Fr, 1. April 2011

Mitglieder lehnen Satzungsänderung ab

Michael Nobis und Helmut Kutsch in den Aufsichtsrat der GmbH gewählt

Die Mitgliederversammlung des TSV Alemannia Aachen hat am Donnerstag die vorgeschlagene Satzungsänderung abgelehnt. Alle sechs Punkte des von knapp 100 Mitgliedern unterzeichneten Antrages fanden nicht die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit. Bei den Nachwahlen zum Aufsichtsrat der Alemannia Aachen GmbH wurden Michael Nobis und Helmut Kutsch gewählt. Keine Mehrheit erhielten Hans-Peter Appel für den Verwaltungsrat und Prof. Dr. Helmut Breuer für den Ältestenrat.

Präsident Dr. Alfred Nachtsheim begrüßte zunächst den Ehrenpräsidenten Leo Führen sowie zahlreiche anwesende Sportler. Neben den Volleyballerinnen ließen es sich auch die Profi-Kicker, die U23 sowie die U19 nicht nehmen, die Versammlung zu besuchen. Gleich zu Beginn gab es eine Premiere: Erstmals sang Jupp Ebert sein legendäres „You never walk alleng“, wozu sich die Mitglieder von ihren Plätzen erhoben.

Traditionell gedachte die Versammlung der verstorbenen Mitglieder, ehe der Ehrenpräsident zur Ehrung der Jubilare schritt. Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden geehrt: Ferdinand Beckers, Paul Classen, Dr. Eckhard Kleine, Manfred Mohren, Michael Stenten, Friedel Wirth, Heinz Gerards, Willi Haag, Robert Jacobs, Fritz Jansen, Peter Keysers, Josef Mayworm, Oberbürgermeister Marcel Philipp, Lennart Kreuzer und Ferdinand Wehren. Alle weiteren Jubilare werden am letzten Spieltag in der Halbzeitpause des Spiels gegen Arminia Bielefeld auf dem Tivoli geehrt.

Die Abteilungen hatten durchweg Positives zu berichten. Michael Leers betonte vor allem die konsequente Nachwuchsarbeit bei den Leichathleten. Mit der Grundschule Am Höfling wurde eine Schulpartnerschaft eingegangen. Die Mitgliederzahl der Abteilung stieg im Jahr 2010 von 475 auf 550 – eine stolze Leistung. „Man muss Kindern auch die Möglichkeit geben, sich zu bewegen“, erklärte Leers, der die Arbeit der Übungsleiter hervorhob. Exemplarisch für alle Aktiven erwähnte er die Leistungen des Läufers Norbert Hanf und des Gehers Matthias Holtermann. „Schlichtweg der Kracher“ sei das 6. NetAachen Domspringen mit dem Meeting-Rekord von Malte Mohr (5,90 Meter) gewesen. Der zweite große Event der Abteilung ist der AachenMünchener Tivoli-Lauf, der am 29. Mai zum zweiten Mal ausgetragen wird.

Mit starken Platzierungen der Herren- und Damenmannschaften konnte Volleyball-Abteilungsleiter Heinz Maubach aufwarten. Beide Regionalliga-Teams rangieren derzeit auf Rang 2, die Damen 4 steht bereits als Aufsteiger fest. Mit Thomas Schmidt wurde ein hauptamtlicher Jugendleiter eingestellt. „Das wird unser Weg bleiben, da sind wir auf einem sehr guten Weg“, so Maubach über die Nachwuchsarbeit. Das Aushängeschild sei natürlich die Erste Frauen-Mannschaft, die im dritten Jahr in der Bundesliga spielt. Dort belegen die „Ladies in Black“ Rang 7. „Es ist eine große Freude, die Spiele der Mädels anzuschauen“, lobte Maubach.

Bei den Mannschaften U10, U11 und U12 geht es weniger um Platzierungen, denn um den Spaß am Fußball. Deshalb legte Achim Rodtheut, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, seinen Schwerpunkt auf die Events für die jungen Kicker, die Talenttage, das MediaMarkt Schulturnier und das 4 x 4 Turnier. Am MediaMarkt Schulturnier nehmen in diesem Jahr 122 Teams aus 96 Schulen der Städteregion Aachen teil. Am 22. Mai 2011 findet das nächste 4 x 4 Turnier auf der Sportanlage von Jugendsport Wenau statt. Termin für den Talenttag ist der 16. April.

„Wir sind mittlerweile zu richtigen Alemannen geworden“, begann Reinhold Nysten-Marek für den Frauenfußball, der seine Mitgliederzahl um 40 Prozent auf 140 gesteigert hat. Mittlerweile sind vier Mädchenmannschaften im Spielbetrieb, dazu kommen zwei Frauenmannschaften in Regional- und Verbandsliga.

Martin Theissen, Leiter der Tischtennis-Abteilung, hat derzeit fünf Herren-, eine Damen-, zwei Jugend- und zwei Schülermannschaften im Spielbetrieb. Die 1. Herren wird die Bezirksklasse erhalten, das Damenteam wird leider in der kommenden Spielzeit nicht mehr zustande kommen. Im September 2010 richtete die Alemannia die Kreismeisterschaften aus und machte so gute Werbung für die Sportart unter dem Dach des TSV.

