Dienstagmorgen, kurz vor 8 am Morgen. An der nord-westlichen Ecke des Tivoli hat sich eine kleine Menschentraube gebildet. Mit Schneeschiebern und Besen in der Hand drängen die Menschen ins Stadion. Die Alemannia hatte aufgerufen, den Tivoli von Schnee zu befreien - und die Aachener ließen sich nicht lange bitten. "Ich habe mir extra frei genommen", sagt eine Frau, die gleich drei Freundinnen mitgebracht hat.
Knapp 30 Leute sind schon zu früher Stunde auf den Beinen, im Laufe des Vormittags kommen weitere hinzu. Zunächst geht es auf den Bitburger Wall, den Schnee-Tief Daisy bis zur Hälfte in ein weißes Kleid gehüllt hatte. Glatter Untergrund auf einer Stehplatztribüne ist nicht eben das, was ein Veranstalter sich wünscht - also runter mit dem Schnee. Das geht ziemlich zügig. "Die Leute legen ein unglaubliches Tempo vor", staunt Hausmeister Horst Krause über die freiwilligen Helfer. Unten auf dem Rasen weist Greenkeeper Paul Classen die Menschen ein, schließlich soll bald wieder ein bisschen Grün zu sehen sein. Gegen 10 Uhr ist der Strafraum vor dem Bitburger Wall freigelegt, was Trainer Michael Krüger wohlwollend zur Kenntnis nimmt. Der Coach kommt auf Stippvisite und gibt wertvolle Tipps: "Das ist wie beim Sport - als Team funktioniert es am besten."
Gegen 15 Uhr ist mehr als die Hälfte des Rasens freigelegt, von Feierabend keine Spur. Der Malteser Hilfsdienst hat spontan eine Übung abgesagt und kommt mit 25 Mann zum Schneeschieben. Also Flutlicht an und bis 22 Uhr weitermachen. Noch ist nicht alles geschafft, auch rund um das Stadion ist noch einiges zu tun. Am Mittwoch um 8 Uhr geht es weiter. "Hoffentlich sind dann wieder ein paar Helfer da", sagt Horst Krause. Er kann sich wohl darauf verlassen.
