Nur Dusty kann Goran aus der Ruhe bringen

 Goran Sukalo hat eine neue Aufgabe. Gemeinsam mit Freundin Jasmina hat er sich einen Hund angeschafft. Der kleine Sharpei-Welpe Dusty hat den Mittelfeldspieler der Alemannia auch abseits des Platzes auf Trab. „Wir müssen den Hund noch erziehen. Das ist manchmal ein bisschen stressig“, lacht Goran.

So macht Dusty jedes Mal ein riesiges Theater, wenn sein Herrchen sich zum Training verabschiedet. Goran und seine 22-jährige Freundin wohnen seit Gorans Wechsel zur Alemannia zum ersten Mal in einer gemeinsamen Wohnung. „Ich bin froh, dass sie da ist“, sagt der Mann mit der Nummer 10. Fast sechs Jahre sind die beiden schon zusammen, kennen sich aus Sukalos slowenischer Heimatstadt Koper. Bis zum Sommer lief die Beziehung zwischen Unterhaching und Koper so ab: An freien Tagen fuhr Goran die rund vier Stunden von München aus „nach Hause“, einmal im Monat kam Jasmina für ein paar Tage nach München.

Mit der Entscheidung, an den Tivoli zu wechseln, war auch dieses Modell passé. Von Aachen aus ist es einfach zu weit. Also blieb nur das Zusammenziehen. „Jasmina ist jetzt seit zwei Monaten da, und es ist schön“, sagt der 24-Jährige. Die Entscheidung zum Umzug in die Fremde ist der hübschen Slowenin nicht schwer gefallen. „Für sie ist es egal, wohin es geht. Hauptsache, wir sind zusammen“, sagt Goran Sukalo. Einen kleinen Gedanken hat das Paar auch schon daran verschwendet, irgendwann einmal zu heiraten und eine Familie zu gründen. „Erst mal sehen, wie alles funktioniert“, wartet Goran ab. Einen praktischen Vorteil des Zusammenlebens hat er schon herausgefunden. Er muss nicht mehr lange nachdenken, mit wem, wann und wo er Essen geht, weil zuhause immer jemand ist. „Das genieße ich“, sagt der Mittelfeldspieler.

Sportlich hat sich eines der beiden großen Saisonziele für Goran in der vergangenen Woche erledigt: die Qualifikation für die WM 2006 mit der slowenischen Nationalmannschaft. „Ich wollte unbedingt zur WM“, erzählt der 25-fache Nationalspieler. Die junge Mannschaft hat es nicht geschafft, ist in der Quali gegen starke Konkurrenz wie Italien und Norwegen gescheitert. Allerdings geht im kleinen Slowenien deswegen nicht die Welt unter. Mit leichtem Unverständnis registriert Sukalo das Medienecho auf die letzten Auftritte der deutschen Nationalmannschaft. „Natürlich gibt es auch bei uns Kritik, aber nicht so“, berichtet er. In den letzten Qualifi kationsspielen musste Nationaltrainer Branko Oblak ohne das Mitwirken von Goran Sukalo auskommen. „Zuletzt in Moldawien wurde ich erst in der Schlussphase eingewechselt. Da habe ich dem Trainer gesagt: Für fünf Minuten brauche Zuich nicht zu kommen. Im Moment ist Alemannia das Wichtigste“, erklärt Sukalo die Absage. Der Coach akzeptierte, Sukalo nutzte die Zeit dafür im Trainingslager der Alemannia in Hoenderloo und stand beim 9:0-Testspielsieg in Mariadorf mit auf dem Platz. „Zu Unterhachinger Zeiten war es einfach. Ich hatte meinen Stammplatz, war zehn Tage bei der Nationalmannschaft und habe trotzdem gespielt. Hier in Aachen ist die Konkurrenz größer. Wenn ich weg bin, spielt ein anderer.

“Still und leise hat sich der Neuzugang aus Unterhaching in die Startelf gespielt, bei den letzten fünf Ligaspielen stand er von Beginn an auf dem Feld. Für den Fanartikelkatalog der Alemannia stand Goran erfolgreich als Model vor der Kamera. Eine Erfahrung, die er nicht erst seit zahlreichen Werbeaufnahmen für die Nationalmannschaft kennt. Schließlich ist Schwester Stancka ein erfolgreiches Model. „Meine Schwester wollte mich schon früher dazu überreden, aber das ist nichts für mich“, sagt der begeisterte Sportler, der bis zu seinem 15. Lebensjahr erfolgreich Handball spielte. Dann entschied sich Goran für den Fußball, schließlich hat er mit Vater Dragan, der selbst eine Mannschaft in der dritten slowenischen Liga trainiert, einen großen Förderer in der Familie.