokus stehen. Alle Augen sind auf die Spieler gerichtet. Wir versuchen, unsere Arbeit möglichst gut zu machen und alles dafür zu tun, dass die Jungs erfolgreich sind“, betont Lange.

Sie alle genießen eine hohe Wertschätzung in der gesamten Mannschaft. „Wir sind ein Team, und da gehört jeder zu. Nur zusammen können wir Erfolg haben, das ist doch klar“, sagt Trainer Ralf Aussem, der seinen Jungs am Mittwoch die bislang härteste Einheit bescherte. „Das war heute von der Belastung der absolute Höhepunkt der letzten Wochen. Ich bin sehr zufrieden mit dem Engagement und der Leistung der Mannschaft. Ab jetzt werden wir die Trainingsintensität ein bisschen drosseln, um punktgenau am 1. Spieltag fit zu sein“, so Aussem.

Zum Abschluss des langen Tages wurde der Teamcharakter bei der Alemannia nochmals unterstrichen: Der Großteil der Geschäftsstelle war aus Aachen nach Bitburg angereist, um mit der Mannschaft einen gemeinsamen Grillabend in der Sportschule zu veranstalten.