Sportfreunde Lotte: Alles oder nichts

Samstag, 14 Uhr, Tivoli – und wieder schaut ein direkter Konkurrent im Abstiegskampf vorbei! Die Sportfreunde Lotte im Check.

Ein Treffer macht den Unterschied – das Hinspiel: Die Partie des 10. Spieltags Anfang Oktober am Lotter Kreuz war wahrlich kein Leckerbissen. Ein Spiel, das am Ende keinen Sieger verdient hatte, bekam doch einen, weil Sportfreunde-Stürmer Exaucé Andzouana in der 63. Minute eine Unachtsamkeit in der schwarz-gelben Hintermannschaft nutzte und zum 1:0 ins untere Eck traf. Die Alemannia, die insbesondere im ersten Durchgang mehr vom Spiel hatte, stemmte sich gegen die drohende Niederlage – ohne Erfolg. Das Duell des damaligen Tabellen-15. gegen den 16. ging damit knapp an die damaligen Gastgeber.

Zwei Siege ohne Wirkung – die Form: 2022 ist bis dato nicht wirklich das Jahr der Westfalen: Keines der fünf Spiele seit dem Jahreswechsel konnte die Elf von Trainer Andy Steinmann für sich entscheiden. Vielmehr gab es drei Niederlagen – darunter ein schmerzhaftes 1:4 bei Schalke 04 II – sowie zwei Remis. Somit konnte das Team aus dem Tecklenburger Land nicht an den erfolgreichen Jahresausklang 2021 anknüpfen, als mit dem 3:1 gegen Fortuna Düsseldorf II und dem 2:1 beim VfB Homberg zwei Siege am Stück eingefahren werden konnten.

Trotz dieser beiden Erfolgserlebnisse war es eher ein grauer Herbst als ein goldener Oktober für den aktuellen Tabellen-18. So verlor der Klub von der niedersächsischen Grenze zwischen dem 6. Oktober und dem 27. November ganze zehn von elf Spielen. Mit Blick auf die Gegenwart bestand die jüngste Pflichtaufgabe der Blau-Weißen in einem Heimspiel gegen den 1. FC Köln II, das mit einem 1:1-Remis endete.

Hopp oder top – auswärts eher hopp: Mit Blick auf die Zahlen ist die Steinmann-Elf in zweierlei Hinsicht interessant. Zunächst fällt die äußerst geringe Anzahl an bisher gesammelten Unentschieden auf – mit lediglich zwei Remis an der Zahl markieren die Sportfreunde hier den geringsten Wert aller Teams. Bis zum 1:1 Ende Februar beim SC Wiedenbrück hatte Lotte sogar von 22 Spielen kein einziges mit einer Punkteteilung beendet, es hieß also stets entweder alles oder nichts. Für die Auswärtsbilanz allerdings gilt eher zweiteres: Mit nur vier Zählern aus zwölf Spielen haben die Sportfreunde die rote Laterne in der Gasttabelle inne. Der einzige Auswärtssieg gelang bei bereits erwähntem 2:1 in Homberg, eine Aufwertung der Auswärtsbilanz ist am Samstag jedoch ausdrücklich nicht erwünscht.  

Zwei Rückkehrer und vier Abgänge – die Wintertransfers: Auch die SFL waren während des Wintertransferfensters nicht untätig und haben direkt einmal zwei alte Bekannte zurück ans Autobahnkreuz gelotst: Jaroslaw Lindner (kam vom BSV Rehden) und Erhan Yilmaz (kam von Drittligist Viktoria Berlin) sollen ihren alten Verein in der Rückrunde im Abstiegskampf möglichst mit Toren unterstützen. Neben den beiden Offensivspielern fanden auch die Linksaußen Hakim Traoré (VfL Osnabrück) und Maximilian Franke (SC Verl/ausgeliehen) sowie Innenverteidiger Luis Sprekelmeyer (ebenfalls Osnabrück/ausgeliehen) den Weg ins unweite Lotte. Demgegenüber verließen Florent Berisha (FC Oberneuland/Regionalliga Nord), Nils Stettin (Eintracht Mahlsdorf/NOFV-Oberliga Nord), Adrián Goransch (pausiert) und Keeper David Buchholz (Karriereende) den Klub.

Sechs aus 23 – der Spieler im Fokus: Aufpassen sollte die Alemannia neben Hinspiel-Torschütze Andzouana auch auf dessen Stürmerkollege Cedric Euschen. Mit sechs Treffern in 23 Spielen ist der 24-Jährige aktuell bester Goalgetter der Lotteraner. Der auf der linken Außenbahn und im Zentrum einsetzbare Offensivmann spielt seit vergangenem Sommer in Lotte – zuvor machte er Station bei Fortuna Düsseldorf II, Wehen Wiesbaden, dem 1. FC Nürnberg II und dem 1. FC Saarbrücken, der auch sein Ausbildungsverein war.