Die Rückrunde der Regionalliga-West-Saison 2021/22 steht ins Haus und mit ihr das Heimspiel gegen den SC Preußen Münster. Die formstarken Westfalen im Check.
Ein kleiner Schönheitsfehler – die Form: Es ist zwar Weihnachtszeit, Geschenke verteilten die Münsteraner in den vergangenen Spielen jedoch wenig. Im Gegenteil: Bis zum 1:1 am vergangenen Wochenende beim 1. FC Köln II – der SCP kassierte hier das Gegentor erst in der 90. Minute – tütete das Team von Trainer Sascha Hildmann sechs Ligasiege in Serie ein, darunter auch ein 3:1 gegen Aufstiegskonkurrent Rot-Weiß Oberhausen. Niederlagen musste der aktuelle Tabellendritte bislang nur gegen Rot-Weiss Essen (2:3) und Fortuna Köln (2:3) hinnehmen – ebenfalls Mitstreiter im Kampf um den begehrten Platz an der Sonne.
Auch im DFB-Pokal durften sich die Adlerträger um Top-Scorer Thorben Deters in dieser Spielzeit versuchen: Nach dem Erstrundenerfolg gegen den VfL Wolfsburg, der im Anschluss an einen Wechselfehler des Bundesligisten am grünen Tisch klargemacht wurde, scheiterte Münster in Runde zwei an Hertha BSC (1:3). Selbstvertrauen tankten die Schwarz-Weiß-Grünen noch einmal unter der Woche, als durch ein klares 5:0 gegen die SpVgg Erkenschwick der Einzug ins Westfalenpokal-Halbfinale dingfest gemacht wurde.
Personell dezimiert: Coach Hildmann wird beim Gastspiel auf dem Tivoli auf einige Leistungsträger verzichten müssen. Dennis Daube, Denker und Lenker des Preußen-Spiels im Mittelfeld, fehlt aktuell ebenso wie die Offensivmänner Jules Schwadorf und Manfred Osei Kwadwo. Zudem fielen in Köln auch Ex-Aachener Joshua Holtby und Abwehrhüne Jannik Borgmann aus. Der Einsatz von Robin Ziegele ist fraglich. Zu Beginn der Woche hielt dann auch noch das Corona-Virus an der Hammer Straße Einzug: Kapitän Julian Schauerte, Ersatzkeeper Marko Dedovic und Linksverteidiger Marvin Thiel wurden positiv getestet und sind erst einmal keine Option.
Schock im Hinspiel: Auf die bittere Last-Second-Niederlage am ersten Spieltag in Münster soll an dieser Stelle nur kurz eingegangen werden. Die Partie hatte für die Alemannia nach Maß begonnen – besorgte doch Tjorben Uphoff bereits in die 12. Minute das 0:1 und versetzte damit die 400 mitgereisten Aachener Anhänger in einen Freudentaumel. Der Rest der Geschichte ist bekannt: Nach dem Ausgleich durch Thorben Deters (40.) hielten die Alemannen dem Druck der Preußen in der zweiten Hälfte lange stand – bis Borgmann das Preußenstadion in der 92. Minute mit seinem 2:1 in ein Tollhaus verwandelte und für blankes Entsetzen im Gästeblock sorgte.
Auf den Spuren des großen Bruders: Bereits erwähnter Joshua Holtby lief – wie sein großer Bruder Lewis – auch schon am Tivoli auf. Der 25-Jährige trug in der Hinrunde 2018/19 in fünf Pflichtspielen das schwarz-gelbe Dress. Beim 7:0-Erfolg im Bitburger-Pokal gegen Union Rösrath steuerte er zwei Treffer bei. Nachdem der offensive Mittelfeldspieler die Krefelder Straße nach einem halben Jahr schon wieder verließ, ging es für ihn nach anderthalb Jahren beim MVV Maastricht und ganzen 20 Tagen bei Viktoria Arnoldsweiler im Sommer des vergangenen Jahres nach Münster. Für den SCP kommt er bis dato auf 52 Pflichtspieleinsätze, wobei er sechsmal einnetzte und zwölf Tore vorbereitete.
Auch der Coach trug einmal schwarz-gelb: Knapp zwei Punkte pro Spiel holt Hildmann in Münster im Schnitt – eine beeindruckende Quote. Überhaupt verlor der 49-Jährige, der zuvor den 1. FC Kaiserslautern trainierte, seit seinem Amtsantritt Ende 2019 trotz Abstieg in die Regionalliga im Mai 2020 lediglich 17 von 85 Begegnungen als Preußen-Coach. Der SCP hielt nach dem bitteren Gang in die Viertklassigkeit an seinem Trainer fest – und wird dafür bislang belohnt. Nach Platz drei in der letzten Spielzeit scheint dieses Jahr der Aufstieg möglich, der Wuppertaler SV und Rot-Weiss Essen sind in Reichweite. Für Hildmann ist die Reise zum Tivoli auch eine in die eigene Vergangenheit: Als Spieler kickte der ehemalige Abwehrspieler von 2000 bis 2002 in der Kaiserstadt.
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