Jugendstil und Routine an der Ostsee

 Der 58-Jährige blieb dennoch an der Ostsee, um die Mannschaft wieder aufzubauen und den direkten Wiederaufstieg zu schaffen. Nach desolater Leistung seiner Truppe wurde er bereits am zweiten Spieltag als erster Profi -Trainer der aktuellen Spielzeit entlassen. Auf ihn folgte Frank Pagelsdorf, der Hansa Rostock bereits 1994 bis 1997 trainierte und 1995 der gefeierte Aufstiegstrainer war. Seit dem er Rostock im Sommer 1997 verließ, arbeitete der beim Hamburger SV, VfL Osnabrück und in Dubai für den Verein Al Nasr. Beim HSV konnte der gebürtige Hannoveraner UEFA-Cup und Champions-League-Erfahrung sammeln, während seine Zeit in Osnabrück weniger erfolgreich verlief (Abstieg 03/04).

Aus Dubai zurückgekehrt, steckte der Übungsleiter bei seinem Amtsantritt die Ziele direkt ab: „Wir müssen jetzt in Etappen denken. Vorrangiges Ziel ist es, von den Abstiegsplätzen runter zu kommen. Dann müssen wir schnell den Anschluss an das Mittelfeld finden und im Winter können wir hoffentlich über die Aufstiegsplätze reden.“

Sein Auftaktspiel wurde zwar verloren, aber darauf folgten fünf Spiele ohne Niederlage und das erste Ziel, die Abstiegsränge zu verlassen, wurde erreicht. Bis zur Winterpause schafften die Rostocker den Anschluss an die Spitzengruppe zwar nicht, stabilisierten jedoch ihre Leistungen. In der Winterpause wurde dann nochmals neues Personal verpflichtet. Gleich drei neue Spieler wurden für die Offensive an die Ostsee geholt. Neben Djordjije Cetkovic und Enrico Kern kam Tobias Rathgeb. Der ehemalige Kapitän der Amateure des VfB Stuttgart wurde während des Trainingslagers transferiert, was recht ungewöhnlich verlief. Da sich nämlich sowohl der VfB Stuttgart als auch sein neuer Arbeitgeber in Dubai aufhielten, wechselte der 23-Jährige lediglich das Hotel und verließ somit mit einem neuen Verein die Sonne gen Deutschland. Nicht zuletzt mit Rathgeb baut Hansa Rostock auf die Jugend.