Werner Krause konnte für die junge Handball-Abteilung von mittlerweile knapp 50 aktiven Sportlern berichten. Erste Turniere wurden im Sommer 2010 bestritten, mittlerweile kümmern sich acht ehrenamtliche Trainer um die sportliche Entwicklung. Seit November ist auch eine Herrenmannschaft im Aufbau, die aber noch nicht am offiziellen Spielbetrieb teilnimmt und voraussichtlich im September in der Kreisklasse einsteigt. Am 21. Mai findet zudem der 2. Alemannia Handball-Tag statt.

In seinem Bericht stellte auch der Präsident die Leistungen der Sportler in den Vordergrund. „Wenn man sich die wirklich wichtigen Dinge in unserem Verein anschaut, dann ist alles in Ordnung“, so Nachtsheim. „Wir müssen uns auf den Plätzen und in den Hallen überhaupt keine Sorgen machen.“ Der Präsident nahm seinen Bericht zum Anlass, die Diskussionen im Vorfeld der Versammlung aus seiner Sicht darzustellen. Im Vergleich zur Vergangenheit sei die Transparenz im Verein durch diverse Maßnahmen deutlich erhöht worden. Nachtsheim wiederholte sein Angebot, eine Diskussion über das Miteinander im Verein zu starten und nach Wegen zu suchen, die Mitgliedschaft attraktiver zu machen. Als Ziele umriss er den Ausbau der Nachwuchsarbeit und die weitere Ausbildung der Übungsleiter. Es sei dem TSV derzeit nicht möglich, den Nachwuchsfußball finanziell zu unterstützen, obwohl 7.300 der über 9.000 Mitglieder dem Fußball angehören. Auch dies sei eine Zielsetzung für die Zukunft.

Schatzmeister Karl-Theo Strepp stellte anschließend den Jahresabschluss vor. Bei leicht rückläufigen Umsatzerlösen von 795.000 Euro erwirtschaftete der TSV einen Jahresüberschuss von 22.000 Euro. Damit stieg das Eigenkapital auf 32.000 Euro. Die Bilanzsumme betrug 193.000 Euro. Die Verbindlichkeiten sanken von 201.00 Euro auf 128.000 Euro. Ziel des Präsidiums sei es, diese Zahl bis zum Ende des laufenden Jahres auf Null zurückzuführen.

Der Verwaltungsrat verabschiedete im Jahr 2010 erstmals eine Geschäftsordnung, wie der Vorsitzende Manfred Lorenz berichtete. Insgesamt seien zehn Sitzungen abgehalten worden, bei denen je nach Aktualität Vertreter des Präsidiums und der Aufsichtsratsvorsitzende Meino Heyen teilnahmen. „Wir sind der Meinung, dass der Vorstand seine Arbeit in einer nicht rosigen Situation sehr gut gemacht hat“, erklärte Lorenz. Er lobte die sachliche Arbeit des Präsidiums und bat die Versammlung um Entlastung. Die Jahresberichte des Vorstandes und der Abteilungen wurden genehmigt, der Vorstand entlastet. Im Anschluss wurde auch der Verwaltungsrat entlastet.

Für die Nachwahl zum Aufsichtsrat der Alemannia Aachen GmbH stellten sich Michael Nobis und Helmut Kutsch der Mitgliederversammlung vor. Beide wurden mit Mehrheit in das Kontrollgremium der GmbH gewählt.

In ausführlicher Art und Weise stellten drei der Mitglieder ihren Satzungsentwurf vor. Dieser sieht neben kosmetischen Änderungen die Festschreibung des aktuellen Wappens in die Satzung vor. Zentraler Bestandteil ist aber der Verzicht auf die Filterfunktion der Gremien bei Wahlvorgängen. Für das Präsidium entgegnete Dr. Christoph Terbrack auf den Satzungsvorschlag. Er dankte den Antragstellern für die Initiative, betonte aber auch die handwerklichen Fehler des Entwurfs. Der Aachener Notar bot aber an, dennoch an einer neuen Satzung zu arbeiten, da auch im Präsidium die Notwendigkeit hierfür gesehen würde. Die teilweise kontroverse Diskussion zeigte, dass der Redebedarf den Rahmen einer Mitgliederversammlung deutlich sprengt. Bereits vorab hatte sich das Präsidium verständigt, am 25. Mai einen Kongress unter dem Titel „Der Verein von übermorgen“ abzuhalten. Dazu wurden explizit auch die Verfasser der Satzungsinitiative eingeladen. Nach der lebhaften Diskussion erbrachte die Abstimmung, dass alle sechs Punkte der Satzungsänderung deutlich abgelehnt wurden. Bis zur nächsten Mitgliederversammlung wird die Arbeit an der Satzung damit wieder aufgenommen.

Bereits nach Mitternacht wurden die Wahlen zu den restlichen Gremien durchgeführt. Heinz Becker, Leopold Chalupa, Jupp Martinelli, Michel Pfeiffer, Jo Montanes, Manfred Reinders und Andre Venth wurden gewählt. Prof. Dr. Helmut Breuer erhielt hingegen nicht die erforderliche Mehrheit. Von den zwei Kandidaten für den Verwaltungsrat wurde lediglich Jens Dautzenberg gewählt. Hans-Peter Appel erreichte nicht die erforderliche Stimmenzahl.

Um 0.32 Uhr beendete Ehrenpräsident Leo Führen die Versammlung.

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