SC Wiedenbrück: Stabil wie nie und dazu gut drauf

Gastspiel in Ostwestfalen! Der 25. Spieltag der Regionalliga West führt die Alemannia zum SC Wiedenbrück. Das Team von Trainer und Ex-Alemanne Daniel Brinkmann im Check.

Knappe Pleite – das Hinspiel: Viel mehr als das Wörtchen „unglücklich“ gibt es über diese Partie wohl nicht zu verlieren. Anfang September, Freitagabend, die Werner-Fuchs-Tribüne war gerade wieder aus einer Corona-Auszeit zurückgekommen und wiedereröffnet worden. Flutlicht, über 4000 Zuschauer und eine hervorragende Stimmung reichten jedoch nicht aus – am Ende konnten die Gäste das Duell durch ein Eigentor von Alemannia-Keeper Joshua Mroß (86.) mit 1:0 für sich entscheiden.

Niederlagen aktuell ein Fremdwort – die Form: Der Gegner ist gut drauf: Seit sechs Partien ist der SCW unbesiegt, drei Siege und drei Unentschieden stehen hier zu Buche. Übertroffen wird dies nur von einer Erfolgsserie zu Saisonbeginn, als die Mannschaft von der Rietberger Straße siebenmal in Folge ohne Niederlage blieb – vier Spiele wurden dabei sogar am Stück gewonnen. Die letzten beiden Partien endeten jeweils remis, vergangene Woche gab es ein 0:0 beim 1. FC Köln II.

Allerhand Spitzenwerte – die sportliche Bilanz: Der SC Wiedenbrück hat seine beste Hinrunde seit der Einführung der neuen Regionalliga West 2012/13 hinter sich: 33 Punkte aus 19 Spielen sind Top-Wert. Der momentan belegte sechste Rang wäre ebenfalls neuer Rekord – die bislang beste Saisonplatzierung des Klubs, der 2019/20 eine Spielzeit in der Oberliga Westfalen zubrachte, datiert aus der Spielzeit 2017/18, damals wurde Wiedenbrück Siebter. Übrigens: Mit nur vier Niederlagen und lediglich 16 Gegentoren kann der SCW in diesen Rankings jeweils den drittbesten Liga-Wert vorweisen.

Zwei neu, zwei weg – die Wintertransfers: Viel Bedarf sahen die Verantwortlichen in der abgelaufenen Transferperiode offenbar nicht: Während mit Daniel Latkowski, der fortan als Scout beim VfL Osnabrück tätig ist, und Julian Meier, der zum VfB Homberg wechselte, zwei Spieler von Bord gingen, schlossen sich Maik Amedick (Borussia Dortmund II) und Stanislav Fehler (FC Schalke 04 II) dem Tabellensechsten an. Während Fehler im Offensivbereich auf den Außen und im Zentrum agieren kann, wurde Amedick für das defensive Mittelfeld verpflichtet.

Großgewachsener Goalgetter – der Spieler im Fokus: Acht Tore und zwei Vorlagen in 23 Einsätzen – diese Werte gehören Benedikt Zahn, Mittelstürmer bei den Blau-Schwarz-Weißen. Der mit 1,90 m groß gewachsene Angreifer lief bis auf eine Ausnahme bislang stets von Beginn an auf und führt die interne Scorerliste an. Seit Sommer spielt Zahn an der Rietberger Straße, er wechselte im Juli von Preußen Münster nach Wiedenbrück. Zuvor lief der 25-Jährige für die Zweitvertretungen von Greuther Fürth und Schalke sowie die Sportfreunde Siegen und Waldhof Mannheim auf. In der Jugend spielte er zudem für Darmstadt 98. Insgesamt kommt er auf 81 Regionalliga-Einsätze, wobei er 17 Tore erzielte und sieben Assists vorzuweisen hat. In der Oberliga Westfalen traf er in 55 Spielen ganze 22-mal, neun Treffer legte er auf.

Anderthalb Jahre schwarz-gelb – der Trainer: Seit Januar 2020 ist Brinkmann als Cheftrainer für den SC Wiedenbrück tätig, zuvor lief er dort bereits drei Jahre als Spieler auf. Weitere Stationen in seiner Profi-Vita sind neben dem SC Paderborn, dem FC Augsburg und Energie Cottbus auch Arminia Bielefeld und eben die Alemannia, für die er zwischen Januar 2008 und Sommer 2009 anderthalb Jahre auf dem Platz stand. In 32 Spielen gelangen ihm dabei fünf Tore und zwei Torvorbereitungen. Als Trainer – der SCW ist seine erste Station – finalisierte er den Wiederaufstieg in die Regionalliga 2019 und kann einen Punkteschnitt von 1,51 vorweisen.