Über 20.000 Anhänger bei der offiziellen Saisoneröffnung – Neuzugänge stellen sich vor
Pünktlich zum Startschuss schickte Petrus die Wolken auf Reisen. Die Sonne zeigte sich von ihrer besten Seite und strahlte über den gesamten Tivoli, der sich am Sonntag einer äußerst großen Beliebtheit erfreute. Für über 20.000 Anhänger der Alemannia war er die Anlaufstelle schlechthin – mit gutem Grund: Mit der traditionellen Saisoneröffnung ertönte rund um die Spielstätte der Schwarz-Gelben der Startschuss für die kommende Saison.
Der Vorfreude auf die bevorstehende Spielzeit waren nach der kurzen Sommerpause keine Grenzen gesetzt. Obwohl die offizielle Begrüßung durch Präsident Dr. Alfred Nachtsheim, den Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Meino Heyen sowie die beiden Geschäftsführern Frithjof Kraemer und Erik Meijer erst gegen Mittag erfolgte, standen die ersten Fans bereits in den Morgenstunden Schlange. Alle verfolgten ein bestimmtes Ziel: Die Mannschaft hautnah erleben und von möglichst allen ein Autogramm ergattern. Wie schon in den vergangen Jahren war die offizielle Autogrammstunde das große Highlight für die Fans.
Doch auch diejenigen, denen die Schlange zu lang war, sollten voll auf ihre Kosten kommen. Aufgeteilt in drei Talkrunden standen alle Neuzugänge Stadionsprecher Robert Moonen auf der Hauptbühne Rede und Antwort. Ob Reinhold „Ray“ Yabo, Jonas Strifler oder Kim Falkenberg: Sie alle lobten sowohl die hohe Qualität des Kaders als auch das hohe Engagement im Team. „Die Trainingsintensität ist enorm hoch. Man merkt, dass alle wunderbar mitziehen“, sagte Yabo, die Leihgabe vom 1. FC Köln. Auch der frischgebackene Deutsche Meister Marco Stiepermann sieht enormes Potenzial in der neuen Mannschaft. „Ich muss ehrlich sagen, dass das Training beim BVB nicht härter ist als hier bei der Alemannia. Wir sind eine junge Mannschaft, aber wir sind in der Lage, eine erfolgreiche Saison zu spielen“, so der Neuzugang von Borussia Dortmund, der sich wie alle anderen Spieler auch im Laufe des Tages unter die Besucher mischte.
Apropos Besucher: Die sorgten für mächtig Lärm, als Neuzugang Mario Erb ihnen das schönste Kompliment des Tages machte: „Ich komme zwar aus München und der FC Bayern ist ein toller Verein. Doch die Alemannia hat klar die besseren Fans“, meinte der junge Innenverteidiger unter tosendem Applaus.
Große Zuversicht herrscht nicht nur bei den Spielern, auch das Trainerteam startet mit einer gehörigen Portion Optimismus in die neue Saison. „Wir hatten bereits im vergangenen Jahr ein sehr junges Team. In diesem Jahr verfügen wir über eine Mannschaft mit einer guten Breite. Wir haben jede Position doppelt bis dreifach besetzt. Ausfälle können wir so wunderbar kompensieren“, erklärte Chefcoach Peter Hyballa. Ein offizielles Saisonziel in Form eines konkreten Tabellenplatzes wollte niemand der Verantwortlichen im Team formulieren, doch Erik Meijer sprach den Fans mit einem Wunsch wahrlich aus der Seele: „Wir wollen ganz klar mehr Heimsiege feiern“, so der Sportdirektor.
Neben dem hautnahen Kontakt zu Spielern und Trainern hatte die Saisoneröffnung noch vieles mehr zu bieten. Musik und Tanz, eine Modenschau mit der neuen Alemannia-Kollektion sowie die einzelnen Module sorgten bei Groß und Klein für eine willkommene Abwechslung. Der Besuch am Tivoli lohnte sich darüber hinaus noch aus einem weiteren Grund. Ehe der alte Tivoli in den kommenden Wochen endgültig seinen Platz räumen muss, konnten sich die Alemannen nochmals ein letztes Erinnerungsstück von ihrem alten Schmuckkästen sichern. Bei der Versteigerung der Tivoli-Devotionalien kamen mehrere Tausend Euro zusammen, die an die Hilfsorganisation „Menschen helfen Menschen“ gehen.
Wer bisher noch nicht die Möglichkeit hatte, sich bei den Testspielen ein Bild vom neuen Team machen zu können, beobachtete das Showtraining der Mannschaft im Stadion mit großer Aufmerksamkeit, bei dem das gesamte Team einen kleinen Eindruck ihrer Arbeit vermittelten. Vier junge Fans reihten sich gleich unter den Kader: Weil sie beim Turnier auf dem MediaMarkt Court als Gewinner vom Platz gingen, durften sie mit Fabian Bäcker, Bas Sibum & Co trainieren und erhielten genauso viel Applaus wie die Profis. Die verteilten nach der einstündigen, lockeren Einheit noch jede Menge Eis an die Fans, die auf der sonnigen AachenMünchener Tribüne gesessen hatten.
Für einen Fan lohnte sich die diesjährige Saisoneröffnung übrigens im doppelten Sinne. Rene Klein, begeisterter Fan der Schwarz-Gelben, nutzte den feierlichen Rahmen, um seiner Freundin Sandy auf der Hauptbühne vor allen Besuchern einen Heiratsantrag zu machen. Passend zum ohnehin erfolgreichen Fan-Tag konnte sie dem ausgefallen Antrag nicht widerstehen – hoffentlich ein gutes Omen für die Alemannia. Mit 1.500 Litern Freibier von Bitburger und Musik von den Jukebox Heroes ging ein herrlicher Tivoli-Tag zu Ende.
