Der gebürtige Münchener Alexander Klitzpera trifft mal wieder auf seinen Ex-Klub. "Sie spielen nicht für die Galerie, sondern extrem erfolgreich". Andere Voraussetzungen als im Februar 2004.
„Wir werden noch mal alle Kraft in dieses Spiel investieren. Der Verein hat ein großes Jahr hinter sich, mit dem Aufstieg und einer erfolgreichen Hinrunde, das wir vergolden wollen“, sagt Coach Michael Frontzeck.
Der Gegner ist derselbe, die Voraussetzungen haben sich geändert. „2004 herrschte eine unglaubliche Euphorie. Wochenlang haben wir über nichts anderes geredet als das Bayern-Spiel“, erinnert sich Alexander Klitzpera. Das war in diesem Jahr anders. „Vor der Partie gegen den HSV haben wir mit keiner Silbe über den Pokal gesprochen.“
Irgendwie hat man sich an große Spiele gewöhnt bei der Alemannia, seit es über das Pokalfinale durch den UEFA-Cup ging. „Wir hatten in kurzen Abständen viele Highlights. Seit dem Aufstieg haben wir jede Woche einen starken Gegner“, sagt der Abwehrspieler, der all diese Phasen aktiv miterlebt hat. Nur beim Auftritt der Alemannia in seiner Heimatstadt, gegen seinen alten Verein, da hat Klitzpera wegen einer Verletzung gefehlt. „Ich hatte mich besonders darauf gefreut, in der Allianz Arena gegen die Bayern zu spielen. Leider hat es nicht geklappt“, sagt der 29- Jährige. Und dann verpasste „Klitze“ auch noch das Oktoberfest, zum ersten Mal seit zig Jahren. Statt des Verteidigers, der mit der Mannschaft am Abend nach dem 1:2 bei den Bayern wieder in den Flieger stieg, rettete Ehefrau Heike die Familienehre auf der Wies’n. „Ich habe sie da schon fest integriert, mit Dirndl und allem drum und dran“, gibt der gebürtige Münchener lachend zu. Seine Wurzeln mag der Verteidiger trotz der Jahre in Bielefeld und Aachen nicht verleugnen. „Wir Bayern werden ja immer gerne gehänselt. Das schweißt zusammen“, erklärt er.
Die Drähte nach München sind immer noch vorhanden, Alex Klitzpera weiß Bescheid, was beim Rekordmeister abgeht. „Bei denen ist alles im Lot. Sie haben sich für die Rückrunde alles offen gelassen“, erzählt er. Die Kritik an der Spielweise scheint an der Isar schon obligatorisch zu sein. „Die Bayern stehen in der Tabelle nicht schlecht, sind in der Champions League sicher weiter. Es ist doch bekannt, dass sie nicht für die Galerie spielen. Dafür sind sie extrem erfolgreich.“ Auf nationaler Ebene waren sie es in den letzten Jahren nur einmal nicht, nämlich im Februar 2004 auf dem Aachener Tivoli. „Ich glaube schon, dass sie damals überrascht gewesen sind, wie selbstbewusst wir aufgetreten sind“, sagt Klitzpera. Ob man die Roten ein weiteres Mal auf dem falschen Fuß erwischen kann? Schließlich war auch der Liga-Auftritt der Alemannia in München eine knappe Angelegenheit. Die 14 Pokalspiel-Siege der Bayern schocken Klitzpera jedenfalls nicht: „Jede Serie reißt einmal. Dann würde sich der Kreis schließen.“
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