Fr, 8. April 2022

Rot-Weiss Essen: Derby-Dämpfer und Keeper-Rotation

Essen kommen! Die Alemannia empfängt RWE wieder einmal zum Westschlager auf dem Tivoli. Die Rot-Weissen im Check.

Knockout mit dem Schlusspfiff – das Hinspiel: Es war wieder so eines dieser Spiele, die den berühmt-berüchtigten Last-Minute-Fluch, der in der Hinrunde auf der Alemannia regelrecht lastete, immer wieder bestätigten – in der buchstäblich letzten Aktion der Partie des 14. Spieltags bugsierte Felix Herzenbruch die vierte Ecke einer Ecken-Serie, die es laut Uhr so nicht mehr hätte geben dürfen, ins Netz. Die mit 11.250 Zuschauern gefüllte Hafenstraße mutierte zum Tollhaus und die Elf von Fuat Kilic, der damals sein erstes Spiel als neuer alter Alemannia-Trainer von der Seitenlinie aus coachte, musste sich nach großem Kampf gegen den Favoriten geschlagen geben. Der Vollständigkeit halber: Das frühe 1:0 für RWE hatte Zlatko Janjic in der 7. Minute erzielt, Hamdi Dahmani hatte vor den Augen von etwa 800 Gästefans eine Minute vor dem Pausenpfiff ausgeglichen.

Stolperfalle Ahlen – die Form: Bis auf einige wenige Ausnahmen gibt sich der wohl größte Favorit auf den Titel in der Regionalliga West auch in dieser Spielzeit keine Blöße. Ende März gab es dann aber doch so eine dieser Ausnahmen: Hochmotiviert, sich für den 1:2-Ausrutscher im Wersestadion fast haargenau ein Jahr zuvor zu revanchieren, war Essen zu Rot-Weiss Ahlen gereist – um diesmal sogar mit einer 0:2-Pleite im Gepäck die Heimreise ins Ruhrgebiet anzutreten. Ein ziemlicher Dämpfer im Aufstiegsrennen für die Elf von Trainer Christian Neidhart, die sich allerdings wieder fing und direkt im Anschluss mit 1:0 beim SC Wiedenbrück gewann. Einem 2:0-Heimsieg über den 1. FC Köln II folgte dann am Dienstag der Derby-Kracher bei Rot-Weiß Oberhausen. Nach umkämpften 90 Minuten plus Nachschlag stand ein 1:1-Remis zu Buche. RWE verpasste es durch diesen kleinen Dämpfer damit, an seinem ärgsten Konkurrenten Preußen Münster vorbeizuziehen und belegt aktuell punktgleich mit den Adlerträgern Rang zwei.

Golz statt Davari – Torwartwechsel auf der Zielgeraden: Die überraschende Pleite in Ahlen hatte nicht nur in der Tabelle Konsequenzen – auch auf der Torwartposition gab es im Anschluss an die Niederlage an der Werse eine Veränderung. So entschied sich Neidhart, seinen ansonsten sicheren Rückhalt Daniel Davari nach zwei folgenschweren Patzern gegen RWA zur Nummer zwei zu degradieren. Stattdessen darf sich nun der zuvor nur im Pokal berücksichtigte Jakob Golz auf der Zielgeraden der Saison beweisen. Gegen Köln II und in Oberhausen hütete der 23-Jährige bereits das Tor und bewies durch einige starke Paraden sein Potenzial.

Teil des Top-Duos der Liga – der Spieler im Fokus: In dieser Kategorie jemand anderen als Simon Engelmann zu nennen, wäre realitätsfern. Der Stürmer der Essener führt auch in dieser Spielzeit wieder die Torjägerliste der Regionalliga West an, er traf in 31 Spielen 20-mal und liegt damit fünf Tore vor dem zweitplatzierten Cagatay Kader vom SV Straelen. Ob Engelmann, der zudem bislang vier Treffer vorbereitete, seine Marke von 29 Toren aus 40 Spielen aus der letzten Saison übertreffen kann, wird sich noch zeigen – jedenfalls war er gerade jüngst besonders gut drauf und erzielte sieben Buden in sechs Spielen. Gegen den KFC Uerdingen gelang ihm ein Dreierpack.

Trotz der unangefochtenen Torjägerqualitäten des Mittelstürmers sollte die Defensive der Schwarz-Gelben nicht Isaiah Young unterschlagen – denn auch der rot-weisse Außenbahnspieler blüht in dieser Spielzeit auf. Neben sechs eigens erzielten Treffern stehen ganze zwölf Torvorlagen, womit der US-Amerikaner zu den besten Vorbereitern der Liga zählt. Gemeinsam mit Engelmann bildet Young zudem gefährlichste Duo aller Teams, das zusammen 26 Treffer erzielte. Sven Kreyer und Anton Heinz von Rot-Weiß Oberhausen folgen mit zwei geschossenen Toren weniger. Deutschlandweite Aufmerksamkeit erlangte Young durch sein starkes Solo über den gesamten Platz in der 88. Minute beim 4:1-Heimsieg über Fortuna Düsseldorf II – der dazugehörige Treffer wurde zum Sportschau-Tor des Monats gewählt. In diesem Sinne: Wachsam sein, Jungs!

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