So, 13. Juni 2010

Meijer sorgt für Euphorie

Er war der erste Sportchef, der je auf einer Mitgliederversammlung gesprochen hat. Und mit seiner Rede am Samstag hat Erik Meijer den Maßstab für die kommenden Jahre auf ein sehr, sehr hohes Niveau gelegt. Mit stehenden Ovationen und rhythmischem Klatschen honorierten die Mitglieder die Worte des Niederländers.

Auch wenn der Manager keinen neuen Trainer im Gepäck hatte, wie mancher im Vorfeld vermutet hatte, so sorgte er doch für Begeisterung. Er blickte zurück auf die abgelaufene Saison („Platz 13 ist kein Resultat, dass den Ansprüchen von Alemannia Aachen genügt. Die Mannschaft hat nicht nur Kredit bei euch Fans verspielt, sondern auch eine Menge Geld“), aber richtete das Augenmerk auch sogleich nach vorne. Der Umbruch im Kader sei notwendig gewesen, jetzt soll auf dem Tivoli wieder eine andere Art Fußball gespielt werden. „In der nächsten Saison möchte ich grundsätzlich zwei Stürmer auf dem Platz sehen – minimal. Wir wollen agieren, nicht reagieren. Wer zum Tivoli kommt, der soll sich nach der Alemannia richten – nicht umgekehrt. Eine Heimstärke wie in alten Zeiten ist zweifellos der Grundstein zu einer erfolgreichen Saison“, sagte Meijer. Entsprechend der Ausrichtung sollen noch zwei Offensiv-Spieler verpflichtet werden.

Dabei setzt der ehemalige Stürmer bekanntlich auf ein neues Trainerteam. Fest steht bereits, dass Eric van der Luer Co-Trainer wird. „Eric hat seine Sache als Coach der U23 in den letzten zwei Jahren hervorragend gemacht. Wir haben viele junge Spieler im Kader, die meisten hat er bei den Amateuren aufgebaut. Es ist also nur logisch, ihn zu den Profis hochzuziehen“, so Meijer. Die Anforderungen an den neuen Cheftrainer lieferte der Geschäftsführer Sport gleich mit: „Ich will einen Trainer haben, der hungrig ist. Einen Trainer, der bereit ist, mit der Alemannia etwas zu erreichen. Er muss sich zu 100 Prozent auf das Projekt Alemannia Aachen einlassen.“ Dabei sei die Ausgangslage für den neuen Mann klar. Der Verein gibt Philosophie und Kader vor, der Trainer füllt das Ganze mit Leben. „Wir haben nicht das Geld, um einem Trainer irgendwelche Wünsche zu erfüllen. Der Trainer, der zu uns kommt, weiß dafür ganz genau, was er hier vorfindet.“

Meijer stellte die bisherigen Zugänge Thomas Zdebel, Tobias Feisthammel, Zoltan Stieber und Henrik Ojamaa vor. Und die drei „L“, die ihm besonders wichtig sind: „Leistung, Leidenschaft und Loyalität. Leistung auf dem Platz, erbracht voller Leidenschaft und mit aller Loyalität seinen Mitspielern und dem Verein gegenüber. Das sind Werte, die wir in Zukunft besonders in den Vordergrund stellen wollen.“ Die emotionale Bindung zum Klub, den Fans und auch zur Stadt sind dem Sportdirektor besonders wichtig. Deshalb wird der komplette Kader Anfang Juli auch eine ausgiebige Stadtführung absolvieren – inklusive Familien. „Die Spieler und ihre Familien sollen wissen, in welcher Stadt sie hier leben und arbeiten.“

Zum Abschluss präsentierte Meijer das neue Trikot samt Traditions-Wappen und Traditions-Sponsor. „Seit ich bei der Alemannia angefangen habe, ist die AachenMünchener auf der Brust. Wir können froh und stolz sein, einen solchen Hauptsponsor zu haben! Danke, Danke, AM!“ Das Wappen sei für ihn „ein klares Bekenntnis zu den traditionellen Werten von Alemannia Aachen“ – wie auch die neue Kampagne „Auf Gedeih und Verderb“.

Es sei unheimlich schwer, in Saisonziel zu formulieren. „In erster Linie wird unser Ziel sein, in Aachen wieder einen Fußball zu bieten, wie er am Tivoli einfach gespielt werden muss: aggressiv, offensiv, leidenschaftlich. Welche Platzierung am Ende dabei möglich sein wird, muss man abwarten. Klar ist aber eins: Von diesem Kader kann niemand den Aufstieg erwarten, mit dieser Maßgabe ist er sicher nicht zusammengestellt worden. Unsere Hoffnung ist aber, dass unsere Ideen die richtigen waren und sich dadurch etwas entwickelt, auf dem wir aufbauen können“, sagte Meijer, der mit einem Appell an die Mitglieder schloss: „Wir stehen vor einer spannenden Saison, in der wir vor allem eins brauchen: Geschlossenheit. Nur aus einem Wir-Gefühl heraus kann eine Euphorie rund um unsere junge Truppe entstehen, und die werden wir brauchen. Unterstützt uns bitte, so gut ihr könnt! Gebt uns ein wenig Zeit, damit wir zusammenwachsen können.“

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